Internationalisierung


Kurz & einfach erklärt:

Internationalisierung verständlich & knapp definiert

Unter Internationalisierung versteht man die Ausweitung der unternehmerischen Tätigkeit auf andere Länder. Beispiele für eine Internationalisierungsstrategie sind das Joint Venture oder der klassische Export in andere Länder.
notes Inhalte

Bei der Internationalisierung handelt es sich um die Ausdehnung der Geschäftstätigkeit insbesondere von Unternehmen über die Grenzen des eigenen Landes hinweg.

Dabei werden verschiedene Internationalisierungsstufen unterschieden beginnend bei einer reinen Exporttätigkeit oder dem direkten Bezug von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen aus dem Ausland über die Gründung von Niederlassungen und Tochtergesellschaften in den einzelnen Ländern bis hin zu einem echt polyzentrischen Unternehmen. Im Gegensatz zur öffentlichen Diskussion sind Internationalisierung und auch die Globalisierung keine neuen Phänomene, sondern schon Jahrhunderte alt. Unter diesem Gesichtspunkt können die historische Seidenstraße oder die ost-indische Tee-Kompanie als frühe Vorkäufer der Internationalisierung gesehen werden.

Chancen und Vorteile der Internationalisierung



In der volkswirtschaftlichen Diskussion wird die Internationalisierung meistens als eine Entwicklung beschrieben, die den Wohlstand aller fördert. Unternehmen in den einzelnen Ländern nutzen die komparativen Vorteile in der Produktion von Produkten und Dienstleistungen, die in anderen Ländern weiter verarbeitet werden. Dadurch können Agrar- bzw. Entwicklungsländer zu Schwellenländern und später zu hoch industrialisierten Ländern werden.

Deren ursprünglicher Vorteil unschlagbar niedriger Lohnkosten wird im Lauf der Zeit geringer, in vielen Fällen entwickeln sich auch eigene Unternehmen. Damit sind die Entwicklungsländer nicht mehr nur die verlängerten Werkbänke, sondern verfügen zunehmend über Produktions- und Dienstleistungsbetriebe. Die Internationalisierung kann also einen Strukturwandel  anstoßen.

Rahmenbedingungen der Internationalisierung



Der internationale Handel bzw. die Internationalisierung werden durch einen umfangreichen, länderübergreifenden Rechtsrahmen abgesichert. Dieser sichert beispielsweise den Zugang zu den einzelnen Märkten, Regelungen zur Konvertierbarkeit von Währungen oder der Rückübertragung von Gewinnen sowie verschiedene Abstufungen der Marktöffnungen. Diese können von abgeschotteten Märkten mit Export- bzw. Importgenehmigungen für jedes Produkt über Zollpräferenzabkommen bis hin zu einem echten Binnenmarkt reichen.

Stellt ein Land ein kurzfristiges Ungleichgewicht zu seinen Lasten fest, so kann es die Entwicklung der Internationalisierung zumindest ein Stück weit zurückdrehen: Dann setzt es für bestimmte Produkte Zollzuschläge fest, die das sog. Preisdumping verhindern sollen. Diese Zollgestaltung ist aber die Ausnahme und gleicht die Kosten- oder komparativen Vorteile eines anderen Landes nicht vollständig aus.

Kritische Würdigung der Internationalisierung



Trotz der internationalen Abkommen gibt es aber einen Graubereich der Wettbewerbsverzerrung, der insbesondere von Umweltschützern oder Befürwortern eines angemessenen Mindestlohnes in allen Ländern zunehmend kritisiert wird.

Der Boom der Textilindustrie in Bangladesch oder Indien, das Wachstum der Solarindustrie in China oder auch Goldförderung in einigen Ländern würden auf dem Rücken der Natur oder der Beschäftigten ausgetragen, so die These. Insbesondere die größeren Marktteilnehmer ergreifen Gegenmaßnahmen durch die Entwicklung von Qualitätssiegeln oder aber auch Selbstverpflichtungen von Lieferanten.

Zusammenfassend kann die Internationalisierung wie folgt beschrieben werden:

  • Es handelt sich um eine Entwicklung bei der Unternehmen zunehmend die Ländergrenzen überwinden
  • Sie ist kein neues Phänomen, sondern Bestandteil der zunehmenden, grenzüberschreitenden Arbeitsteilung
  • Die Internationilisierung wird durch eine Vielzahl von Abkommen und Gesetzen abgesichert

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