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Wissenschaftliches Arbeiten

Was ist eine wissenschaftliche Arbeit?

Eine wissenschaftliche Arbeit ist ein schriftlicher Text mit systematischer Gliederung und erforderlichen Bestandteilen wie Inhaltsverzeichnis, Einleitung, Hauptteil, Schluss / Fazit, Abbildungsverzeichnis, Literaturverzeichnis.

Eine wissenschaftliche Fragestellung wird beantwortet, hierbei kommen wissenschaftliche Methoden zur Anwendung.

Eine Bachelorarbeit und andere wissenschaftliche Arbeiten präsentieren die Ergebnisse wissenschaftlichen Forschens. Folgende Formen des Forschens sind möglich:

  • Es erfolgt eine Analyse und Interpretation von Texten, empirischen Erhebungen und Untersuchungen, Umfragen und Daten.
  • Daten und Beobachtungen, Thesen und Ergebnisse von Forschungen werden gesammelt und in einem eigenständigen Text mit eigener Fragestellung zu einer Argumentation verdichtet.
  • Es kann auch der Entwurf von Forschungsmethoden, Thesen, Modellen, Konzepten und Theorien erfolgen. Diese werden wissenschaftlich begründet, d. h. auch unter Anbindung an die aktuelle Forschungsdiskussion des Fachs.
  • Schlussfolgerungen und abstrakte Verallgemeinerungen aus Daten, Thesen, Erhebungen etc. werden gefolgert. Man kann vom Allgemeinen auf das Besondere schließen und umgekehrt.
  • Thesen, Modelle, wissenschaftliche Theorien und Forschungsmethoden werden untersucht und in ihrem Wert und Wahrheitsgehalt beurteilt. Hierfür wird natürlich ebenfalls die Fachliteratur hinzugezogen.

Unsere Artikelserie „wissenschaftliches Arbeiten“ – hier geht’s in die Tiefe:

Fachliteratur, Empirie und Quellen

Die wissenschaftliche Arbeit im Studium, die der Übung des wissenschaftlichen Handwerkszeugs dienen soll, stützt sich häufig ausschließlich auf die bereits vorhandene Forschungsliteratur. Hier soll aber nicht nur "nacherzählt", sondern eine eigenständige Fragestellung mithilfe zitierter und paraphrasierter Erkenntnisse beantwortet werden. Es besteht also ein eigener wissenschaftlicher Ansatz und die Quellenfunde werden zu einer eigenen Komposition verdichtet. Bei empirischen Untersuchungen generiert die Wissenschaftlerin / der Wissenschaftler ihre / seine neuen Erkenntnisse unmittelbar "im Feld", also z. B. bei bestimmten Personen, Institutionen, Organisationen; Man nimmt z. B. chemische oder physikalische Versuche vor, erhebt eigenständig Daten, führt Umfragen oder Marktforschung durch, entwickelt Statistiken usw. Auch die Interpretation von z. B. historischen Quellen ist möglich.


Meine Erkenntnisse und die aktuelle Forschungsdiskussion

Eines der wesentlichsten Merkmale von Wissenschaftlichkeit ist die Anbindung der eigenen Erkenntnisse an den aktuellen Forschungsdiskurs des Fachs (und bei angewandter Interdisziplinarität auch anderer, meist verwandter Fächer). Die geschieht über das Zitieren und Paraphrasieren aus wissenschatlicher Fachliteratur. Hierbei ist Folgendes vorstellbar:

  • Die eigenen Erkenntnisse werden mit bekannten Fakten ergänzt und diese Kombination ist Basis einer neuen Erkenntnis.
  • Behauptungen, Thesen, Modelle anderer werden mit neuen Argumenten widerlegt oder bestätigt / bekräftigt.
  • Die aktuelle Forschungsdiskussion wird herbei zitiert, weil sie Fragen offenlässt, die den Ausgangspunkt der eigenen Untersuchung darstellen.
  • Zwischen bekannten Fakten sollen neue Bezüge hergestellt werden, die eine neue Argumentation und einen neuen Begründungszusammenhang erlauben.

Die Form der Darstellung

Wer sich die Publikationen seines Fachs oder gleich mehrerer Fächer anschaut, stellt fest, dass es zahlreiche Formen der Darstellung und Publikation von wissenschaftlichen Texten gibt. Dies ist nicht nur für das eigene Schreiben, sondern auch für die Literaturrecherche relevant. Es gibt unter anderem:

  • Monografien (Einzeldarstellungen, Einzelpublikationen)
  • Sammelbände (also eine Sammlung mehrerer wissenschaftlicher Texte unterschiedlicher Autorinnen und Autoren, die in der Regel einen gemeinsamen Herausgeber hat)
  • Hausarbeiten, Abschlussarbeiten
  • Dissertationen (Doktorarbeiten) und Habilitationen (Schriften zum Erlangen der Professorenwürde)
  • Wissenschaftliche Online-Texte
  • Lexika und andere Nachschlagewerke
  • Fachzeitschriften (die Einzelartikel unterschiedlicher Autorinnen und Autoren enthalten)

Entscheidend ist aber, dass es bestimmte formale Regeln gibt, die für Hausarbeiten und Bachelorarbeiten gelten. Es wird heutzutage als selbstverständlich vorausgesetzt, dass diese Arbeiten am Computer verfasst werden und das hierfür eines der gängigen Textverarbeitungsprogramme genutzt wird. Meist ist dies Word, es kann aber auch z. B. Open Office sein oder auch ein anspruchsvolleres Programm wie Latex. Die Einteilung in Einleitung, Hauptteil und Schluss / Fazit ist in der Regel unumgänglich, wobei der Hauptteil mehrere Kapitel, am besten mit Unterkapiteln, enthalten sollte. Das Einhalten der äußeren Form und der angemessene wissenschaftliche Sprachgebrauch sind Qualitätszeichen der guten Arbeit, die sofort erkennbar sind. Sie dienen der sachlichen, logisch gegliederten und nachprüfbaren Beantwortung der Fragestellung. Die Methoden sollten dem Leser bekannt gemacht werden, die Zitate sollten nachgewiesen werden und die Präsentation der Forschungsergebnisse sollte systematisch geordnet sein.

Das Wichtigste auf einen Blick: Zu einer wissenschaftlichen Arbeit gehört:

  • Eine wissenschaftliche Fragestellung
  • Eine wissenschaftliche Methode
  • Eine gelungene Textstrukturierung
  • Ein angemessener wissenschaftlicher Sprachgebrauch

 

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