Zahngold


Kurz & einfach erklärt:

Zahngold verständlich & knapp definiert

Zahngold wird in der Zahnmedizin für Reparaturarbeiten am Gebiss verwendet. Aufgrund seiner positiven Eigenschaften, wie etwa seiner Korrosionsbeständigkeit und seiner Langlebigkeit, war es lange ein sehr beliebtes Metall für Zahnprothesen, Kronen, Brücken und andere Dentalarbeiten. Mittlerweile wurde Gold jedoch größtenteils von Keramik oder Kunststoff abgelöst, was vor allem dem hohen Preis und der Ästhetik geschuldet ist.
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Was versteht man unter Zahngold?

Zahngold ist eine bestimmte Art von Dentallegierung, genauer gesagt eine Edelmetalllegierung. Im Gegensatz dazu stehen Nichtedelmetalllegierungen, zum Beispiel aus Titan, Nickel oder Eisen. Insgesamt sind in Deutschland rund 1.400 verschiedene Dentallegierungen zugelassen. Gold wird für die unterschiedlichsten Dentalarbeiten verwendet:

  • Füllungen (Inlays, Onlays)
  • Prothesen (Teleskopprothesen, selten Vollprothesen)
  • Kronen
  • Brücken

Warum für Zahngold kein reines Gold verwendet wird

Der umgangssprachliche Begriff Zahngold kann zu Verwirrungen führen, denn Dentalgold besteht nie aus reinem Gold - das wäre für diesen Zweck viel zu weich und auch zu teuer. Stattdessen wird bei Dental-Goldlegierungen neben Gold immer noch ein weiteres Metall verarbeitet. Meist handelt es sich dabei um Silber, Platin, Palladium, Kupfer oder Zink. Auf diese Weise behält das Gold seine positiven Eigenschaften, gewinnt jedoch an Härte und verformt sich nicht ungewollt.

Am gängigsten sind bei Zahngold die folgenden Legierungen:

  • Goldgelbes Zahngold: Diese Variante hat in der Regel den größten Anteil an Gold, nämlich zwischen 50 und 90% (das entspricht zwischen 12 und 21 Karat.). Die restlichen Bestandteile sind Silber, Palladium und Platin.
  • Weißes Zahngold: Gold-Platin-Legierungen, manchmal auch Silber-Palladium oder sogar Stahl- oder Titanlegierungen.

Warum war Gold so beliebt als Zahnersatz?

Dentalgold war in der Vergangenheit nicht nur ein beliebter Weg um seinen Mitmenschen zu zeigen, wie vermögend man war. Das Edelmetall weist zudem einige positive Eigenschaften auf, aufgrund derer es ein so gern genutztes Material für Zahnimplantate war:

  • Korrosionsbeständig
  • Langlebig
  • Sehr wenige Menschen reagieren allergisch auf das Material
  • Passt sich mit der Zeit noch besser an den Zahn an
Mittlerweile geht der Trend jedoch eher weg vom Zahngold und hin zu Kunststoff- oder Keramikprodukten, denn Gold hat als Material für Dentalarbeiten leider nicht nur Vorteile: so ist Gold teurer als andere Materialien und auch die Ästhetik ist nicht jedermanns Sache - denn während nichtmetallische Füllungen und Zahnersätze sich oft gar nicht vom echten Zahn unterscheiden lassen, so ist Dentalgold eher auffällig.

Regeln und Normen

Für die Zahnmedizin gibt es einige Regeln, die für Dentallegierungen gelten. Die Dentalnormen, die Zahngold und andere Edelmetalllegierungen betreffen, sind in DIN EN ISO 1562 und DIN EN ISO 8891 festgelegt. Dort werden die Edelmetalllegierungen zum Beispiel in Typen eingeteilt, je nach ihrem Verwendungszweck.

Die Einteilung beginnt bei Typ 1 mit eher weichem Material, welches nur für Inlays und ähnliches genutzt werden soll, während Typ 4 mit einer sehr hohen Festigkeit zum Beispiel bei Sätteln, Stegen und Teleskopkronen zum Einsatz kommen darf.

Zahngold als Währung

Unter Dentalplättchen versteht man die unverarbeiteten Rohstoffe, die für die Herstellung von Prothesen und ähnlichem verwendet werden. Diese werden vereinzelt auch als Wertanlage genutzt, ihr Wert bestimmt sich nach ihrem Feingehalt und ihrem Gewicht.

Genau wie Goldbarren oder -münzen können Dentalplättchen eine alternative Anlageform sein, die nicht der Gefahr ausgesetzt ist, bei einer Inflation an Wert zu verlieren.

Altes Zahngold verkaufen

Nicht mehr genutztes Zahngold, zum Beispiel aus entfernten Kronen oder Teilen von gebrochenen Brücken, sollten die Besitzer sich unbedingt vom Zahnarzt mit nach Hause geben lassen. Zahngold wird beim Goldankauf meist genauso behandelt wie etwa Bruch- oder Altgold - die Ästhetik ist zweitrangig, denn es wird im Endeffekt sowieso eingeschmelzt und verkauft oder weiterverarbeitet.

Wie viel Geld das Zahngold noch wert ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab:

  • Goldpreis: Der ändert sich zweimal täglich. Je höher der Marktpreis, desto mehr springt auch pro Gramm Zahngold raus.
  • Feingehalt: Gold ist das wertvollste und teuerste Metall unter den bei Dentallegierungen verwendeten - je höher der Anteil, desto mehr ist demnach auch das alte Zahngold wert.
  • Gewicht: Der Preis versteht sich pro Gramm - mehr Zahngold bedeutet also auch mehr Geld!
Um einen seriösen Preisvorschlag zu bekommen, sollte das Zahngold von einer Scheideanstalt analysiert werden. Nur dort kann die Reinheit des Goldes bestimmt und die einzelnen Metalle voneinander getrennt werden. Im Idealfall sollte der Händler nicht nur das Gold, sondern auch die anderen Metalle vergüten.

Das Zahngold kann dabei meist sogar mit Zähnen oder Keramikresten verkauft werden. Oft gibt es auch die Möglichkeit, altes Zahngold zu spenden. Manche Zahnarztpraxen bieten an, das Dentalgold zu sammeln und spenden das daraus gewonnene Geld für einen guten Zweck.

Zahngold - Definition & Erklärung - Zusammenfassung

  • Unter Zahngold versteht man eine Dentallegierung, die zu einem gewissen Anteil Gold beinhaltet.
  • Dentalgold besteht nie aus reinem Gold; es handelt sich dabei immer um eine Goldlegierung
  • Altes Zahngold kann, genau wie Bruchgold, weiterverkauft werden.

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