Zinsswap


Kurz & einfach erklärt:

Zinsswap verständlich & knapp definiert

Der Zinsswap beinhaltet den Tausch von Zinssätzen, dabei werden meistens die variablen Zinssätze in feste Kreditzinssätze umgewandelt. Außerdem kann es zur Absicherung von Währungsschwankungen benutzt werden.
notes Inhalte

Ein Zinsswap ist ein Finanzinstrument, mit dessen Hilfe sich Kreditnehmer auf lange Sicht gegen mögliche Zinserhöhungen absichern können. Dazu gehen sie mit ihrer Hausbank ein Tauschgeschäft ein. Der Tausch besteht darin, dass der Schuldner einen ursprünglich variablen Kreditzins mit einem festen Zinssatz absichert.

Absicherung gegen Währungsrisiken

Die Swapgeschäfte sind in der Regel institutionellen und privatwirtschaftlichen Kreditnehmern wie Kommunen, Unternehmen und Investoren vorbehalten. Doch auch die Banken selbst operieren mit Zinsswaps.

So hat sich dieses Instrument bei Investmentbankern oder der Europäischen Zentralbank etabliert, um Geschäfte mit Fremdwährungen abzuwickeln. Denn Devisen unterliegen erfahrungsgemäß noch stärkeren Schwankungen als Kreditzinsen.

Funktionsweise eines Zinsswaps

Zinsswaps führt man bei Darlehen durch, deren Kreditvolumen viele Millionen Euro betragen. In diesem Zusammenhang haben selbst kleinste Veränderungen der Zinsrate bereits große finanzielle Auswirkungen. Wenn sich ein Kreditnehmer bei Abschluss eines Kreditpakets auf eine Koppelung der Zinsschuld an den Euribor einlässt, geht er das Risiko ein, bei steigenden Zinsen erheblich mehr Geld zahlen zu müssen.


Kreditnehmer greifen deshalb zum Zinsswap, um verlässlich planen können. Sie vereinbaren mit ihrer Bank statt des variablen Zinses einen fixen Zinssatz. Dieser Zinssatz liegt normalerweise leicht über dem aktuellen Marktwert. Dafür garantiert die Bank, dass der Betrag für eine Dauer zwischen drei und zehn Jahren Gültigkeit hat. Für den Kreditnehmer sind damit böse Überraschungen ausgeschlossen. Diese Standardform des Zinsswaps nennt man auch Plain Vanilla Swap.

Welchen Vorteil bietet ein Zinsswap den Banken?

Auch die Banken können bei diesem Geschäft gewinnen. Der finanzielle Anreiz liegt in der zukünftigen Zinsentwicklung. Wenn die Zinsen fallen, streicht der Kreditgeber einen lukrativen Gewinn ein. Außerdem kann er den festen Zinssatz bestimmen und somit sein eigenes Risiko mindern, mit Verlusten aus dem Kreditgeschäft zu gehen.

Zinsswap ist eine Wette auf die Zukunft

Genau genommen gehen die beiden Kreditparteien bei einem Zinsswap eine Wette ein. Der Gewinner ist diejenige Partei, welche die Entwicklung des Zinsniveaus besser vorhersagen kann. Man darf unterstellen, dass Banken mehr Experten beschäftigen, die sich mit solchen Prognosen tagtäglich auseinandersetzen. Sie befinden sich bei dieser Art von Tauschgeschäft also klar im Vorteil.

Verschiedene Typen von Zinsswaps

Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Formen des Swaps etabliert. Der Markt unterscheidet dabei grundsätzlich zwischen:


  • währungsreinen Swaps
  • nicht währungsreinen Swaps

Bei währungsreinen Swaps wickeln die Parteien das Geschäft in der gleichen Währung ab. Dazu gehört beispielsweise der Plain Vanilla. Andere Swap-Varianten sind der Variabel-Variabel-Tausch oder der Constant Maturity Swap. In diesen Fällen tauscht man den variablen Zinssatz nicht gegen einen fixen Kreditzins ein, sondern gegen eine andere variable Zinsentwicklung ein. Diese Zinsentwicklung ist jedoch langfristiger und dadurch stabiler.


Ein weiteres beliebtes Instrument des währungsreinen Swaps ist der EONIA-Swap. Hierbei tauscht man einen Tagesgeldsatz gegen einen festen Zinssatz ein. Die Auszahlung erfolgt einmal jährlich.


Ein typisches Beispiel für einen nicht währungsreinen Swap ist der Cross Currency Swap. So kann eine Bank beispielsweise Zinszahlungen in US-Dollar gegen Zinszahlungen in Euro umwandeln. Der Quanto Swap hingegen sieht nur Auszahlungen in einer Währung vor. Doch die Berechnungen der Zinssätze ergeben sich aus verschiedenen Währungen.

Zusammenfassung Zinsswap:

  • beinhaltet einen Tausch von Zinssätzen
  • meist wandelt man variable Zinssätze in feste Kreditzinsen um
  • wird ausschließlich von Banken, Unternehmen, Investoren und Kommunen genutzt
  • kann auch zur Absicherung gegen Währungsschwankungen dienen

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