Zinstermingeschäft
Zinstermingeschäft verständlich & knapp definiert
Mit einem Zinstermingeschäft sichert sich ein Kreditnehmer heutige Zinsen für eine in der Zukunft liegende Kreditaufnahme. So sichert er sich gegen steigende Marktzinsen ab, verzichtet aber auf die Chance einer Zinssenkung.- chevron_right Funktionsweise eines Zinstermingeschäfts
- chevron_right Sinn und Zweck eines Zinstermingeschäfts
- chevron_right Zinstermingeschäft – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Ein Zinstermingeschäft ist ein Termingeschäft mittels einem Zins – Future. Ein Geschäft dieser Art bezieht sich auf fiktive Anleihen, Geldmarktpapiere oder Termingelder.
Diese fiktiven Anleihen werden standardisiert mit einem festen Zinssatz und einer festen Laufzeit zu Grunde gelegt.
Funktionsweise eines Zinstermingeschäfts
Mit einem Zinstermingeschäft spekulieren Wirtschaftssubjekte in gewisser Weise auf steigende oder fallende Zinsen in der Zukunft. In der Regel liegen dem Geschäft Zinssätze von Anleihen zugrunde, wobei der Bund Future das wohl bekannteste Termingeschäft in diesem Bereich ist. Die Vereinbarung eines solchen Wertpapiers umfasst immer:
- Zeitpunkt des Beginns der Geldaufnahme in der Zukunft
- Dauer der Geldaufnahme
- Volumen des Wertpapiers (nominal)
- Vereinbarter Zinssatz für die künftige Anlageperiode
- Referenzzinssatz
Weil das Zinstermingeschäft immer in der Zukunft liegt, existiert zunächst eine Vorlaufzeit. Am Ende dieser Zeit wird der Stand des Referenzzinssatzes ermittelt, wobei es sich in der Regel um den Euribor oder den Libor handelt. Dann erhält der Käufer des Termingeschäfts vom Verkäufer genau diesen Referenzzinssatz, der sich auf das vorher vereinbarte Anlagevolumen bezieht. Im Gegenzug dafür erhält der Verkäufer den ebenfalls im Vorhinein festgelegten Zinssatz. Real gesehen zahlen nicht beide Parteien die jeweiligen Zinssätze, es wird ganz einfach die Differenz aus Referenzzinssatz und Anleihezins gebildet.
In der Regel kann sich der Käufer zum Referenzzinssatz am Geldmarkt refinanzieren. Entsprechend sichert er sich über den Anleihezinssatz bereits im Vorhinein einen Refinanzierungssatz. Denn den Zinsaufwand für die vorgenommene Geldaufnahme bekommt er vom Verkäufer wieder. Es verbleibt also einzig und allein der Anleihezinssatz als Refinanzierungssatz.
Sinn und Zweck eines Zinstermingeschäfts
Rein technisch gesehen wirkt das Zinstermingeschäft etwas kompliziert. In der Praxis möchte sich der Käufer aber lediglich einen bestimmten Zinssatz für eine in der Zukunft liegende Geldaufnahme sichern. Daher schließt er schon heute eine künftige Kreditaufnahme zum heutigen Zinssatz ab, um sich gegen das Risiko steigender Zinsen abzusichern. Im Gegenzug verzichtet der Kreditnehmer auf die Chance, die ein Sinken des Marktzinses bieten würde.
Für den Verkäufer der Position ergeben sich genau gegenläufige Interessen. Er geht tendenziell davon aus, dass das Zinsniveau fallen wird. Daher schließt er schon heute einen Vertrag über eine künftige Verleihung von Geld zum heutigen Zinssatz ab. Entsprechend kann der Verkäufer dafür aber nicht vom Falle steigender Marktzinsen profitieren.
Zinstermingeschäft – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Mit einem Zinstermingeschäft sichert sich ein Kreditnehmer heutige Zinsen für eine Kreditaufnahme in der Zukunft
- Auch der Kapitalgeber sichert sich diesen Zinssatz für das in der Zukunft verliehene Kapital
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