Kapitalismus
Kapitalismus verständlich & knapp definiert
Kapitalismus ist die wertende Bezeichnung für die neuzeitliche kapitalistische Marktwirtschaft. Er wird unterschiedlich definiert. Einerseits wird er charakterisiert als gesellschaftliches Verhältnis, dominiert von Privateigentum an Produtkionsmitteln, andereseits als Gesinnung, mithin als Erwerbsprinzip, Rationalität und Individualismus.- chevron_right Verschiedene Strömungen
- chevron_right Neoklassizismus
- chevron_right Kritik am Kapitalismus
- chevron_right Kapitalismus und Kommunismus
- chevron_right Zusammenfassung Kapitalismus Definition
Als Kapitalismus wird eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung bezeichnet, bei der die Eigentumsrechte (beispielsweise an Produktionsmitteln) klar verteilt sind und die Produktion und der Konsum von Gütern über den Markt gesteuert werden. Der Kapitalismus hat seine Wurzeln in Adam Smiths Werk "Wohlstand der Nationen" von 1776.
Verschiedene Strömungen
Über die Jahrhunderte hat der Kapitalismus verschiedene Strömungen erfahren, die sich teilweise überdecken, teilweise jedoch auch in völlig verschiedene Richtungen weisen. Besonders erwähnenswert sind die Nationalökonomie, der Neoklassizismus und der Keynesianismus.
Neoklassizismus
In der neoklassischen Theorie handeln die Wirtschaftsakteure rational und versuchen ihren Nutzen (oftmals ihren Gewinn) zu maximieren. Die wirtschaftlichen Akteure treten als Homo oeconomicus auf, und versuchen, durch rationale Entscheidungen ihren Nutzen zu maximieren. Über den vollkommenen Markt, der durch restriktive Annahmen wie vollkommene Information, homogene Güter sowie keinerlei persönliche, zeitliche und räumliche Präferenzen charakterisiert ist, kommt es zu einer optimalen (pareto-effizienten) Verteilung der knappen Ressourcen. Werden die Rahmenbedingungen für eine effiziente Verteilung nicht erfüllt, kommt es zum Marktversagen (Beispielsweise im Monopol oder wenn Informationsasymmetrien vorliegen). Der Staat kann durch politische Maßnahmen (etwa in Form von Steuern) ins Marktgeschehen eingreifen, um Anreize zu schaffen, die eine effiziente Verteilung der Güter begünstigen.
Kritik am Kapitalismus
In der Fachliteratur wird der Kapitalismus immer wieder scharf kritisiert. Zwar schaffe der Kapitalismus durch seine dezentrale Steuerung über den Markt und die damit verbundenen positiven Konsequenzen (insbesondere als von Konkurrenz) ein enormes Wohlstands- und Wachstumspotential, aus ethischer und sozialer Sicht profitieren jedoch häufig nur einzelne Gesellschaftsschichten vom wirtschaftlichen Aufschwung. Schwierig wird es in erster Linie, wenn Bedingungen vorliegen, die zum Marktversagen führen. Auch die Nachhaltigkeit bleibt in einer Denkweise reiner Profitmaximierung nicht selten auf der Strecke. Während ein Staat die Rahmenbedingungen durch Gesetze festlegen kann, wird es bei internationalen Anliegen schwieriger, denn ohne eine übergeordnete und kontrollierende Instanz gestaltet sich die Anreizkompatibilität internationaler Verträge für alle Vertragsparteien als sehr herausfordernd. Exemplarisch seien hier die internationalen Klimaschutzprotokolle genannt, die lange Zeit recht stiefmütterlich behandelt wurden und von führenden Industrienationen lange Zeit nicht ratifiziert wurden. Aus ethischer Sicht wird daher nicht länger ein maximaler Gewinn gefordert, sondern ein maximaler Gewinn, der ethisch vertretbar ist und Nachhaltigkeitsgesichtpunkte sowie soziale Kosten berücksichtigt.
Kapitalismus und Kommunismus
Im frühen 19. Jahrhundert entwickelte sich aus der Kritik am Kapitalismus der Kommunismus, der auf Ideen sozialer Gleichheit, einer klassenlosen Gesellschaft, kollektiver Problemlösung sowie auf einer Vergemeinschaftlichung des Eigentums beruht. Die führenden Vertreter des Kommunismus, Marx und Engels, bezeichnen die kapitalistische Gesellschaft als eine Gesellschaft der Entfremdung und Ausbeutung.
Zusammenfassung Kapitalismus Definition
- Der Kapitalismus ist eine Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, in der Eigentumsrechte geklärt sind und Produktion und Konsum über den Markt gesteuert werden
- Die Grundlage schaffte Adam Smith in "Wohlstand der Nationen" 1776
- Über die Jahrhunderte hat der Kapitalismus viele verschiedene Strömungen erfahren
- Im 19. Jahrhundert bereiteten Kritiker am Kapitalismus wie Marx und Engels den Weg des Kommunismus
- Das Streben nach dem maximalen Gewinn lässt ethische und soziale Gesichtspunkte außen vor
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