Bereitstellungszinsen
Bereitstellungszinsen verständlich & knapp definiert
Bereitstellungszinsen fordern Banken dann, wenn Kreditnehmer die Kreditsumme nicht sofort bei Auszahlungsreife abrufen. Die Institute gewähren insbesondere bei Baufinanzierungen eine zinsfreie Zeit von mehreren Monaten, erst danach erheben sie diese Zinsen.- chevron_right Baufinanzierungen: Oftmals zinsfreier Zeitraum
- chevron_right Standby-Kredite zur Sicherung der Liquidität
- chevron_right Bereitstellungszinsen - Überblick:
Bereitstellungszinsen fallen bei Krediten im Zeitraum zwischen Auszahlungsreife und tatsächlicher Auszahlung an. Sie sind unter anderem bei Baufinanzierungen und Standby-Krediten üblich. Banken müssen sich ab dem Termin der Auszahlungsreife refinanzieren, daraus folgen Kosten: Sie müssen die Kreditsumme zur sofortigen Auszahlung bereithalten, deswegen können sie das Geld nur kurzfristig und zu ungünstigen Konditionen anlegen. Aus diesem Grund verlangen sie von den Kreditnehmern Bereitstellungszinsen, die häufig höher als die Darlehenszinsen sind.
Baufinanzierungen: Oftmals zinsfreier Zeitraum
Bei vielen Baufinanzierungen gibt es eine Lücke zwischen möglichem und realem Termin der Auszahlung. Ein Immobilienkäufer hat zum Beispiel eine Baufinanzierung abgeschlossen, mit dem Verkäufer sind aber noch Details zu klären. Ein Hausbau geht beinahe immer mit späteren Auszahlungen einher. In der Regel bezahlen Bauherren die beteiligten Firmen nach dem Baufortschritt. Für die getätigten Teilzahlungen berechnen Banken Darlehenszinsen, für den verbliebenen Rest Bereitstellungszinsen. Häufig können Kreditnehmer diesen Kostenpunkt umgehen oder reduzieren. Zahlreiche Baufinanzierer werben damit, für eine bestimmte Zeitspanne auf Bereitstellungszinsen zu verzichten. Verbreitet sind zinsfreie Zeiträume von sechs bis zwölf Monaten.
Standby-Kredite zur Sicherung der Liquidität
Bereitstellungszinsen gibt es auch bei Standby-Krediten, die Unternehmen zur Sicherstellung ihrer Liquidität nutzen. Die Laufzeit kann mehrere Jahre betragen: Firmen greifen darauf zurück, wenn sie liquide Mittel benötigen. Der Vorteil liegt darin, dass sie über eine feste Kreditzusage verfügen und das Geld rasch verbuchen. Die Bank ruft für diesen Service Bereitstellungszinsen auf, weil sie sich entsprechend gesetzlicher Regelungen refinanzieren muss. Sie muss folgende Anteile der zugesagten Kreditsumme mit Eigenmitteln unterlegen:
- unwiderrufliche Kreditzusage bis zu einem Jahr: 20 %
- unwiderrufliche Kreditzusage ab einem Jahr: 50 %
- Kreditzusagen, welche die Bank jederzeit zurückziehen kann: 10 %
Bereitstellungszinsen - Überblick:
- Zinsen für den Zeitraum zwischen Auszahlungsreife und Auszahlung
- Bank muss Refinanzierung der Kreditzusage finanzieren
- bedeutend unter anderem bei Baufinanzierungen und Standby-Krediten
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