Vollfinanzierung
Vollfinanzierung verständlich & knapp definiert
Bei einer Vollfinanzierung setzt der Kreditnehmer kein Eigenkapital ein: Die Darlehenssumme genügt, mit ihr finanziert er den Konsum oder die Investition vollständig. Das bedeutet für die Banken ein höheres Risiko, bei Kreditnehmern kann diese Form unter Umständen zu finanziellen Schwierigkeiten führen.- chevron_right Vorkommen in der Praxis
- chevron_right Vollfinanzierung aus Sicht der Bank
- chevron_right Die Sichtweise der Kunden
- chevron_right Vollfinanzierung - Zusammenfassung:
Als Vollfinanzierung bezeichnet man einen Kredit, bei dem der Kreditnehmer kein Eigenkapital einbringt. Bei einem Autokredit erhält er zum Beispiel eine Kreditsumme, die dem Kaufpreis entspricht. Eine Teilfinanzierung liegt dagegen vor, wenn er einen Teil des Betrags aus dem eigenen Vermögen stemmt.
Vorkommen in der Praxis
In vielen Fällen verweigern Banken eine Vollfinanzierung. Das gilt vor allem bei umfangreichen Krediten. Als Beispiele verdienen Investitionskredite für Unternehmen und Baufinanzierungen für Privatpersonen Erwähnung. Auch bei kleineren Kreditsummen ist die Teilfinanzierung verbreitet, zum Beispiel bei Händlerfinanzierungen für Haushaltsgeräte.
Kunden müssen gewöhnlich eine Anzahlung leisten. Allerdings agieren Institute unterschiedlich, es hängt von ihren betriebswirtschaftlichen Erwägungen ab. So verzichten manche Dienstleister sogar bei einem Immobilienkredit auf den Eigenkapitalbeitrag. Ein Grund kann darin liegen, dass sie mit diesem Angebot Kunden werben wollen. Die Entscheidung kann zudem auf einer überdurchschnittlich guten Bonität eines Kreditnehmers beruhen.
Vollfinanzierung aus Sicht der Bank
Eine Vollfinanzierung bedeutet für eine Bank ein hohes Risiko. Sie muss das Risiko über den gesamten Kaufpreis oder die komplette Investitionssumme tragen. Vorhandene Sicherheiten, wie bei einem Kfz-Darlehen das Fahrzeug, verlieren an Gewicht. Beispiel: Der Kauf fand zu einem Neupreis von 20.000 Euro vor einem Jahr statt und der Kreditnehmer bleibt die Raten schuldig.
Das Fahrzeug besitzt jetzt einen Wert von 15.000 Euro. Die Bank kann das Auto dank der Sicherheitsübertragung zwar verwerten, finanziell schneidet sie aber schlechter als bei einer Teilfinanzierung ab:
- Vollfinanzierung: Sie kann das Fahrzeug im Wert von 15.000 Euro veräußern. Der Schaden beträgt 5.000 Euro.
- Teilfinanzierung mit einem Eigenkapital von 5.000 Euro: Die Bank verliert kein Geld.
Die Sichtweise der Kunden
Manche Verbraucher finden es verlockend, wenn sie sich beispielsweise ohne Eigenkapital eine Immobilie leisten können. In dieser Offerte stecken aber Risiken, die Kreditnehmer können sich finanziell überlasten. Sie müssen eine hohe Kreditsumme aufnehmen und entsprechend hohe Beträge tilgen. Verbraucher sollten bei einer Vollfinanzierung über ein deutlich höheres Einkommen als die Ratenzahlung verfügen und sicher sein, dass sie dieses dauerhaft verbuchen.
Vollfinanzierung - Zusammenfassung:
- Bank finanziert die gesamte Kauf- oder Investitionssumme
- Kreditnehmer braucht kein Eigenkapital
- erhöhtes Risiko für den Kreditgeber
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