Fremdkapitalzinsen
Fremdkapitalzinsen verständlich & knapp definiert
Bei den Fremdkapitalkosten handelt es sich um die Kosten des Fremdkapitals eines Unternehmens. Dabei stellen die Zinsen den Preis für die Mittelbereitstellung durch Gläubiger da. In der GuV werden die Fremdkapitalkosten in der Position Zinsen und ähnliche Aufwendungen gebucht. Damit mindern sie den Gewinn eines Unternehmens.- chevron_right Gewinn- und steuermindernd
- chevron_right Einfluss auf Gesamtkapitalrentabilität
- chevron_right Einfluss auf den Leverage-Effekt
Bei den Fremdkapitalzinsen handelt es sich um die Kosten für das Fremdkapital eines Unternehmens. Das Fremdkapital besteht zum Beispiel aus Bankkrediten, Lieferantenverbindlichkeiten, Schuldscheindarlehen und Anleihen. Die Zinsen stellen dabei den 'Preis' für die Mittelbereitstellung durch Gläubiger an das Unternehmen dar. Aber auch Rückstellungen wie Pensionsrückstellungen haben Fremdkapital-Charakter. Hier wird die Verzinsung mit Hilfe des Rechnungszinses abgebildet, mit dem die künftigen Zahlungsverpflichtungen für Pensionen abdiskontiert werden.
Gewinn- und steuermindernd
In der Gewinn- und Verlustrechnung erscheinen die Fremdkapitalzinsen in der Position 'Zinsen- und ähnliche Aufwendungen'. Als Aufwand mindern sie den Jahresüberschuss eines Unternehmens und damit den ausschüttungsfähigen Gewinn. Fremdkapitalzinsen sind im Allgemeinen steuerlich abzugsfähig. Bei Zinsen für Gesellschafterdarlehen gelten besondere Bestimmungen.
Einfluss auf Gesamtkapitalrentabilität
Die Fremdkapitalzinsen spielen eine wichtige Rolle bei der Berechnung der Gesamtkapitalrentabilität von Unternehmen. Die Gesamtkapitalrentabilität ist eine Kenngröße für die Effizienz des gesamten Kapitaleinsatzes (Eigen- und Fremdkapital).
Sie berechnet sich nach folgender Formel:
GKR = (RG + FKZ) / (EK + FK)
GKR = Gesamtkapitalrentabilität
RG = Reingewinn
FKZ = Fremdkapitalzinsen (absolut)
EK = Eigenkapital
FK = Fremdkapital
Einfluss auf den Leverage-Effekt
Durch Umbildung dieser Formel lässt sich daraus bei gegebenen Fremdkapitalzinsen die Auswirkung unterschiedlicher Verschuldungsgrade auf die Eigenkapitalrentabilität eines Unternehmens ausdrücken - der sogenannte Hebel- oder Leverage-Effekt.
EKR = GKR + V (GKR - fkz)
EKR = Eigenkapitalrentabilität
GKR = Gesamtkapitalrentabilität
V = FK/EK = Verschuldungsgrad
fkz = Fremdkapitalzinsen (als Prozentsatz)
Die Aussage ist: bei gegebener Gesamtkapitalrentabilität führt ein höherer Verschuldungsgrad zu einer höheren Eigenkapitalrendite, vorausgesetzt die Gesamtkapitalrentabilität übersteigt den Fremdkapitalzinssatz. Anderenfalls bewirkt er eine entsprechende Verschlechterung. Mit der Finanzierung lässt sich daher die Eigenkapitalrendite eines Unternehmens hebeln, gleichzeitig steigt aber auch das Risiko. Der Effekt wirkt umso stärker, je größer die Differenz zwischen Gesamtkapitalrentabilität und Fremdkapitalzinssatz ist.
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