Zweifelhafte Forderung
Zweifelhafte Forderung verständlich & knapp definiert
Eine offene Forderung gilt als zweifelhaft, wenn ihr Ausfallrisiko sehr hoch ist und der Eingang der Zahlung als unsicher eingeschätzt wird. Eine zweifelhafte Forderung muss zum Stichtag in der Bilanz ausgewiesen und glaubhaft belegt werden.- chevron_right Gründe für die zweifelhafte Forderung
- chevron_right Bilanzielle Behandlung einer zweifelhaften Forderung
- chevron_right Zweifelhafte Forderung – Beispiel
- chevron_right Zweifelhafte Forderung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Eine zweifelhafte Forderung liegt vor, wenn sich der Zahlungseingang einer bestehenden Forderung als unsicher erweist und das Ausfallrisiko hoch ist. Diese Zweifelhaftigkeit muss zum Bilanzstichtag entsprechend der Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung ausgewiesen werden.
Gründe für die zweifelhafte Forderung
Fast alle wirtschaftlichen Geschäfte werden nicht mehr in Bar, sondern mittels Rechnungsstellung beglichen. Solange die Rechnung noch nicht bezahlt wurde, ist von einer offenen Forderung zu sprechen. Zweifelhaft wird diese Forderung unter den folgenden Bedingungen:
- Zahlungsverzug des Kunden
- Der Kunde verweigert die Zahlung aufgrund von Mängeln
- Der Schuldner hat gegen den Mahnbescheid bereits Widerspruch eingelegt
Es gilt dabei immer, dass das Unternehmen die Zweifelhaftigkeit glaubhaft belegen muss. Gegenüber dem Finanzamt müssen triftige Gründe dafür dargelegt werden können, dass der Schuldner die Zahlung mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr vornehmen wird.
Bilanzielle Behandlung einer zweifelhaften Forderung
Aus Gründen der Bilanzklarheit gilt, dass offene und zweifelhafte Forderungen getrennt voneinander ausgewiesen werden müssen. Für die zweifelhafte Forderung wird zum Bilanzstichtag ein Wert ausgewiesen, der sich am ursprünglichen Wert der Forderung bemisst. Dazu schätzt das Unternehmen, wie hoch der Anteil an der offenen Forderung ist, den der Schuldner noch zurückzahlen wird. Diese Schätzungen werden in der Regel auf Basis von Vergangenheitswerten durchgeführt. Berücksichtigt wird allein der Nettowert der Forderungen, die Umsatzsteuer bleibt also unberücksichtigt.
Sollte die Forderung doch beglichen werden, muss ein entsprechender Zahlungseingang auf dem Konto für die zweifelhaften Forderungen aufgeführt werden und die Position wird geschlossen.
Zweifelhafte Forderung – Beispiel
Ein Unternehmen hat Forderungen in Höhe von 100.000 Euro, wobei die Forderungen am Bilanzstichtag als zweifelhaft gelten. Aus Erfahrungen weiß das Unternehmen allerdings, dass 70 Prozent der Forderungen voraussichtlich doch noch beglichen werden. Am Bilanzstichtag werden daher folgende Buchungen durchgeführt:
- Dem Konto zweifelhafte Forderungen wird ein Betrag von 30.000 Euro gutgeschrieben.
- Gleichzeitig wird eine entsprechende Gegenbuchung auf dem Konto „Forderungen aus Lieferungen und Leistungen“ durchgeführt.
Erst wenn sicher ist, dass die Forderungen tatsächlich nicht beglichen werden – etwa durch die Insolvenz eines Schuldners – wird die zweifelhafte Forderungen geschlossen.
Zweifelhafte Forderung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Eine zweifelhafte Forderung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr beglichen
- Die Zweifelhaftigkeit muss schlüssig begründet werden können
- Zum Bilanzstichtag zweifelhafte Forderungen müssen auf ein separates Konto verbucht werden
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