Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten verständlich & knapp definiert
Verbindlichkeiten entstehen immer dann, wenn Unternehmen Leistungen erhalten, die Gegenleistung aber erst in der Zukunft erbringen müssen. Zu unterscheiden ist zwischen kurzfristigen Verbindlichkeiten etwa gegenüber Lieferanten und langfristigen Verbindlichkeiten etwa gegenüber Banken.- chevron_right Merkmale von Verbindlichkeiten
- chevron_right Verbindlichkeiten in der Bilanz
- chevron_right Unterschied Verbindlichkeiten und Rückstellungen
- chevron_right Verbindlichkeiten – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Unter Verbindlichkeiten sind Verpflichtungen eines Schuldners zu verstehen, eine Leistungserbringung gegenüber den Gläubiger durchzuführen. In der Regel muss dabei Geld inklusive Zinsen zurückbezahlt werden, das für einen befristeten Zeitraum überlassen worden ist.
Merkmale von Verbindlichkeiten
Grundsätzlich gehören Verbindlichkeiten zur Kategorie der Schulden. Doch nur weil ein Unternehmen oder privater Verbraucher Verbindlichkeiten bedienen muss, ist noch nicht von einer Ver- oder Überschuldung zu sprechen. Denn eine Verbindlichkeit entsteht immer dann, wenn ein Schuldverhältnis eingegangen wird. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn ein Kreditnehmer ein Darlehen bei einer Bank aufnimmt. Er ist dann verpflichtet, den Kredit – so wie im Kreditvertrag vereinbart – an das Kreditinstitut zurückzuzahlen (Verbindlichkeit).
Sowohl der Höhe als auch dem Grunde nach sind Verbindlichkeiten immer gewiss. Das bedeutet, dass der Schuldner genau weiß, welche Beträge er wann und warum an den Gläubiger zurückzahlen muss. Zum Beispiel können Unternehmen, wenn sie eine Anleihe emittieren, genau planen, dass das Kapital am Ende der Laufzeit an die Investoren zurückfließen muss. Generell gehören zu den Verbindlichkeiten folgende Aspekte:
- Kredite bzw. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
- Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
- Schuldwechsel
- Anzahlungen von Kunden
- Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
- Sonstige Verbindlichkeiten (Steuern, soziale Sicherheit)
Verbindlichkeiten in der Bilanz
Laut dem Handelsgesetzbuch (HGB) ist eine Passivierung von Verbindlichkeiten erforderlich. Dabei ist es nicht möglich, Warenforderungen und Verbindlichkeiten miteinander zu verrechnen. Zudem sind die Verbindlichkeiten in der Bilanz nicht nur im Ganzen aufzuführen, sondern in Unterpunkte zu gliedern (Auflistung siehe oben).
Unterschied Verbindlichkeiten und Rückstellungen
Rückstellungen und Verbindlichkeiten unterscheiden sich voneinander, auch wenn es sich bei beiden Aspekten generell um Schulden handelt. Rückstellungen werden von einem Unternehmen immer dann gebildet, wenn in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit bestimmte Zahlungen erfolgen müssen. Häufig geschieht dies im Vorfeld von Gerichtsverhandlungen.
Ein Beispiel: Ein bekannter Autobauer hat die Abgaswerte seiner Autos manipuliert. Dafür wird er sowohl in Europa als auch in den USA auf Schadensersatz verklagt. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Prozess verloren wird. Dennoch besteht eine Unsicherheit darüber, wie hoch die Schadensersatzzahlungen wären, wofür sie genau entstehen und ob es überhaupt zur Zahlung kommt. Auf Basis von Schätzwerten werden daher Rückstellungen gebildet, um für den Fall des Verlusts der Verhandlung vorzubeugen.
Verbindlichkeiten – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Verbindlichkeiten entstehen, wenn zwei Parteien einen Vertrag eingehen, aber nur eine Seite direkt eine Leistung erbringt
- Am häufigsten sind Verbindlichkeiten, die aus Kreditgeschäften entstehen
- Verbindlichkeiten sind der Höhe und dem Grunde nach gewiss
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