Nachrangige Verbindlichkeiten


Kurz & einfach erklärt:

Nachrangige Verbindlichkeiten verständlich & knapp definiert

Nachrangige Verbindlichkeiten sind eine Mischung aus Eigenkapital und Fremdkapital. Im Falle der Insolvenz des Kreditnehmers, sind nachrangige Verbindlichkeiten erst nach der Erfüllung der Ansprüche anderer Fremdkapitalgeber zu erfüllen.
notes Inhalte

Die nachrangige Verbindlichkeit wird bei der entstandenen Zahlungsunfähigkeit eines Kreditnehmers erst nach Befriedigung der vorangingen Verbindlichkeiten bedient. 


Eine im Grundbuch nachrangig eingetragene Grundschuld steht hinter voranging eingetragenen Grundpfandrechten. Die Bedienung aus der vorhandenen Insolvenzmasse erfolgt erst nach der Bedienung aller voranging eingetragenen Verbindlichkeiten. 

Eine nachrangige Verbindlichkeit ist mit einem geringeren Beleihungswert angesetzt, da sie ein deutlich erhöhtes Ausfallrisiko für den Kreditgeber darstellt.

Nachrangige Verbindlichkeit aus Sicht des Kreditnehmers

Kreditnehmer finanzieren einen kleinen Teil größerer Projekte oft durch nachrangige Darlehen. Gerade bei Immobilienprojekten kommt diese Form der Fremdkapitalaufnahme zum Einsatz, zählt sie doch zum sognannten mezzaninen Kapital. Heißt: Auf der einen Seite handelt es sich um klassisches Fremdkapital, das an den Kreditgeber wieder zurückbezahlt werden muss. So werden genaue Zinshöhen, Laufzeiten und Kreditsummen festgelegt.

Auf der anderen Seite kann dieses aufgenommene Kapital als Eigenkapital gewertet werden. Ein Beispiel: Der Kreditnehmer verhandelt mit einer Bank über die Aufnahme eines weiteren Kredits. Dabei kann er in die Finanzierung 10% Eigenkapital einbringen. Zusätzlich wurden 20% des Finanzierungsvolumens über nachrangige Darlehen aufgenommen. Aus Sicht des neuen Kreditgebers handelt es sich hierbei ebenfalls um Eigenkapital, denn im Falle einer Insolvenz des Kreditnehmers, würden die Ansprüche aus dem nachrangigen Darlehen erst nach denen des alten Kreditgebers befriedigt. Aus diesem Grund zahlen Kreditnehmer für die Aufnahme nachrangiger Kredite jedoch auch höhere Kreditzinsen.

Nachrangige Verbindlichkeit aus Sicht des Kreditgebers

Für den Darlehensgeber sind nachrangige Darlehen deutlich risikoreicher als die Vergabe herkömmlicher Kredite. Denn im Falle einer Insolvenz des Kreditnehmers würden seine Ansprüche erst nach denen anderer Kreditgeber befriedigt. Dieses vergleichsweise hohe Risiko wird allerdings entsprechend durch Risikoaufschläge beim zu zahlenden Zins entlohnt.

Nachrangige Verbindlichkeiten – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Nachrangige Verbindlichkeiten werden im Falle einer Insolvenz erst nach den Ansprüchen anderer Kreditgeber befriedigt
  • Daher zählt die Finanzierungsform zum mezzaninen Kapital
  • Für die Vergabe solcher Kredite sind hohe Zinsen zu zahlen

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