Dispositionskredit
Dispositionskredit verständlich & knapp definiert
Ein Dispositionskredit ist ein flexibles Darlehen, das Inhaber eines Kontos nutzen können, indem sie über mehr Kapital als ihr Guthaben verfügen. Zum Zeitpunkt der Kreditaufnahme findet keine Bonitätsprüfung statt, weshalb es sich um einen Blankokredit handelt. Auch die Tilgung des Darlehens ist an keinen festen Plan gebunden.- chevron_right Ablauf der Aufnahme eines Dispositionskredits
- chevron_right Funktionen des Dispositionskredits
- chevron_right Dispositionskredit: Zinsen
- chevron_right Dispositionskredit – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Ein Dispositionskredit ist ein flexibles Darlehen, über das vom Kreditnehmer jederzeit verfügt werden kann. Es handelt sich hierbei um die Möglichkeit, ein Girokonto bis zu einem bestimmten Betrag zu überziehen. Auch die anschließende Rückzahlung erfolgt durch eine flexible Ausgleichung des Saldos.
Ablauf der Aufnahme eines Dispositionskredits
Bei einem Dispositionskredit handelt es sich nicht um einen klassischen Bankkredit, der durch den Abschluss eines Kreditvertrags zustande kommt.
Vielmehr vereinbaren Kreditnehmer und die Bank bei der Eröffnung eines Girokontos, dass dieses bis zu einem bestimmten Betrag überzogen werden darf. Wie hoch diese Summe ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Bonität des Kreditnehmers
- Beruf des Kreditnehmers
- Einkommen des Kreditnehmers
- Allgemeiner Umgang der Bank mit Dispositionskrediten
- Schufa-Auskunft
Nachdem die Summe ausgehandelt wurde, hat der Kreditnehmer hierauf jederzeit Zugriff. Nochmaliger Kontakt zwischen Bank und Darlehensnehmer ist nicht notwendig. Der Kreditnehmer kann ganz einfach über einen Betrag mit seiner EC-Karte verfügen, welcher über das aktuelle Guthaben auf dem Konto hinausgeht.
Für die Überlassung des Kapitals bezahlt der Kreditnehmer Zinsen, die täglich berechnet werden. Die Rückzahlung erfolgt nicht in festen Tilgungsraten, sondern durch einen Ausgleich des Kontosaldos.
Funktionen des Dispositionskredits
Aus Sicht des Kreditnehmers bietet der Dispositionskredit den Vorteil, kurzfristige finanzielle Engpässe zu überbrücken. Beispielsweise kann dies vorkommen, wenn der Arbeitgeber das Gehalt noch nicht rechtzeitig überwiesen hat, jedoch gleichzeitig schon Ausgabenpunkte wie etwa die Miete anstehen. Für wenige Tage überzieht der Kreditnehmer dann sein Konto, um nicht in Zahlungsverzug zu geraten.
Für die Bank stellt die Vergabe hingegen ein vergleichsweise hohes Risiko dar. Zwar prüft sie die Finanzsituation des Kreditnehmers bei der Einräumung des Dispositionsrahmens, in den folgenden Monaten oder Jahren kann sich diese allerdings verändern. Folglich erhebt das Kreditinstitut vergleichsweise hohe
Zinsen für den Dispositionskredit.
Dispositionskredit: Zinsen
Immer wieder sind die Dispositionszinsen Gegenstand von harter Kritik. Teils liegen diese bei über 10 Prozent, was aus Sicht vieler Verbraucherschützer nicht marktgerecht ist. Selbst in Zeiten niedriger Leitzinsen würden die Banken die Dispozinsen nicht senken. Das angebliche Kalkül der Banken: Kreditnehmer befassen sich kaum mit der Höhe der Zinsen, weil das Konto in der Regel nur wenige Tage oder Wochen überzogen wird. Diesen Umstand würden einige Kreditinstitute ausnutzen, um bewusst drastisch überzogene Dispozinsen zu verlangen.
Dispositionskredit – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Der Dispositionskredit ist ein äußerst flexibles Darlehen, das Kreditnehmer jederzeit abrufen können
- Es ist an die Eröffnung eines Girokontos gebunden
- Teilweise sind die Zinsen für den Dispositionskredit weit über dem Marktniveau angesiedelt
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