Geldmarktpapiere


Kurz & einfach erklärt:

Geldmarktpapiere verständlich & knapp definiert

Geldmarktpapiere werden von Unternehmen oder vom Staat herausgegeben, um kurzfristig an liquide Mittel zu gelangen. Sie haben eine maximale Laufzeit von einem Jahr und werden in sechs verschiedene Arten aufgeteilt.
notes Inhalte

Geldmarktpapiere, auch Liquiditätstitel oder Schatzwechsel genannt, werden zur Beschaffung kurzfristiger Gelder emittiert. Als Emittent dieser abgezinsten Schuldverschreibungen tritt in der Regel die öffentliche Hand auf.

Kauf- und Verkaufspreis von Geldmarktpapieren

Der Geldmarkt wird von Wirtschafssubjekten dazu genutzt, kurzfristige Liquidität zu beschaffen. Insofern sind Geldmarktpapiere spezielle Wertpapiere, die über eine Laufzeit von weniger als einem Jahr verfügen. Als Emittent können sowohl Unternehmen als auch Staaten auftreten, wobei Geldmarktpapiere in den meisten Fällen von öffentlichen Institutionen ausgegeben werden.

Der Preis für ein Geldmarktpapier basiert auf dem Nominalwert, von dem die Laufzeit und die insgesamt anfallenden Zinsen abgezogen werden:

Kaufpreis = Nominalwert / {1 + (Zinssatz in Prozent pro Jahr / 100) * (Laufzeit tatsächliche Tage / 360 Tage )]}


 Der Emittent des Geldmarktpapiers zahlt für die Zurverfügungstellung der Liquidität einen Zinssatz an den Kapitalgeber. Die Höhe ist dabei vom Ausfallrisiko abhängig. So erhalten große Wirtschaftsnationen Kapital oft gegen geringe Zinszahlungen als angeschlagene Unternehmen, die hohe Preise für die Liquidität zahlen müssen.

Arten von Geldmarktpapieren

Insgesamt ist zwischen sechs verschiedenen Arten von Geldmarktpapieren zu unterscheiden. Zu den gängigsten zählen Schatzwechsel mit einer Laufzeit von maximal 90 Tagen und unverzinsliche Schatzanweisungen (Laufzeit 6 oder 12 Monate), die beide vom deutschen Staat emittiert werden. Sogenannte Treasury Bills sorgen hingegen in den USA für die Liquidität des Staates.

Commercial Papers (CP) werden von solchen Emittenten ausgegeben, die über ein erstklassiges Rating verfügen. Es handelt sich entweder um sehr stabile Wirtschaftsunternehmen oder besicherte Geldmarktpapiere, die durch spezielle Emissionsgesellschaften begeben werden.

Der Grund für die Ausgabe liegt in der Deckung des kurzfristigen Kreditbedarfs. Weniger bekannt und gängig sind folgende Geldmarktpapiere:


  • Certificates of Deposites (CD) werden von Banken in Form von Inhaberpapieren emittiert.
  • Cash Bills sind Zerobonds mit einer Laufzeit von einem Monat. Sie werden auch Bundeskassenscheine genannt.
  • Geldmarktbuchforderungen (GMBF) werden ausschließlich in der Schweiz emittiert. Zu den Emittenten zählen etwa die Schweizerischen Eidgenossenschaften oder andere öffentliche Gebietskörperschafften.

Geldmarktpapiere – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Geldmarktpapiere sind Wertpapiere, die der kurzfristigen Liquiditätsbeschaffung dienen
  • Emittenten sind in der Regel Staaten oder gut bewertete Unternehmen
  • Die Laufzeit von Geldmarktpapieren liegt bei höchstens 12 Monaten

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