Cash Flow


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Der Cash Flow stellt den Finanzmittelüberschuss eines Geschäftsjahres dar. Er beschreibt die Fähigkeit des Unternehmens, die laufenden Geschäfte sowie zukünftige Investitionen und Gewinnausschüttungen an Unternehmenseigentümer aus eigenen Mitteln zu zahlen.

Cash Flow Formel

Cash Flow - Formel und Berechnung

Bedeutung und ausführliche Definition des Cash Flows

Der Cash Flow wird immer für eine bestimmte Periode wie beispielsweise ein Quartal, ein Halbjahr oder ein ganzes Geschäftsjahr ermittelt. Ziel ist es dabei zu ermitteln, welche Zahlungsströme in das Unternehmen flossen und wie viel Kapital wieder „hinausgeflossen“ ist. Definiert wird der Cash Flow daher als Saldo von Einzahlungen und Auszahlungen der Periode. Insofern erfolgt keine Berücksichtigung von solchen Erträgen und Aufwendungen, die in der betrachteten Periode nicht zahlungswirksam sind. Werden beispielsweise im 1. Quartal 2017 Waren im Wert von 1 Million Euro verkauft, hierfür jedoch ein langfristiges Zahlungsziel eingeräumt und die Waren erst im 2. Quartal bezahlt, so fließen die 1 Million Euro in den Cash Flow des 2. Quartals ein.

Die Kennzahl selbst lässt sich wiederum in drei Kategorien unterteilen:

  • Cash Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit: Dieser operative Cash Flow ergibt sich aus allen Zahlungen, die in einem direkten Zusammenhang mit der eigentlichen Geschäftstätigkeit stehen. Insbesondere ist hierbei der Verkauf von Waren und der Einkauf von Rohstoffen zu nennen.
  • Cash Flow aus Investitionstätigkeit: Betrachtet werden alle Einzahlungen und Auszahlungen, die in Zusammenhang mit Investitionen stehen. Gemeint sind somit alle Geschäftsvorfälle, bei denen das Anlagevermögen von Unternehmen betroffen war.
  • Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit: Wiederum wird beim Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit die Gegenseite zu den Investitionen betrachtet. Kreditaufnahmen, Rückzahlungen von Darlehen und anderweitige Finanzierungsquellen wie etwa Anleihen werden näher untersucht.
Merke: Was ist der Cash Flow?

Der Cash Flow misst alle Einzahlungen und Auszahlungen einer Periode, die im Unternehmen entweder im Rahmen der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit, von Finanzierungen oder von Investitionen angefallen sind.

Was sagt der Cash Flow aus?

Für Betriebswirte ist der Cash Flow eine der wichtigsten Kennzahlen zur Beurteilung von Unternehmen. Grundsätzlich sagt er aus, wie hoch das Innenfinanzierungspotenzial eines Unternehmens ausfällt. Denn wenn der Cash Flow positiv ist, steht dem Unternehmen dieser Überschuss in Form von Liquidität bzw. Gewinn für weitere Investitionen zur Verfügungen. So kann der Cash Flow etwa wie folgt verwendet werden:

  • Kauf einer neuen Maschine
  • Tilgung eines Kredits
  • Erhöhung der Liquidität
  • Bonusauszahlung an Mitarbeiter


Berücksichtigt werden muss dabei allerdings immer, dass Anteilseigner des Unternehmens an einem Gewinn zu beteiligen sind.

Sollte der Cash Flow hingegen einen negativen Wert annehmen, so hat das Unternehmen aus dem operativen Geschäft heraus keinen Gewinn erwirtschaften können. Im Gegenteil, es musste sogar Geld nachgeschossen werden, um die Verluste abzudecken. Aber: Der Cash Flow beinhaltet lediglich Einzahlungen und Auszahlungen einer Periode, nicht die tatsächlichen Erträge und Aufwendungen. So kann es durchaus zu Verzerrungen kommen:

  • Unternehmen A weist im 2. Quartal 2017 einen positiven Cash Flow von 10 Millionen Euro auf.
  • Zunächst deutet dies auf eine stabile, wirtschaftliche Lage hin.
  • Allerdings zeigt sich bei näherer Betrachtung, dass die Höhe des Cash Flows vor allem auf bereits im Vorquartal abgeschlossenen Geschäften beruht, der aber erst jetzt bezahlt werden mussten.


Insofern ist es ratsam, nicht nur auf das Ergebnis des Cash Flows, sondern auch dessen Zusammensetzung zu achten.

Zusammenfassung: Was sagt der Cash Flow aus?

Der Cash Flow ist ein guter Indikator für das Innenfinanzierungspotenzial eines Unternehmens und die aktuelle Liquiditätssituation.

Beispiel für den Cash Flow

Ein Unternehmen, das Autos produziert, möchte den Cash Flow für das 1. Quartal 2017 aufstellen. Dazu werden zunächst die Netto-Umsatzerlöse ermittelt, wobei diese aus den Zahlungseingängen der Kunden abzulesen sind. Insgesamt konnten Zahlungsströme von 500 Millionen Euro festgestellt werden. Hiervon abzuziehen sind jetzt im ersten Schritt folgende Faktoren:

  • Materialaufwand
  • Löhne und Gehälter sowie soziale Abgaben
  • Steuern
  • erforderliches Betriebskapital

Es verbleibt so ein Betrag von 100 Millionen Euro, der auch als Net Operation Cash Flow bezeichnet wird. Im zweiten Schritt kann jetzt der sogenannte Free Cash Flow ermittelt werden:

Net Operations Cash Flow

- Tilgung von Krediten

- Gezahlte Zinsen

+ erhaltene Rückzahlungen aus Ausleihungen

+ erhaltene Zinsen und Dividenden

- Investitionsauszahlungen

+ Veräußerung von Anlagegütern

= Free Cash Flow

Weil der Autobauer dieses Quartal Kredite in Höhe von 50 Millionen Euro getilgt und außerdem für 25 Millionen Euro investiert hat, liegt der Free Cash Flow bei 25 Millionen Euro. Hierzu werden jetzt noch neu aufgenommene Kredite und die mögliche Ausgabe von Aktien aufgeschlagen – allerdings gab es im betrachteten Kapital keinen solchen Geschäftsvorfall. Sofern noch die Dividendenzahlungen abgezogen werden, die bei 10 Millionen Euro lagen, ergibt sich dann der gesamte Cash Flow von 15 Millionen Euro. Dieses Kapital könnte der Autobauer für weitere Investitionen oder den Abbau von Verbindlichkeiten verwenden.

Cash Flow – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Der Cash Flow beschreibt die Zahlungsströme einer bestimmten Periode
  • Somit drückt die Kennzahl das Innenfinanzierungspotenzial eines Unternehmens aus
  • Mit dem positiven Cash Flow können etwa Maschinen angeschafft oder Schulden getilgt werden

Weitere Cash-Flow Kennzahlen:

 

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