Der vollkommene Markt


Der vollkommene Markt ist ein Markt, auf dem eine hundertprozentige Transparenz herrscht und alle Marktteilnehmer rational handeln. Der vollkommene Markt ist ein theoretisches Modell, welches in der Betriebswirtschaftslehre und in der Volkswirtschaftslehre für die Erklärung von Zusammenhängen genutzt wird.

Die Besonderheiten eines vollkommenen Marktes im Überblick

Bei einem vollkommenen Markt handelt es sich um ein theoretisches Modell, da bei diesem Markt bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen. So setzt ein vollkommener Markt voraus, dass:


In der Praxis sind die Bedingungen für einen vollkommenen Markt nicht gegeben. So liegt zum Beispiel keine vollständige Transparenz vor. Kein Nachfrager kennt die Konditionen von allen Anbietern. Aus diesem Grund ist es einem Nachfrager nicht immer möglich, das günstigste Angebot sofort zu erkennen. Zudem werden Veränderungen bei den Marktvariabelen von den Verbrauchern in der Regel erst verzögert wahrgenommen. Deshalb führt zum Beispiel eine Veränderung beim Preis nicht gleich zu einer Reaktion auf dem Markt.

Neben der fehlenden Transparenz und der zeitversetzten Reaktion besteht auf einem Markt in der Regel auch das Problem, dass die verschiedenen Produkte und Dienstleistungen nicht homogen sind. So unterscheiden sich zum Beispiel die Angebote der verschiedenen Hersteller von Elektrogeräten in der Ausstattung. Dies führt dazu, dass ein direkter Vergleich der verschiedenen Angebote nicht möglich ist.

Zudem gilt zu beachten, dass die meisten Marktteilnehmer nicht rational handeln. So kann zum Beispiel eine zielgerichtete Werbung bewirken, dass sich ein Kunde für ein Produkt entscheidet, das bei einer rationalen Betrachtung nicht die günstigste Alternative darstellt.


Der vollkommene Markt als Grundlage für die Preisbildung

Der vollkommene Markt existiert nur in der Theorie. Nichtsdestotrotz nutzt man dieses Modell für die Darstellung der Preisbildung. Es ist die Grundlage für die Ermittlung des Marktgleichgewichts.

Für die Ermittlung des Marktgleichgewichts stellt man das Angebot und die Nachfrage auf den vollkommenen Markt in einem Koordinatensystem dar. Dabei wird angenommen, dass ein sinkender Preis dazu führt, dass sich die Nachfrage nach einem Produkt erhöht und dass das Angebot bei einem sinkenden Preis abnimmt.

Für die Ermittlung des Marktgleichgewichts werden die angebotenen und nachgefragten Mengen in Abhängigkeit vom Preis als Funktionen dargestellt. Der Schnittpunkt beider Funktionen stellt dann den Gleichgewichtspreis dar.
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