Swaps
Swaps verständlich & knapp definiert
Swaps bezeichnen Tauschvereinbarungen über Zahlungsströme und dient der Ausnutzung von Kostenvorteilen. Es gibt verschiedene Swaps-Arten, wobei die häufigsten Formen der Zins-, Wärungs- und Devisenswap sind.- chevron_right Breites Swap-Spektrum
- chevron_right Zinsswaps - Austausch von Zinszahlungen
- chevron_right Währungsswaps - Tausch von Währungen
- chevron_right Devisenswaps - Kassa- und Termingeschäft
- chevron_right Weitere Swaps im Überblick
- chevron_right Zusammenfassung Swaps
- chevron_right Daneben gibt es weitere Swap-Typen:
Swap ist das englische Wort für Tausch. Mit Swaps werden bestimmte Finanzderivate bezeichnet, deren Grundlage der Austausch von Zahlungsströmen zwischen den beteiligten Parteien ist. Der Sinn von Swap-Vereinbarungen besteht vor allem in der Ausnutzung von komparativen Kostenvorteilen, die die Swap-Partner jeweils auf unterschiedlichen Märkten besitzen. Solche Tauschvereinbarungen werden typischerweise als OTC-Geschäfte durchgeführt - also außerhalb des Börsenhandels umgesetzt -, da es sich um nicht standardisierte Kontrakte handelt, die individuell ausgehandelt werden müssen.
Breites Swap-Spektrum
Swap-Geschäfte können über die Realisierung komparativer Kostenvorteile hinaus für vielfältige Zwecke eingesetzt werden - zum Beispiel für die Portfolio-Strukturierung, die Risikoabsicherung, die Risikooptimierung, die Nutzung spekulativer Chancen oder die Verbesserung von Bilanzstrukturen. Beim Gegenstand von finanziellen Tauschvereinbarungen gibt es prinzipiell kaum Begrenzungen. In der Praxis sind aber einige Swap-Typen besonders häufig anzutreffen. Dabei handelt es sich um
- Zinsswaps;
- Wähungsswaps und
- Devisenswaps.
Zinsswaps - Austausch von Zinszahlungen
Bei Zinsswaps wird eine Vereinbarung getroffen, bei der künftige Zinszahlungen getauscht werden. Liegen den Zinszahlungen Verbindlichkeiten zugrunde, spricht man von Liablity Swaps. Bilden dagegen Wertpapiere oder Finanzanlagen die Basis, wird häufig der Begriff Asset Swaps verwandt. Getauscht werden nur die zinsbezogenen Zahlungsströme, die zugrunde liegenden Kapitalbeträge werden dagegen normalerweise nicht angetastet.
In der Regel findet bei Zinsswaps ein Tausch zwischen festen und variablen Zinszahlungen statt. Dieser Typus wird auch als Plain Vanilla Swap bezeichnet. Der Partner, der die festen Zinszahlungen gegen variable abgibt, tritt dabei als Käufer (Payer) auf, der andere dagegen als Verkäufer (receiver). Der Festzinssatz dient dabei als Swapsatz. In der Praxis findet dabei üblicherweise kein kompletter Austausch der Zinszahlungen statt, sondern lediglich ein Ausgleich der Zinsdifferenzen zu den vereinbarten Zahlungsterminen. Zinsswaps werden meist über Zeiträume zwischen zwei und zehn Jahren abgeschlossen, sind also mittel- bis langfristig orientiert.
Neben den Plain Vanilla Swaps existieren auch noch andere Arten von Zinsswaps: Beim Variabel-Variabel-Tausch werden unterschiedliche variable Zinszahlungen getauscht - zum Beispiel 3 Monats-Euribor gegen 6 Monats-Euribor. Von EONIA-Swaps wird gesprochen, wenn Tagesgeldsätze gegen variable oder feste Zinssätze getauscht werden. Es gibt auch Zinstausch-Vereinbarungen, denen unterschiedliche Währungen zugrunde liegen. In diesem Fall handelt es sich um kombinierte Zins- und Währungsswaps. Alle diese Ausgestaltungen sind eher selten.
Währungsswaps - Tausch von Währungen
Bei Währungsswaps werden Zins- und Kapitalzahlungen, die auf unterschiedliche Währungen lauten, gegeneinander getauscht. Auch hier können Verbindlichkeiten oder Assets die Basis bilden. Im Unterschied zum reinen Zinsswap werden dabei auch die Kapitalbeträge getauscht. Die Zinszahlungen der beiden Zahlungsströme weisen dabei die gleiche Struktur auf, das heißt es werden jeweils feste zinsbezogene Zahlungen oder gleichartige variable zinsbezogene Zahlungen gegeneinander getauscht.
Devisenswaps - Kassa- und Termingeschäft
Bei Devisenswaps wird zwischen den Parteien der Kauf bzw. Verkauf zweier Währungen auf dem Kassamarkt und der gleichzeitige umgekehrte Rückkauf auf dem Terminmarkt vereinbart.
Weitere Swaps im Überblick
Daneben gibt es weitere Swap-Typen:
- Credit Default Swaps: eine Partei zahlt der anderen eine Prämie für die (teilweise) Übernahme des Ausfallrisikos ihres Schuldners;
- Equity Swaps: bezeichnen aktienbezogene Tauschvereinbarungen
- Total Return Swaps: hier werden Erträge und Wertschwankungen von Finanzinstrumenten gegen feste Zinszahlungen getauscht.
Zusammenfassung Swaps
- Tauschvereinbarung über Zahlungsströme
- Vielfältige Formen von Swaps möglich
- Ausnutzung komparativer Kostenvorteile als Hauptzweck
- Zins-, Währungs- und Devisenswaps als häufigste Swap-Vereinbarungen
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