Konsum- und Investitionsgüter
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- chevron_right Unterschied Konsumgüter und Investitionsgüter
- chevron_right Bedeutung von Konsumgütern und Investitionsgütern für die Wirtschaft
Die Nachfrage nach den beiden Güterarten macht einen Großteil des Bruttoinlandsproduktes einer Volkswirtschaft aus und ist immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.
Beispiele für Konsumgüter
Konsumgüter werden ausschließlich für den privaten Ge- oder Verbrauch hergestellt. Sie werden zur Befriedigung von Konsumbedürfnissen genutzt und nach dem Ablauf ihrer Nutzungsdauer entsorgt. Konsumgüter müssen dabei keine Produkte sein, die physisch greifbar sind. Auch Dienstleistungen, die zur Bedürfnisbefriedigung dienen, zählen zur Kategorie der Konsumgüter.
Unterteilt werden Konsumgüter wiederum in Verbrauchs- und Gebrauchsgüter.
Das Unterscheidungskriterium besteht in der Nutzungsdauer. Verbrauchsgüter werden einmalig genutzt und sind danach nicht wiederverwertbar. Hingegen verwenden private Haushalte Gebrauchsgüter über einen längeren Zeitraum, teils mehrere Jahre oder Jahrzehnte. Die Produkte werden wiederholt zur Bedürfnisbefriedigung eingesetzt. Beispiele für Konsumgüter:
- Nahrungsmittel, Medikamente, Produkte der Körperpflege, Friseurbesuch, Sporttraining (Verbrauchsgüter)
- Möbel, Kleidung, Immobilien, Autos, Computer (Gebrauchsgüter)
Beispiele für Investitionsgüter
Im Gegensatz dazu werden Investitionsgüter im wirtschaftlichen Produktionsprozess verwendet. Es handelt sich sowohl um physisch greifbare Produkte als auch um Dienstleistungen, die zur Fortführung der Herstellung eines Endprodukts verwendet werden. Der Begriff des Industrieprodukts wird dabei häufig synonym für Investitionsgut verwendet, was streng genommen fehlerhaft ist.
Ein Industrieprodukt lässt sich weniger auf Basis technischer Komponenten, sondern vielmehr aufgrund von Zielgruppe und Verwendungszweck abgrenzen.
Investitionsgüter werden ebenfalls auf Basis ihrer Nutzungsdauer in zwei weitere Unterkategorien eingeteilt. Langlebige Güter werden in der Regel als tatsächliche Investitionsgüter bezeichnet. Wird ein Gut hingegen nur einmalig im Produktionsprozess eingesetzt, gilt es als Vorleistungsgut.
Beispiele für Investitionsgüter:
- Bürogebäude, Maschinen, Produktionshallen, Lagerhallen (Langlebige Investitionsgüter)
- Öl, Holz, Nägel, Dienstleistungen wie Bauarbeiten (Vorleistungsgüter)
Unterschied Konsumgüter und Investitionsgüter
Die Abgrenzung zwischen Konsumgütern und Investitionsgütern ist nicht immer trivial. Ein Beispiel:
Ein Unternehmen produziert tiefgekühlte Pizzen. Im Produktionsprozess werden die Pizzen mit verschiedenen Lebensmitteln wie etwa Thunfisch oder Salami belegt. In diesem Fall würden die vom Produzenten erworbenen Lebensmittel als kurzfristige Investitionsgüter eingestuft.
Thunfisch und Salami sind aber ebenfalls im Supermarkt erhältlich und können von Endverbraucher erworben werden. Dann würden Thunfisch und Salami als Konsumgüter gelten, weil der Konsument die Produkte zur Bedürfnisbefriedigung (Hunger) nutzt.
Zu welcher Kategorie ein Produkt zählt, ist daher erst im Moment der Nutzung ersichtlich. Im Vorhinein kann nicht beurteilt werden, ob ein Gut Konsumgut oder Investitionsgut ist.
Bedeutung von Konsumgütern und Investitionsgütern für die Wirtschaft
Die Nachfrage nach Konsumgütern und Investitionsgütern machen einen Großteil der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage aus. Gepaart mit den Staatsausgaben, den Exporten und den Importen ist anhand der Güternachfrage das BIP einer Volkswirtschaft errechenbar.
Im Rahmen der Wirtschaftspolitik stellen Angebot und Nachfrage von Konsum- und Investitionsgütern einen wichtigen Streitpunkt dar. So sind einige Wirtschaftswissenschaftler davon überzeugt, dass die private Konsumnachfrage durch staatliche Ausgaben erhöht werden kann. Andere Wissenschaftler verweisen in diesem Zusammenhang auf den Crowding-Out-Effekt, also die Verdrängung privater Konsumnachfrage durch die Staatsausgaben.
Die staatlichen Ausgaben haben dabei gleichzeitig einen Einfluss auf die Nachfrage nach Investitionsgütern. Steigt die Nachfrage nach Endprodukten, produzieren Unternehmen höhere Gütermengen. Um das leisten zu können, müssen die Konzerne wiederum kurz- und langfristige Investitionsgüter erwerben.
Immer wieder ist auch der Einfluss der Geldpolitik auf die Nachfrage nach Konsum- und Investitionsgütern Thema volkswirtschaftlicher Untersuchungen. Hier kollidieren vor allem lang- und kurzfristige Effekte von Zinsveränderungen miteinander.
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