Effektivverzinsung
Effektivverzinsung verständlich & knapp definiert
Die Effektivverzinsung von Darlehen oder Anlagen schließt alle Erträge und Kosten in die Berechnung der Zinsen ein. Dabei werden explizit nicht nur die nominalen Zinsen, sondern auch mögliche Bearbeitungsgebühren oder anderweitige Erträge einkalkuliert.- chevron_right Berechnung der Effektivverzinsung im Allgemeinen
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- chevron_right Effektivverzinsung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Der Begriff der Effektivverzinsung findet sowohl im Aktivbereich als auch im Passivbereich Anwendung. Er wird also im Kreditwesen und im Anlagewesen verwendet.
Abhängig vom Anwendungsbereich stellt die Effektivverzinsung also die Angabe tatsächlichen Kosten einer Verbindlichkeit oder aber die tatsächliche Rendite einer Anlageform dar. Die Effektivverzinsung wird auf Basis der Nominalverzinsung und unter Einbeziehung aller Kosten – und Ertragsfaktoren vorgenommen.
Berechnung der Effektivverzinsung im Allgemeinen
Die Effektivverzinsung gibt im Allgemeinen an, wie hoch die tatsächliche Rendite einer Anlage bzw. die tatsächlichen Kosten eines Darlehens ausfallen. Denn in beiden Fällen kann die jeweilige Sollverzinsung von diesem Wert abweichen. Beispielsweise könnte ein Kreditinstitut rein für die Überlassung des Kapitals einen Sollzins von 2% p.a. verlangen. Zusätzlich werden allerdings noch Bearbeitungsgebühren fällig, die ebenfalls vom Kreditnehmer zu zahlen sind. Dadurch steigen die Darlehenskosten um einen halben Prozentpunkt pro Jahr, weshalb der effektive Jahreszins bei 2,5% liegt.
Auch bei Investitionen – beispielsweise in eine Anleihe – können Nominal- und Effektivverzinsung voneinander abweichen. Hier sind es ebenfalls Kosten, die für die Ermittlung der Effektivverzinsung berücksichtigt werden müssen. Dabei kann es sich etwa um eine Orderprovision handeln, die an den Broker zu zahlen ist. Aber auch Ertragsfaktoren spielen eine Rolle. So kann die Effektivverzinsung einer Anleihe dadurch steigen, dass ihr Kurs fällt.
Effektivverzinsung von Wertpapieren
Es existiert keine einheitliche Formel für die Berechnung der Effektivverzinsung bei verschiedenen Wertpapieren. Der Investor muss immer im Einzelfall kalkulieren, welche Kosten und Erträge durch eine Investition entstehen:
- Anleihe: Maßgeblich für die Effektivverzinsung einer Anleihe ist der Kupon, also die Nominalverzinsung. Allerdings kann der Kaufkurs der Anleihe vom Nennwert abweichen, weil das Wertpapier an der Börse gehandelt wird. Sinkt der Kaufkurs, so steigt die Effektivverzinsung, weil sich der nominale Zins immer auf den – in diesem Fall höheren – Nennwert bezieht.
- Aktie: Die Effektivverzinsung einer Aktie ergibt sich wiederum maßgeblich aus der Differenz aus An- und Verkaufspreis. Sie kann allerdings nur im Nachhinein ermittelt werden, denn bis zum Verkauf besteht eine hohe Informationsunsicherheit über den Verkaufspreis. Zusätzlich zum Erlös müssen noch Dividenden und mögliche Orderprovisionen einkalkuliert werden.
Effektivverzinsung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Eine Effektivverzinsung gibt die tatsächlichen Darlehenskosten bzw. die tatsächlichen Erträge einer Investition an
- Folglich werden neben nominalen Zinsen auch Kosten oder andere Ertragsfaktoren berücksichtigt
- Investoren und Kreditnehmer sollten Entscheidungen immer auf Basis der Effektivverzinsung treffen
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