Marktführerschaft


Kurz & einfach erklärt:

Marktführerschaft verständlich & knapp definiert

Den Anspruch der Marktführerschaft kann jenes Unternehmen für sich in Anspruch nehmen, das im Vergleich mit den anderen Marktteilnehmern den größten Marktanteil vorweisen kann. Das Maß des Marktanteils orientiert sich entweder am Marktvolumen oder am Marktabsatz in Stückzahlen. Typische Attribute sind: Marktführer in Deutschland, europäischer Marktführer oder Weltmarktführer auf einem relevanten Produkt-Absatzmarkt. Unter der Prämisse der Produktqualität hat sich außerdem der Begriff der qualitativen Marktführerschaft etabliert.
notes Inhalte

Quantitative Marktführerschaft: die marktbeherrschende Stellung

Kennzeichnend für die quantitative Marktführerschaft ist der auf den Marktwert bezogene und/oder mengenmäßige Marktanteil. Die Grundlage bildet der absolute Marktanteil, das heißt der Anteil am Gesamtvolumen eines definierten Marktes. In diesen Fällen sprechen Marktkenner von einer marktbeherrschenden Stellung.

Beste Leistungen für Kunden: Qualitative Marktführerschaft

Die qualitative Marktführerschaft erlangt jenes Unternehmen, das für die Kunden-Zielgruppe das beste Leistungsprofil im Vergleich zu seinen Mitbewerbern erbringt. Folgende Einflussgrößen sind für die qualitative Marktführerschaft von Belang:

  • Produktqualität
  • Nutzen
  • Image
  • Innovationen
  • Design
  • Servicequalität
Analog zu dieser Auflistung ist die Marktführerschaft im Detail zu belegen. Wo immer zutreffend, spricht ein Unternehmen, das die qualitative Marktführerschaft beansprucht, auf von Qualitätsführerschaft, Nutzenführerschaft, Innovationsführerschaft, Markenführerschaft oder Serviceführerschaft.

Marktführerschaft - häufig eine Definitionsfrage

Marktführerschaft ist oft eine Frage der Definition
Marktbeobachter attestieren dem Begriff der Marktführerschaft in manchen Fällen reine Schlagwort-Funktion. Dies trifft zu, wenn der Begriff zur Werbeaussage degeneriert. In dieser Weise eingesetzt, soll es potenziellen Kunden suggerieren, dass sie die richtige Kaufentscheidung treffen.

Vor dem Hintergrund des möglichen Missbrauchs bedarf es einer seriösen Analyse, um Marktanteile verlässlich ermitteln zu können. Grundvoraussetzung ist die oft schwierige Definition des sogenannten "relevanten Marktes". Ein Vergleich mit der Marktausrichtung relevanter Mitbewerber ist bei der Segmentierung und Marktabgrenzung durchaus hilfreich.

Bei der Markteinführung innovativer Zukunftsmärkte erweist sich eine verlässliche Marktabgrenzung oft als schwierig. Gleichwohl ist eine nachvollziehbare Segmentierung bereits in der Phase der Produkteinführung erstrebenswert. Bei der Erschließung neuer Märkte wird bereits in dieser frühen Phase die Grundlage für den Nachweis der beständigen Marktführerschaft gelegt.

Marktführerschaft im Spannungsfeld der Wirtschaftlichkeit

Unternehmer im In- und Ausland definieren die Marktführerschaft als angestrebtes Wachstumsziel. Erfahrene Manager stellen sich dieser Aufgabe unter der Prämisse der Kostenführerschaft. Sie vertreten die These, dass nur der effizienteste und kostengünstigste Anbieter mit moderater Preisgestaltung dauerhaft den größten Marktanteil für sein Unternehmen absichern kann. Drastische Automatisierung und Rationalisierungsmaßnahmen sind zur Erreichung der Kostenführerschaft häufig unerlässlich. Dennoch ist Marktführerschaft kein Garant für eine nachhaltige, unternehmerische Wirtschaftskraft.

Marktführerschaft geht häufig, aber nicht unabdingbar, mit einer überdurchschnittlichen Rentabilität einher. Ist das erklärte Ziel der Marktführerschaft nur mit sinkenden Produktmargen und enormen Werbe- und Kommunikationsaufwendungen zu erreichen, besteht die Gefahr der Beeinträchtigung von Zielsetzungen zur Wirtschaftlichkeit. Dieser Gefahr begegnen manche am Markt gut positionierte Firmen, indem sie sich auf eine "Follower Strategie" zurück ziehen. Für Follower - zu denen auch die "Nummer 2" gezählt werden darf - entfällt zwar der Glamour der Marktführerschaft. Die in dieser Position durchführbaren Kostendämpfungsmaßnahmen entschädigen das Management oft bei einer kritischen Betrachtung der Wirtschaftlichkeit.

Zusammenfassende Schlussbetrachtung zur Marktführerschaft

Marktführerschaft ist das Privileg eines Unternehmens, dem es gelingt, den größten Marktanteil für sein Produkt auf einem definierten Markt zu erzielen. Daneben rangiert die qualitative Marktführerschaft mit der Vorgabe "Beste Leistung für die Kunden". Viele nationale wie internationale Unternehmen definieren Marktführerschaft als höchstes Unternehmensziel. Ist die Marktführerschaft unter Ertragsgesichtspunkten nicht darstellbar, kann eine clevere "Follower Strategie" Abhilfe schaffen.

  • Quantitative Marktführerschaft basiert auf Marktwert bezogenem und/oder mengenmäßigem Marktanteil.
  • Qualitative Marktführerschaft im Wettbewerb reklamieren Unternehmen, die für Kunden-Zielgruppen beste Leistungsprofile erbringen.
  • Als Follower Strategie gilt, wenn sich ein Unternehmen bewusst gegen die Position des Marktführers entscheidet.

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