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Tipps für das Fazit bei einer wissenschaftlichen Arbeit

Das Fazit stellt eine abschließende Zusammenfassung Ihrer Arbeitsergebnisse dar, genauer: eine Diskussion ihrer Arbeitsergebnisse auf höherer, abstrakter Ebene. Sie beenden also den Hauptteil, in dem sie Argumente angeführt, Thesen belegt / widerlegt, Untersuchungsergebnisse ermittelt und interpretiert haben und fällen nun ein Gesamturteil über das Ergebnis der Arbeit. Sie verlassen den Kommunikationsraum der eigentlichen Arbeit im / am Thema und werden abstrakt. Hierfür fassen Sie zunächst die wichtigsten Ergebnisse noch einmal zusammen – aber nicht in Form einer simplen Wiederholung, sondern in abstrakter Zuspitzung. Ein Beispiel: Für eine Bachelorarbeit in Soziologie haben Sie eine Erhebung zur Unternehmensgründung aus der Arbeitslosigkeit gemacht und dabei Nordrhein-Westfalen und Bayern verglichen.

Sie haben mit entsprechend ausgearbeiteten Fragebögen junge Unternehmer in beiden Bundesländern, die aus der Arbeitslosigkeit heraus gegründet haben, befragt. Eines der Kapitel (im Hauptteil) analysiert die Frage, wie erfolgreich diese Gründungen nach fünf Jahren waren für NRW, eines für Bayern. In beiden Fällen hat sich die Prozentzahl derer, die nach fünf Jahren immer noch erfolgreiche Unternehmer sind, im Verlauf der letzten 10 Jahre erhöht. Im Fazit könnten Sie also vermerken: Es zeigt sich, dass die Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit heraus an Erfolg zugenommen haben.

Beziehen Sie sich dabei auf die Einleitung und beantworten Sie konkret und ohne Umschweife die Fragestellung (ohne die analytischen Schritte und Argumente des Hauptteils zu wiederholen!) Geben Sie die Quintessenz Ihrer wissenschaftlichen Arbeitsleistung an. Die Lektüre der Einleitung und des Fazits erfolgt bei vielen Lesern zuerst. Von diesen beiden Textbestandteilen kann es also abhängen, ob Ihre Arbeit überhaupt vollständig gelesen wird. Ziehen Sie Schlussfolgerungen aus Ihrer Forschungsarbeit.

Weitere Tipps für Ihr Fazit:

  • Führen Sie keine neuen Gesichtspunkte, Theorien, Modelle, Zitate etc. ein – das macht man im Hauptteil.
  • Was haben Sie durch die Beschäftigung mit dem Thema gelernt?
  • Führen Sie die verifizierten (bewiesenen) Thesen ruhig noch einmal an, wenn es nicht zu viele sind; die Beweisführungen sollten aber im Hauptteil stehen.
  • Verwenden Sie auch hier eine klare, präzise, sachliche Sprache, kein Ich.
  • Bewerten Sie Ihr Arbeitsergebnis. (Überraschend? Wie erwartet? Mussten Sie Ihre Eingangsthesen / Hypothesen modifizieren?)
  • Beziehen Sie gewissermaßen außerhalb Ihres Themas Stellung, beweisen Sie, dass Sie nicht nur die Details Ihres Themas kennen, sondern den Überblick haben.
  • Geben Sie gegebenenfalls eine Prognose für die Zukunft ab.
  • Wenn es sich anbietet, erlauben Sie sich ruhig einen Appell an die Leserin / den Leser (je nach Thema, z. B. erneuerbare Energien).
  • In manchen Fällen kommt eine Schlussfrage in Betracht.
  • Verweisen Sie auf Bereiche / Diskurse des Themas, die Sie außer Acht gelassen haben, aber begründen Sie diese Auslassung hieb- und stichfest!
  • Lassen Sie sich einen guten, pfiffigen Schlusssatz einfallen, der die Lage noch einmal zur Geltung bringt, ruhig ein bisschen literarisch.
  • Es besteht ein ursächliches Verhältnis zwischen Einleitung und Fazit!
  • Einleitung und Fazit bilden den Rahmen der Arbeit, der sich um die eigentliche Untersuchung schließt.
  • Das Fazit sollte etwa den gleichen Umfang haben wie die Einleitung.

Gute Formulierungen für das Fazit sind:

  • Ziel der vorliegenden Arbeit war es, …
  • Aus diesem Grunde wurde …
  • Es stellte sich heraus, dass … weil …
  • Was die These x (oder die Theorie y, die Fragestellung z) betrifft, so konnte am Beispiel von … aufgezeigt werden, dass …
  • Einerseits stellte sich heraus, dass … andererseits …
  • Aus den Ergebnissen kann geschlossen werden, dass … aber einschränkend muss gesagt werden, dass …
  • Schlusssatz: Abschließend ist festzustellen, dass die Frage, ob …, folgendermaßen beantwortet werden muss: …
  • Für die Zukunftsperspektive: Es ist abzusehen, dass … / Es ist zu wünschen, dass …
Das Wichtigste auf einen Blick:Das Fazit …

  • … fasst die wichtigsten Arbeitsergebnisse zusammen.
  • … diskutiert und bewertet die Arbeitsergebnisse auf höherer, abstrakter Ebene.

 

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