Reverse-Floater


Kurz & einfach erklärt:

Reverse-Floater verständlich & knapp definiert

Ein Reverse-Floater bindet die Verzinsung einer Anleihe an die Entwicklung eines Referenzzinssatzes. Dabei sinken die Zinsen für die Anleihe, wenn der Referenzzinssatz steigt und vice versa.
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Der Reverse-Floater ist ein Floating Rate Note mit umgekehrter Wirkung. Hierbei wird der feste Zinssatz auf der Basis von Euribor oder Libor vereinbart. 


Nach einer vereinbarten Frist wird dann ein entsprechender Marktzinssatz abgezogen. Dies hat zur Folge, dass ein fallender Marktzins die Rendite des Reverse-Floater steigert.

Wirkung eines Reverse-Floaters

In der Regel werden Anleihen mit einem Fixzins ausgestattet, der über die komplette Laufzeit des Wertpapiers hinweg konstant bleibt. Allerdings ist es ebenfalls möglich, variable Zinsen für die Anleihe zu vereinbaren. In diesem Fall bemisst sich der Zins der Anleihe an einem Referenzzinssatz, wobei es sich beispielsweise um den EURIBOR handelt. Zusätzlich dazu erfolgt ein Bonitätsaufschlag, der von Unternehmen zu Unternehmen verschieden ist.

Wenn das Verfahren des sogenannten Reverse-Floaters angewendet wird, dann sinken die Zinsen der Anleihe, wenn der Referenzzinssatz steigt und vice versa. Anleger profitieren dann also von sinkenden Marktzinsen, wohingegen die Kapitalnehmer bei steigenden Marktzinsen Profite erzielen bzw. weniger Zinsen bezahlen. Um dabei Negativzinsen zu vermeiden, wird meist ein Floor bei 0 Prozent vereinbart.

Beispiel eines Reverse-Floaters

Ein großes Wirtschaftsunternehmen emittiert eine Anleihe, die zu einem Zins von 4 Prozent ausgegeben wird. Sie soll variabel verzinst werden, wobei sich die Zinshöhe am EURIBOR bemisst. Jedoch kommt das bereits vorgestellte Verfahren des Reverse-Floater zum Einsatz. Alle drei Monate soll der Zins der Anleihe auf Basis des durchschnittlichen EURIBORS dieser Periode angepasst werden. Angenommen, der EURIBOR sinkt um 1 Prozentpunkt. Beim Reverse-Floater berechnet sich der Zins der Anleihe jetzt als:

Kupon = Kupon der Vorperiode - (EURIBOR)

Kupon = 4 Prozent - (-1 Prozent) = 5 Prozent.

Der Anleger erhält in den nächsten drei Monaten also einen höheren Zins als zuvor, obwohl der generelle Marktzins gesunken ist. Umgekehrt würden die Zinsen der Anleihe sinken, wenn sich der Marktzins positiv entwickelt.

Reverse-Floater – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Bei einem Reverse-Floater ist der Zins einer Anleihe an einen Referenzzinssatz gekoppelt
  • Fällt dieser Referenzzins, so steigen die Zinsen der Anleihe und vice versa
  • So können Anleger auf fallende Marktzinsen spekulieren

 


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