Zinsbindung
Zinsbindung verständlich & knapp definiert
Nehmen Kreditnehmer ein Darlehen auf, so können sie eine Zinsbindung vereinbaren. Dann bleiben die Darlehenszinsen über die komplette Kreditlaufzeit oder eine bestimmte Zeitspanne hinweg konstant, auch wenn die aktuellen Marktzinsen fallen oder steigen.- chevron_right Bedeutung der Zinsbindung
- chevron_right Einfluss der Zinsbindung auf die Zinshöhe
- chevron_right Zinsbindung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Im Rahmen von Kreditgeschäften können Banken und Kreditnehmer eine Zinsbindung vereinbaren. Für einen gewissen Teil der Rückzahlungszeit oder sogar den kompletten Zeitraum der Kredittilgung verändert sich der zu zahlende Zins dann nicht.
Bedeutung der Zinsbindung
Im Falle von Verbraucherkrediten vereinbaren die beiden Vertragsparteien in der Regel, dass das Kapital zu einem bestimmten Effektivzinssatz verliehen wird. Während der kompletten Zeitspanne der Kredittilgung ändert sich dieser festgelegte Zinssatz dann nicht. Selbst wenn der aktuelle Marktzins – auf dessen Basis der Zins heute festgelegt wird – stark sinkt oder steigt, hat das keinen Einfluss auf die Vereinbarung zwischen Gläubiger und Schuldner.
Von Bedeutung ist die Zinsbindung vor allem im Falle der Bau- bzw. Immobilienfinanzierung. Hier liegen die Darlehenslaufzeiten in der Regel bei 10 bis 30 Jahren. Wie das Zinsniveau in über einem Jahrzehnt aussieht, lässt sich allerdings nicht prognostizieren. Entsprechend vereinbaren Banken und Kreditnehmer dann Zinsbindungen, die kürzer sind als die Kreditlaufzeit. Gängige Werte liegen bei 5, 10 oder 15 Jahren.
Einfluss der Zinsbindung auf die Zinshöhe
Vereinbaren Banken und Kreditnehmer im Kreditvertrag keine Zinsbindung, so ist von einem variablen Zins zu sprechen. Dessen Höhe bemisst sich sowohl am aktuellen Marktniveau als auch an der Bonität des Kreditnehmers. Meist wird der durchschnittliche EURIBOR-Satz der letzten drei Monate verwendet, um die Kreditzinsen dann für das nächste Quartal entsprechend anzupassen.
Für den Kreditnehmer bedeutet die Zinsbindung daher vor allem eine Absicherung gegen das Risiko steigender Marktzinsen und ein gewisses Maß an Planungssicherheit. Daher gilt der Grundsatz: Je länger die Zinsbindung ausfällt, desto höher ist der zu zahlende Zins. Ein Beispiel:
Ein Verbraucher möchte einen Immobilienkredit aufnehmen und diesen in den nächsten 20 Jahren abbezahlen. Auf Basis der Bonitätsprüfung und dem aktuellen Marzins bietet die Bank den Kredit zu einem variablen Zins von 2% p.a. an. Dem Verbraucher ist das Risiko von Zinssteigerungen allerdings zu hoch, so dass er um Vorschläge für eine Zinsbindung bietet. Dauert diese 5 Jahre an, so verlangt die Bank 2,2% p.a. für den Kredit, bei 10 Jahren sind es 2,4% p.a. und bei 15 Jahren wären es 2,55%.
Zinsbindung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Während der Zinsbindung sind die für einen Kredit zu zahlenden Zinsen konstant
- Typische Zinsbindungsfristen liegen bei 5, 10 oder 15 Jahren
- Bedeutung hat die Zinsbindung vor allem bei Immobilienkrediten
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