Blattgold


Kurz & einfach erklärt:

Blattgold verständlich & knapp definiert

Bei Blattgold handelt es sich um dünne Folien, die entweder aus reinem Gold oder einer Goldlegierung gefertigt sind. Durch die Legierung mit anderen Metallen lassen sich unterschiedliche Farbtöne erreichen. Die Folien dienen zur Vergoldung von Gegenständen; sie finden Verwendung auf Bilderrahmen und Büchern, Möbeln, Gebäuden und sogar Grabsteinen. Auch bei Bastlern und Künstlern ist Blattgold ein beliebtes Material und auch in der Gastronomie wird es gerne genutzt: damit können nämlich sogar Backwaren, Speisen und Getränke vergoldet werden.
notes Inhalte

Was ist Blattgold?

Unter Blattgold versteht man eine sehr dünne Folie aus Feingold oder einer Goldlegierung. Sie glänzt goldgelb und Gegenlicht schimmert blau-grün hindurch. Über die Zeit hat sich der Herstellungsprozess weiterentwickelt: im römischen Zeitalter waren die Folien noch 3 Mikrometer dick, heute sind es nur noch 0,1 Mikrometer (oder 100 Nanometer). Es gibt rund 30 verschiedene Arten von Blattgold.

Die Folie zählt zu den Blattmetallen, bei denen unter anderem zwischen den folgenden Varianten unterschieden wird:

  • Echtes Blattgold: Hochkarätige Folien aus Echtgold oder Legierungen (z.B. Ewig-Gold 24 Karat, Dukatengold 23 Karat, Orangengold 22 Karat, Zitronengold 18 Karat, Grüngold 16 Karat.)
  • Sturmgold: Blattgold auf Seidenpapier, eignet sich besonders für Draußen (z.B. auf Grabsteinen)
  • Zwischgold: Eine Seite aus Gold, die andere aus Silber (Günstiger als Blattgold, läuft dafür aber auch an)
  • Unechtes Blattgold: Legierungen aus Metallen, die Gold imitieren (z.B. Kompositionsgold aus einem Messing-, Bronze-, Zink- oder Kupfergemisch; etwas dicker und deshalb vor allem bei Bastlern beliebt)
  • Sonstige Blattmetalle: Blattsilber oder Blattaluminium

Die Produktion von Blattgold

Die Herstellung von Blattgold ist ein traditionsreicher und mühsamer Prozess, bei dem viel Handarbeit erforderlich ist. Mittlerweile wird jedoch ein Großteil der Produktionsschritte von Maschinen erledigt.

Handgeschlagenes Blattgold ist wegen des größeren Aufwands wesentlich teurer als größtenteils maschinell hergestelltes. Dabei wird das Gold zuerst eingeschmolzen. Je nachdem welcher Feingehalt beim Endprodukt gewünscht ist, kommt noch eine Legierung mit einem anderen Metall hinzu, möglich sind unter anderem Platin, Silber und Kupfer. Damit kann eine andere Farbe erreicht werden, als mit reinem Gold.

Im Anschluss wird das Metall in kleine, maximal 5 cm dicke Barren (sogenannte Zaine) gegossen, die geschmiedet und zu einem Goldband gewälzt werden solange sie noch glühen. Zu dem Zeitpunkt entspricht die Dicke etwa einem Blatt Zeitungspapier (30 Mikrometer). Dann werden bis zu 500 Papiere übereinander gestapelt und in einer Quetsche von Goldschlägern auf eine Dicke von 1 Mikrometer geschlagen.

Danach kommen die Blätter zwischen sogenannte Goldschlägerhäutchen (aus Ochsenblinddarm) und werden dort in Handarbeit mit Hämmern weiter bearbeitet bis die gewünschte Dicke erreicht ist.

Dabei entsteht je nachdem:

  • Einfachgold (100 - 110 Nanometer. Die dünnste Variante ist der Standard.)
  • Doppelgold (Bis zu 200 - 220 Nanometer. Dicker und weniger porös, für Außen geeignet.)
  • Dreifachgold (Bis zu 300 - 330 Nanometer. Die dickste Variante und besonders reißfest, für Fassaden und Außen geeignet.)

Die Verwendung von Blattgold

Blattgold dient dazu, Gegenständen den Glanz und die Farbe von Gold zu geben, egal aus welchem Material sie sind. So kann jede beliebige Sache vergoldet werden:

  • Zur Verzierung und Dekoration aller möglichen Dinge (z.B. Bücher, Denkmale, Dekogegenstände…)
  • In der Religion (z.B. im alten Ägypten für die Vergoldung von Sarkophagen, Altäre)
  • In der Kunst (Gemälde, Bilderrahmen, Skulpturen, etc.)
  • In der Architektur (Gebäude, Kirchen, Möbel, etc.)
  • Gastronomie (Goldblättchen oder Partikel für Speisen oder Getränke. Reines Blattgold kann ohne Bedenken gegessen werden.)
  • Kosmetik (Beim Bodypainting oder besonderem Make-up.)

Vergolden mit Blattgold

Mittlerweile kann fast jedes Material vergoldet werden. Einen Gegenstand mit Blattgold zu veredeln, ist eine beliebte Option, um Geld gegenüber einem Gegenstand aus vollem, echtem Gold zu sparen. Gleichzeitig können andere Materialien dadurch korrosionsbeständiger gemacht werden.

Dabei gibt es verschiedene Verfahren, mit denen das Blattgold angebracht wird, die bekanntesten sind:

  • Ölvergoldung: Besonders widerstandsfähig. Als Klebemittel dient Mixtion aus Bleiglätte, Lein- und Terpentinöl. (Geeignet für Draußen, z.B. auf Grabsteinen und an Häuserfassaden, auf Stein, Metall und Textilien.)
  • Polimentvergoldung: Wird nur für Gegenstände im Innenbereich angewandt. Der Untergrund für die Vergoldung ist Kreidegrund oder Bolus mit feinem Leim. Im Anschluss wird das Gold poliert.

Blattgold kaufen

Blattgold wird normalerweise in Heftchen mit oft 25 Blättern angeboten. Die Standardgröße der Folien ist 8x8cm, es werden aber auch kleinere Formate angeboten, die besonders in der Gastronomie Anwendung finden.

Es kann im Internet bei bestimmten Händlern bestellt werden, aber auch in Juweliergeschäfte oder bei Goldhändlern ist Blattgold in unterschiedlichen Reinheitsgraden und Farben erhältlich. Blattgold für Bastelzwecke gibt es auch im Künstler- oder Bastelbedarf.

Die Preis starten schon ab 60 Cent bis 1,50€ pro Blatt. Besonders teuer ist handgeschlagenes Blattgold.

Blattgold - Definition & Erklärung - Zusammenfassung

  • Blattgold ist eine dünne Folie aus reinem Gold oder einer Goldlegierung.
  • Es gibt die Folien in unterschiedlichen Farbtönen und Stärken.
  • Die Goldfolien werden unter anderem für die Vergoldung von Bilderrahmen, Kunst, Möbeln, Lebensmitteln verwendet.

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