Baufinanzierung


Kurz & einfach erklärt:

Baufinanzierung verständlich & knapp definiert

Im Rahmen einer Baufinanzierung finanzieren Privatpersonen die Neuerrichtung einer Immobilie mit einem Kredit.
notes Inhalte

Als Baufinanzierung wird die Anschaffung einer Immobilie auf Kredit bezeichnet. Dabei kann mittels nicht nur allein die Immobilie (Eigentumswohnung oder Haus) mittels Baufinanzierung finanziert werden, sondern auch ein dazugehöriges Grundstück bzw. Nebengebäude und Außenlagen. 


Auch Nebenkosten des Baus bzw. Erwerbs einer Immobilie sind im Rahmen der Baufinanzierung abgedeckt. Das sind beispielsweise Kosten für Makler, Grundbuchamt und Notar. Zudem ist auch die gesetzlich verankerte Grunderwerbsteuer auf diesem Wege finanzierbar. 

Die Besonderheit der Baufinanzierung gegenüber einem gängigen Konsumdarlehen liegt nicht nur in naturgemäß höheren Volumen, sondern auch in günstigeren Konditionen. Da das Kreditinstitut die finanzierte Immobilie im Normalfall als Kreditsicherheit nutzt, liegen die Zinskosten einer solchen Finanzierung deutlich unter denen anderer Darlehen.

Ablauf der Baufinanzierung

Wenn Privatpersonen eine Immobilie errichten möchte, so müssen sie hierfür fast immer einen Kredit aufnehmen. Schließlich verlangt der Bau nach finanziellen Aufwendungen im sechsstelligen Bereich und nur die wenigsten privaten Verbraucher dürften so viel Kapital zur freien Verfügung haben. Der generelle Ablauf der Baufinanzierung ist dabei aber unabhängig von der eigentlichen Kreditsumme:

  • Der Bauherr plant sein Bauvorhaben und erstellt zusammen mit einem Architektenbüro eine Kalkulation der Kosten.
  • Mit der Bank wird ein Kredit ausgehandelt, der einen Großteil eben dieser Kosten decken soll.
  • Das Darlehen wird entweder direkt oder in mehreren Etappen an den Kreditnehmer ausbezahlt, ist dabei aber zweckgebunden.
  • Die Rückzahlung erfolgt innerhalb mehrerer Jahrzehnte.


Meist ist dieser Baukredit mit einer sogenannten Zinsbindung ausgestattet. Das heißt, dass die Kreditzinsen für einen festgelegten Zeitraum fix sind, sich danach aber wieder verändern können.

Aus Sicht des Kreditnehmers gilt es stets zu berücksichtigen, dass zusätzlich zur reinen Bausumme noch Nebenkosten hinzukommen können. Schnell liegen diese bei 7 bis 15 Prozent des ursprünglich geplanten Volumens, weil beispielsweise ein Eintrag im Grundbuch vorgenommen werden muss, der Notar bezahlt wird oder die Grunderwerbssteuer fällig wird.

Baufinanzierung ohne Eigenkapital – ist das möglich?

Kaum eine Bank ist dazu bereit, die komplette Baufinanzierung zu tragen. Kostet der Neubau inklusive aller Nebenkosten beispielsweise 500.000 Euro, so liegt die maximale Kreditsumme in vielen Fällen bei 400.000 Euro. Das restliche Kapital muss vom Kreditnehmer in Form von Eigenkapital mit in die Finanzierung eingebracht werden. Die Begründung aus Sicht der Bank: Zwar könnte sie die Immobilie im Falle eines Zahlungsausfalls zwangsvollstrecken, allerdings ist fraglich, ob sich der mögliche Versteigerungspreis und die Baukosten wirklich zu 100 Prozent gleichen.

Nur wenige Kreditinstitute bieten die Möglichkeit zur Baufinanzierung ohne Eigenkapital. In der Regel muss der Kreditnehmer dann eine sehr hohe Bonität vorweisen können. Zudem wird die Bank die Effektivzinsen für den Baukredit erhöhen, um das gestiegene Risiko des Kredits auszugleichen.

Baufinanzierung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Die Baufinanzierung dient der Errichtung einer neuen Immobilie mittels eines Kredits
  • In der Regel sind Kreditsumme und Kreditlaufzeit äußerst hoch
  • Eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital ist nur in seltenen Fällen möglich

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