Unternehmensführung


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Unter Unternehmensführung sind in der Betriebswirtschaft gleich zwei Aspekte zu verstehen: zum einen sind die Personen gemeint, die ein Unternehmen leiten. Zum andern ist Unternehmensführung ein Prozess, der für die effiziente Führung eines Unternehmens sorgt. Die Aufgabe der Unternehmensführung besteht darin, die langfristige Strategie eines Unternehmens zu gestalten und dessen Zielerreichung zu überprüfen.

Aufgaben der Unternehmensführung

Je nach Größe und Rechtsform eines Unternehmens ist auch dessen personelle Führung ausgestaltet. In Aktiengesellschaften ist ein kompletter Vorstand für die Unternehmensführung verantwortlich, der sich wiederum in einzelne Teilbereiche (Marketing, Personal, Produktion etc.) gliedert. In Klein- und Mittelständischen Unternehmen wird die Unternehmensführung meist nur von ein bis drei Personen übernommen.

Die Aufgaben des Führungspersonals sind jedoch immer gleich: im Vordergrund steht die strategische Unternehmensplanung. Im Rahmen dessen analysiert die Unternehmensführung etwa die Konkurrenz und den Markt, um darauf aufbauend geeignete Maßnahmen für den zukünftigen Erfolg durchführen zu können. Stellen die Manager beispielsweise fest, dass die Nachfrage für ein Produkt stark sinkt, wird die Entwicklung neuer Produkte in Auftrag gegeben.

Gleichzeitig schafft das Management effiziente Strukturen, durch welche die Unternehmensführung institutionalisiert wird. Beispielsweise werden automatisch Organisations- und Planungssysteme entwickelt, um die Personalplanung zu vereinfachen. Kontrollsysteme sorgen dafür, dass das Management Veränderungen der Absatz- und Umsatzzahlen direkt erkennen und anschließend reagieren kann.

Zeithorizont der Unternehmensführung

Die Aufgaben des Managements lassen sich in einen kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Zeithorizont unterteilen. Wie bereits angeklungen ist, werden auf lange Sicht (mehr als fünf Jahre) grundlegende Unternehmensziele festgelegt.


  • Erhöhung des Umsatzes um 40 Prozent in zehn Jahren
  • Expansion des Unternehmens in neue Märkte
  • Senkung der Produktionskosten um 10 Prozent bis 2025
  • Vergrößerung des Marktanteils auf 35 Prozent


Auf mittlere Sicht (zwischen 1 und 5 Jahren) werden diese Zielvorgaben dann operationalisiert. Um den Umsatz zu steigern, werden beispielsweise neue Produkte entwickelt. Für die Expansion führt die Unternehmensführung Markt- und Konkurrenzanalysen durch, um passende Standorte zu finden. Diese mittelfristigen Maßnahmen müssen auch kurzfristig (unter einem Jahr) überwacht und gesteuert werden. Konkret würde die Unternehmensführung etwa den Fortschritt der Produktentwicklung analysieren. Auch die Besichtigung eines Unternehmensstandorts könnte zur kurzfristigen Aufgabe der Unternehmensführung zählen

Ansätze der Unternehmensführung

Die Führung eines Unternehmens lässt sich nach unterschiedlichsten Maximen gestalten. In der Regel zielt die Unternehmensführung darauf ab, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. In den vergangenen Jahren sind aber auch Aspekte wie umweltfreundliches und arbeitnehmerorientiertes Wirtschaften zunehmend in den Fokus der Unternehmensführung geraten.

In der Betriebswirtschaftslehre werden daher vier Führungsansätze voneinander unterschieden:

  • Der umweltorientierte Ansatz ist als Reaktion auf die zunehmende Umweltverschmutzung und Klimaerwärmung entstanden. Unternehmen wirtschaften nicht mehr ausschließlich auf Grundlage von Rationalisierungs- und Handlungsmustern, um die natürliche Lebensgrundlage nicht zu gefährden. Dabei wird nicht nur auf die ökologische Entwicklung Wert gelegt, sondern auch Faktoren wie der Lebensstil in der Bevölkerung oder der demographische Wandel in die Unternehmensführung einbezogen.
  • Der wertorientierte Ansatz der Unternehmensführung ist einer der Schlüsselbegriffe moderner Unternehmensführung. Das Management stellt die Interessen der Kapitalgeber in den Vordergrund und konzentriert sich auf die Überlebenssicherungspolitik des Konzerns. Harte Kennzahlen wie Umsatz, Absatz und Gewinn gelten als Zielgrößen, die erreicht werden müssen.
  • Handelt die Unternehmensführung auf Basis des sozialorientierten Ansatzes, so werden Unternehmensziele durch die Gesellschaftsordnung bestimmt. Neben Wirtschaftlichkeit und Produktivität steht dabei die Humanität im Vordergrund. Ziel der Unternehmensführung ist es, gleichzeitig effizient zu wirtschaften und sozialen Ansprüchen (faire Gehälter, angemessene Arbeitszeiten) gerecht zu werden.
  • Die Führungsebenen bilden einen wesentlichen und klassischen Ansatz der Unternehmensführung. Das Unternehmen wird dabei in drei Ebenen unterteilt. Das Top-Management ist für die langfristige und strategische Ausrichtung des Unternehmens zuständig. Das Lower-Management kümmert sich um das operative Geschäft und stellt beispielsweise Produktionspläne oder Maschinenbelegungen zusammen. Das Middle-Management sorgt für die Verbindung zwischen strategischer und operativer Ebene.

Unternehmensführung als Studienfach

Eine qualifizierte und effiziente Unternehmensführung ist für den Unternehmenserfolg von essenzieller Bedeutung. Entsprechendes Führungspersonal auszubilden, ist unter anderem Aufgabe von Universitäten. Im BWL-Bachelor können Studenten Vorlesungen des strategischen und operativen Managements belegen. In der Regel bearbeiten die Studierenden praxisnahe Fälle und entwickeln Lösungen für Probleme der Unternehmensführung.

Im weiterführenden Studium kann der komplette Master auf die Unternehmensführung ausgerichtet werden. Dann stehen neben methodischen Kompetenzen vor allem soziale Führungsaspekte auf dem Lehrplan. Im Rahmen von Seminaren werden beispielsweise Vorstandssitzungen, Präsentationen und Verhandlungen simuliert.

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