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Zitieren in wissenschaftlichen Arbeiten

Ein wörtliches Zitat wird in Anführungszeichen gesetzt. Dann gibt es für die Quellenangabe zwei Möglichkeiten: Sie setzen entweder den Quellenhinweis in Klammern dahinter. „Schule ist doof.“ (Becker 2007, S.12). Oder Sie setzen hinter das abschließende Anführungszeichen eine hochgestellte Ziffer und ergänzen eine Fußnote: „Schule ist doof.“[1] Paraphrasieren ist die nicht-wörtliche Wiedergabe des Inhalts einer Fundstelle, sondern nur sinngemäß in eigenen Worten. Dann müssen Sie hinter die paraphrasierte Stelle Ihres Textes ebenfalls eine Klammerangabe oder eine Fußnote machen. Dann heißt es aber: Schule wird in der Wissenschaft oft für doof gehalten. (Vgl. Becker 2007, S.12) oder Schule wird in der Wissenschaft oft für doof gehalten.[2]

Denken Sie daran, einen entsprechenden Eintrag in Ihr Literaturverzeichnis zu machen – am besten erledigen Sie das sofort, sonst gerät es in Vergessenheit. Notieren Sie sofort die Seitenangabe. Haben Sie im Buch einmal weitergeblättert oder es zugeschlagen, sind Fundstellen denkbar schwer wieder zu finden. Zitate mit höchstens drei Zeilen Umfang können Sie einfach in den Fließtext integrieren. Hat ein Zitat aber mehr als drei Zeilen Umfang, bekommt es einen eigenen eingerückten Absatz:

  • Schriftgröße kleiner, meist 10 statt 12 Punkt bei Schriftart Times New Roman
  • Zeilenabstand 1 (während Sie im Fließtext 1,5 verwenden)
  • Einzug: links und rechts jeweils 1 cm eingerückt.

 

Dann hat ein Zitat etwa folgendes Aussehen und folgende Position im Text:

Grundschulkinder können zwar zwischen Gegenwart und Vergangenheit unterscheiden, besitzen aber nur wenig Geschichtsbewusstsein. Dies gilt es, beim historischen Lernen im Sachunterricht zu berücksichtigen. Zur grundsätzlichen Verfassung der Grundschulkinder kann festgestellt werden:

„Kinder in der Grundschule – neugierig auf alles und jedes, in aller Regel lernbegierig – sind auch neugierig auf das, was ‚früher‘ war, wie Menschen ‚früher‘ gearbeitet, gelebt, gewohnt, sich gekleidet und ernährt haben, wie Kinder ‚früher‘ gelebt und gespielt, aber auch gearbeitet haben, warum Lebensbedingungen ‚früher‘ anders waren, wie sie sich verändert haben oder durch menschliches Handeln verändert worden sind usw.“[3]

Kinder besitzen also die wichtigste Eigenschaft für historisches Lernen: Neugier. Diese gilt es zu wecken, aber auch zu befriedigen.

Wenn sich in Ihrem Zitat ein weiteres Zitat befindet, der betreffende Autor also auch zitiert hat, dann setzen Sie Ihr Zitat in doppelte Anführungszeichen, das Zitat im Zitat in einfache Anführungszeichen:

„‚Aufklärung ist die radikal gewordene mythische Angst.‘ Die aufgeklärte Orientierung an Berechenbarkeit und Nützlichkeit, die mit ihr einhergehende Versachlichung und Vereinheitlichung des Vielfältigen wird dechiffrierbar als Funktion dieser Angst, die sie als unbewältigte selber im ‚mythischen Bann‘ hält.“[4]

Wenn Sie innerhalb Ihres Zitats einen oder mehrere Sätze oder ein Satzteil auslassen, fügen Sie an der entsprechenden Stelle das folgende Zeichen ein: […] Wenn in Ihrer zitierten Stelle bereits ein solches Zeichen ist (Zitat im Zitat), müssen Sie dieses Zeichen und auch alle anderen Zeichen und Buchstaben peinlich genau übernehmen. Dies gilt auch für Fehler (Rechtschreibung, Interpunktion und Grammatik, alte Rechtschreibung etc.) Sie können aber auch etwas Eigenes einfügen. Der eingefügte Satz / Satzteil muss wiederum in eckige Klammern gesetzt werden: „Tachykardie und Hypertonie sind häufige Begleiterscheinungen der paranoiden [schizophrenen] Psychose.“ Man darf durchaus einen Fehler korrigieren. Lautet z. B. die Fundstelle: „Ich habe einem Roman gelesen“, dann dürfen Sie schreiben: „Ich habe eine[n] Roman gelesen.“

Bleibt noch zu fragen, wann man zitieren und wann eher paraphrasieren soll. Ein wörtliches Zitat ist nur dann angemessen, wenn nicht nur der Inhalt, sondern auch die Formulierung mit dem gesamten Zusammenhang von Bedeutung ist. Bei einem Zitat muss wirklich alles, was zitiert wird, für Ihren Text wichtig sein. Brauchen Sie nur den Inhalt oder einen Teil des Inhalts, ist paraphrasieren sinnvoller. Natürlich kann man nicht nur ganze Sätze, sondern auch einzelne Satzteile zitieren, wenn die vom Verfasser gewählte Formulierung bestimmte Bedeutungen hat, die sich in einer Paraphrase nicht nachformen lassen. Manchmal werden in der wissenschaftlichen Literatur bestimmte Fachbegriffe miteinander verknüpft, die für Ihr Fach so wichtig (oder auch so selbstverständlich) sind, dass Sie sie nicht paraphrasieren wollen. Dann dürfen Sie auch zitieren.

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Zitate setzt man in Anführungszeichen: „…“
  • Zitate im Zitat in einfache Anführungszeichen: „…’…’…“
  • Paraphrasieren ist die nicht-wörtliche Wiedergabe des Inhalts einer Fundstelle in eigenen Worten.

 

 


[1] Becker 2007, S.12

[2] Vgl. Becker 2007, S.12

[3] Bergmann 2008, S.121

[4] Jaeggi 2006, S.251

Artikelserie „wissenschaftliches Arbeiten“ – hier geht’s weiter:

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