Goldstempel


Kurz & einfach erklärt:

Goldstempel verständlich & knapp definiert

Ein Goldstempel wird oft auf Schmuckstücken oder anderen Gegenständen aus Gold angebracht. Dort lässt sich meist der Feingehalt ablesen, manchmal handelt es sich dabei auch um ein Logo des Herstellers. In Deutschland ist es keine gesetzliche Pflicht, Waren aus Gold zu stempeln - erlaubt ist sie jedoch, und zwar für jeden beliebigen Feingehalt. Die Vorgaben für eine Stempelung (auch: Punzierung) sind im Feingehaltsgesetz geregelt.
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Wie sieht ein Goldstempel aus?

Der Stempel auf Gegenständen aus Gold nennt sich auch Punzierung oder Punze. Dabei wird der Feingehalt des jeweiligen Gegenstands in 1000er Anteilen auf der Ware angebracht, zum Beispiel die drei Zahlen 750 für Gold mit einem Feingehalt von 750 Promille - das ist auch die einzig richtige Schreibweise, so wie sie im Feingehaltsgesetz FeinGehG vorgeschrieben ist.

Trotzdem findet man oft auch andere, davon abweichende Schreibweisen, zum Beispiel die folgenden:

  • 0,750
  • 0750
  • 750/1000
  • 750/18 kt, K oder C
Auch die Anbringung eines kleinen Logos ist eine geläufige Praxis. Auf Goldbarren ist das Logo oder Markenzeichen des Herstellers fast immer angebracht, neben dem Feingehalt des Barrens (Nach Good Delivery Standard mindestens 995), der Aufschrift “Fine Gold” oder “Feingold”, der Barrennummer und dem Gewicht.

Wo gibt es Goldstempel?

Gestempelt werden in der Regel Gegenstände aus Gold, bei denen der Feingehalt von Bedeutung ist, zum Beispiel um die Hochwertigkeit der Ware zu zeigen.

Unter anderem findet man oft einen Stempel auf den folgenden goldenen (Alltags-) Gegenständen:

  • Schmuck
  • Uhren
  • Besteck
  • Sammler- und Anlagemünzen
  • Goldbarren
Besonders bei Schmuck und Uhren ist der Goldstempel aus ästhetischen Gründen in der Regel an einem etwas versteckten Ort angebracht. Bei Ringen zum Beispiel an der Innenseite, bei Uhren unten am Gehäuse und bei Ohrringen manchmal sogar am Stecker. Bei Anlagegold, wie etwa Goldbarren findet sich die Stempelung oft auf der Vorderseite.

Wozu der Goldstempel dient

Der Goldstempel gibt den Feingehalt eines Gegenstandes aus Gold an. Das wiederum lässt es zu, Rückschlüsse auf dessen Wert zu ziehen.

Trotzdem gibt es immer wieder Fälschungen, die nicht den korrekten Feingehalt des Gegenstandes angeben. Das lässt sich normalerweise ganz einfach am Gewicht erkennen, denn gefälschte Goldwaren sind fast immer leichter als sie eigentlich sein sollten. Besonders beliebt ist die Verwendung anderer Metalle und das anschließende Vergolden.

Anbringung des Goldstempels

Ein Goldstempel (auch: Feingehaltsstempel) wird auf Gegenständen mithilfe einer Punze angebracht. Der Begriff Feingehaltsstempel oder Punze bezeichnet dabei sowohl das Gerät aus Stahl, mit dem der Stempel eingeschlagen wird, als auch den Stempelabdruck auf dem Gegenstand aus Gold.

Zum Anbringen des Stempels wird die Punze auf dem zu stempelnden Gegenstand aufgelegt und mit einem Hammer darin eingeschlagen. Der Stempel kann bis zu mehrere Millimeter tief eingeschlagen werden. Graviert oder geprägt darf die Stempelung nicht werden.

In Deutschland wird allgemein mit Eigenpunzierung gearbeitet. Das bedeutet, dass sowohl Produzenten, als auch Verkäufer und Importeure die Stempelung selbst vornehmen dürfen - solange sie sich an das Gesetz halten. Die Regelungen darüber, wer den Feingehaltsstempel anbringen darf, sind in jedem Land unterschiedlich.

In der Schweiz zum Beispiel darf Gold mit einem niedrigeren Feingehalt als 375 gar nicht gestempelt werden. Uhrgehäuse müssen dort sogar zwingend von einer amtlichen Stelle überprüft und gestempelt werden.

Der Goldstempel und das Feingehaltsgesetz

Im Gesetz über den Feingehalt von Gold- und Silberwaren (FeinGehG) ist festgelegt, dass Gold- und Silberwaren zu jedem Feingehalt produziert und verkauft werden dürfen. Gesetzlich vorgeschrieben ist eine Stempelung von Gold nicht.

Diesbezüglich finden sich in dem Gesetz die folgenden Vorgaben:

  • Schmuck und Uhren dürfen in jedem Feingehalt gestempelt werden, eine Mindestgrenze gibt es nicht.
  • Für goldene Geräte liegt das zulässige Minimum bei 585 Promille.
  • Nicht erlaubt ist das Stempeln von Gegenständen die lediglich vergoldet sind.
Die zulässigen Fehlergrenzen liegen zwischen 5 und 10 Promille; weicht der tatsächliche Feingehalt eines Gegenstands mehr vom angegebenen Wert ab, so machen sich Produzenten und Verkäufer strafbar.

Goldstempel - Definition & Erklärung - Zusammenfassung

  • Goldstempel werden auch Goldpunze oder Goldpunzierung genannt.
  • Sie werden auf goldenen Waren angebracht und zeigen den Feingehalt des Gegenstands an.
  • In Deutschland ist ein Goldstempel bei Schmuck nicht verpflichtend, aber für jeden beliebigen Feingehalt erlaubt.

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