Betriebsunterbrechungsversicherung


Kurz & einfach erklärt:

Betriebsunterbrechungsversicherung verständlich & knapp definiert

Mit einer Betriebsunterbrechungsversicherung können sich Unternehmen gegen den Ertragsausfall absichern, der im Zuge von nicht vorhergesehenen Betriebsunterbrechungen entsteht. Dabei haftet die Police allerdings tatsächlich nur für den nicht erwirtschafteten Ertrag, Schäden an Produktionsfaktoren müssen über eine separate Sachversicherung abgesichert werden.
notes Inhalte

Der Begriff Betriebsunterbrechungsversicherung ist eine Sammelbezeichnung für alle Versicherungsarten der Schadenversicherung, die Erlöseinbußen in Folge einer Unterbrechung des betrieblichen Ablaufs absichern. Beispielsweise kann die Leistungserstellung im Betrieb durch ein Feuer unterbrochen werden, wodurch dem Unternehmen Ertrag entgeht.

Was ist eine Betriebsunterbrechungsversicherung?

Mit einer Betriebsunterbrechungsversicherung wird immer ein Betrieb oder genauer der betriebliche Ablauf versichert. Allerdings geht es hierbei nicht um de Substanzwert des Unternehmens wie beispielsweise wertvolle Maschinen oder Rohstoffe. Vielmehr zielt die Betriebsunterbrechungsversicherung auf das Nutzungspotenzial und die Ertragskraft der Produktionsfaktoren ab. Beispielsweise könnte es durch einen Betriebsunfall, der aufgrund eines technischen und nicht selbst verschuldeten Effekts entstand, zu einem Stillstand der Produktion kommen.

Durch eben diesen Stillstand verzögert sich jetzt die Produktion, was wiederum Vertragsstrafen bei Kunden mit sich zieht. Auch die übrigen Mitarbeiter müssen natürlich trotz Stillstand weiterbezahlt werden. Genau hierfür kommt die Betriebsunterbrechungsversicherung auf. Sind beim Unfall direkte Sachschäden an Maschinen entstanden, greift diese Police allerdings nicht. Dafür müssen Unternehmen wiederum eine separate Unfallversicherung abschließen.

Berechnung der Versicherungssumme

Bei der Betriebsunterbrechungsversicherung gestaltet sich die Berechnung der Versicherungssumme komplex. Denn die Versicherungen müssen hier für den Ausfall künftiger Erträge haften. Oftmals werden daher Vergangenheitswerte wie etwa die letzte Jahresproduktion für die Ermittlung der Versicherungssumme genutzt.

Betriebsunterbrechungsversicherung – Beispiel aus der Praxis

Ein Möbelunternehmen produziert pro Tag 25 Schlafzimmer, mit denen jeweils ein Ertrag von 1.000 Euro erwirtschaftet werden kann. Allerdings kommt es aufgrund eines kleineren Brandes zu einer Unterbrechung der Produktion für einen kompletten Tag. Dabei zeigt sich, dass das Unternehmen hier nicht grob fahrlässig oder fahrlässig gehandelt hat, Schuld an dem Feuer war ein technischer Defekt.

Die Betriebsunterbrechungsversicherung entschädigt das Unternehmen für den Ertragsausfall, der während der Unterbrechung des Produktionsprozesses entstanden ist. Insgesamt liegt dieser auf Basis der Vergangenheitswerte bei 25 Schlafzimmer * 1.000 Euro pro Tag = 25.000 Euro. Allerdings zahlt das Unternehmen auch immer eine Selbstbeteiligung, die bei 5.000 Euro liege. Somit überweist die Versicherungsgesellschaft letztlich 20.000 Euro an das geschädigte Unternehmen.

Betriebsunterbrechungsversicherung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Die Betriebsunterbrechungsversicherung greift für den Ertragsausfall bei Betriebsunterbrechungen
  • Beispielsweise können diese aufgrund von Umweltkatastrophen oder Betriebsunfällen entstehen
  • Nicht gezahlt werden dabei aber Sachschäden etwa an Maschinen oder Rohstoffen

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