Wirtschaftswissenschaften


Kurz & einfach erklärt:

Wirtschaftswissenschaften verständlich & knapp definiert

Die Lehre der Wirtschaftswissenschaften beschäftigt sich mit Gesetzen, Methoden, Entwicklungen und mit sämltichen Vorgängen der öffentlichen und privaten Wirtschaft. Teilbereiche sind vor allem die Betriebswirtschaft, die Volkswirtschaft und die Finanzwirtschaft.
notes Inhalte

Die Wirtschaftswissenschaften befassen sich mit den grundlegenden Mechanismen ökonomischer Abläufe, den Strukturen und den Rahmenbedingungen. Es hat sich die Einteilung in die Volkswirtschaftslehre und die Betriebswirtschaftslehre etabliert. Volkswirtschaftler betrachten die gesamtwirtschaftlichen Zusammenhänge, während sich Betriebswirtschaftler auf Unternehmen konzentrieren.

Volkswirtschaftslehre: Geschichtlicher Abriss

Die ersten systematischen Ansätze zum Verstehen der Wirtschaft reichen bis zu Aristoteles zurück, die moderne Volkswirtschaftslehre entstand im 17. und 18. Jahrhundert mit den Merkantilisten und den Physiokraten. Die erste große Kontroverse in den Wirtschaftswissenschaften gab es, als Adam Smith den Merkantilismus scharf kritisierte und stattdessen für eine liberale Wirtschaftspolitik plädierte. Seitdem ist die Volkswirtschaftslehre von unterschiedlichen Strömungen geprägt. So setzte im 19. Jahrhundert Karl Marx dem Liberalismus eine sozialistische Wirtschaftstheorie entgegen. Später erlangte John Maynard Keynes als einflussreicher Theoretiker Bekanntheit, er forderte bei schlechter Konjunktur ein massives Eingreifen des Staates. Erwähnung verdient darüber hinaus der Neoliberalismus als bedeutende Strömung.

VWL und Wirtschaftspolitik

Die Volkswirtschaftslehre zeichnet sich dadurch aus, dass die Konzepte der verschiedenen theoretischen Strömungen eine enorme Wirkung in der Praxis entfalten. Zum einen bauen komplette Staaten ihre Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung auf einzelnen Theorien auf, sozialistische Staaten beispielsweise auf dem Marxismus. Zum anderen fungieren Wirtschaftswissenschaftler als wichtige Berater der Politik und beeinflussen die öffentliche Meinung, wobei ihre Vorschläge in der Regel auf der Zugehörigkeit zu einer Strömung basieren. Während Anhänger des Neoliberalismus ein Zurückfahren staatlicher Aktivitäten und Regulierung fordern, plädieren Keynesianer für mehr staatliche Investitionen.

In Deutschland ist die beratende Funktion mit dem Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung institutionalisiert. Die sogenannten fünf Wirtschaftsweisen begutachten gemeinsam die aktuelle ökonomische Situation, stellen Prognosen auf und unterbreiten konkrete Vorschläge. Eine bedeutende Position nehmen auch die Wirtschaftsforschungsinstitute wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung und das Institut für Weltwirtschaftspolitik ein. Die Wissenschaftler präsentieren Analysen und Gutachten und treten in den Medien vielfach als Experten auf. Die Volkswirtschaftslehre hat zusätzlich eine unverzichtbare dienende Funktion: Die Statistik als Teilbereich erhebt volkswirtschaftliche Daten und wertet diese aus, sie errechnet unter anderem das Bruttoinlandsprodukt. Nur auf dieser Basis kann die Regierung fundierte Haushaltspläne aufstellen.

BWL: Die Lehre von den Unternehmen

Die Betriebswirtschaftslehre als zweite Teildisziplin der Wirtschaftswissenschaften beschreibt erstens sämtliche Funktionsweisen und Strukturen in Unternehmen. Zweitens gibt sie auf Basis der Empirie Handlungsempfehlungen. Die Geschichte dieser Fachrichtung wurzelt im 15. Jahrhundert in Italien, als dort Luca Pacioli die doppelte Buchführung als Meilenstein des Rechnungswesens erfand. Die Wissenschaftler setzen sich umfassend mit der komplexen Organisation eines Unternehmens auseinander. Zwei Felder lassen sich unterscheiden:

  • Leistungssystem: Dieses Gebiet beinhaltet unter anderem den Einsatz von Produktionsfaktoren, die Materialwirtschaft, die Produktionswirtschaft, den Absatz und das Marketing.
  • Lenkungssystem: In diesem Bereich befassen sich Betriebswirtschaftler zum Beispiel mit dem Rechnungswesen, dem Controlling, der Personalwirtschaft und der Unternehmensführung.

Studium der Wirtschaftswissenschaften

Die Einteilung der Wirtschaftswissenschaften in Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre manifestiert sich auch an den Universitäten, es handelt sich um zwei unterschiedliche Fachrichtungen. Entsprechend differieren die Jobaussichten, wobei es aber gewisse Überschneidungen gibt: Absolventen der Betriebswirtschaftslehre finden häufig direkt in den Unternehmen im Management eine Anstellung. Alternativ können sie in Beratungsgesellschaften arbeiten. Volkswirtschaftler haben dagegen in wissenschaftlichen Einrichtungen wie den Wirtschaftsforschungsinstituten gute Chancen, auch Behörden benötigen sie insbesondere für die Statistik. In der freien Wirtschaft existieren ebenfalls Arbeitsplätze für Volkswirtschaftler, zum Beispiel in Analyse- und Strategie-Abteilungen.

Wirtschaftswissenschaften - Zusammenfassung:

  • Einteilung in Volkswirtschaftslehre und Betriebswirtschaftslehre
  • VWL: theoretische Strömungen mit starkem Einfluss auf Wirtschaftsordnungen und Wirtschaftspolitik
  • BWL: Fokus auf Organisation, Strukturen und Prozesse in Unternehmen


Wirtschaftswissenschaften Struktur
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