Floor


Kurz & einfach erklärt:

Floor verständlich & knapp definiert

Wird ein Darlehen oder eine Anleihe variabel verzinst, besteht für den Anleger ein gewisses Zinsrisiko. Fallen die Zinsen stark, erhält er kaum noch Rendite für die Überlassung des Kapitals. Daher wird ein sogenannter Floor als Untergrenze für den minimalen Zinssatz festgelegt.
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Als Floor wird eine Zinsvariante für Floater oder Floating Rate Notes bezeichnet. Dies stellt die Untergrenze der Verzinsung dar. 


Der Anleger erhält dann einen festen Zins, solange die Verzinsung der Anleihe unterhalb des Mindestzinssatzes, dem Floor liegt. So können fallende Zinsen bei variabel verzinslichen Anleihen abgesichert werden.

Mechanismus eines Floors

Nimmt ein Wirtschaftssubjekt Fremdkapital in jedweder Form auf, so sind hierfür in der Regel Zinsen zu bezahlen. Dabei bestehen generell zwei Möglichkeiten bezüglich der Varianz des Zinses: variabel und fix. Handeln beide Vertragsparteien einen Fixzins aus, so verändert sich dieser während der kompletten Laufzeit nicht. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, die Zinsen variabel zu gestalten. In der Regel werden diese dann alle drei Monate auf Basis eines Referenzzinssatzes wie dem EURIBOR angepasst.

Für den Kapitalgeber besteht hierbei allerdings ein gewisses Risiko. Sinken die Marktzinsen, so verliert der Kapitalgeber Rendite, schließlich muss der Kapitalnehmer dann geringere Zinsen zahlen. Insofern können beide Parteien einen sogenannten Floor vereinbaren, der als Untergrenze für die Zinsen dient. Ein Beispiel: Ein Unternehmen nimmt einen Kredit auf, der variabel verzinst werden soll. Aktuell liege der Marktzins bei 2 Prozent, weshalb sich beide Parteien auf einen Floor von 1,5 Prozent einigen. Auch wenn der Marktzins etwa auf 1 Prozent fällt, so würden die Kreditzinsen trotzdem bei 1,5 Prozent verweilen.

Einsetzbar bei verschiedenen Finanzprodukten

Genutzt wird der Floor überwiegend bei variabel verzinslichen Anleihen und bei Krediten. Allerdings wäre die bloße Begrenzung der Zinsen nach unten hin nicht zum Vorteil des Kapitalnehmers, weshalb sich dieser für die Begrenzung entschädigen lässt:

  • Aktueller Zins: Wird ein Floor vereinbart, so werden die aktuellen Zinsen für das Darlehen bzw. die Anleihe oft etwas unterhalb des üblichen Marktzinses angesetzt.
  • Cap: Alternativ ist es auch möglich, zusätzlich einen sogenannten Cap zu vereinbaren. Hierbei handelt es sich um eine Obergrenze für die Zinslast.


Beispielsweise könnte ein Unternehmen eine Anleihe emittieren, für die aktuell ein Zins von 3 Prozent fällig würde. Allerdings möchte sich der Konzern gegen steigende Zinsen absichern, so dass ein Cap bei 4,5 Prozent auferlegt wird. Um Anleger nicht vom Investment abzuhalten, setzt der Emittent der Anleihe gleichzeitig einen Floor bei Zinsen von 2 Prozent.

Floor – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Ein Floor ist die Untergrenze der Verzinsung einer variabel verzinslichen Schuldverschreibung
  • Auch wenn der Referenzzins stark fällt, so können die Zinsen der Anleihe bzw. des Kredits nicht weiter fallen
  • Damit dient der Floor zur Absicherung des Risikos von Kapitalgebern

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