Wirtschaftsauskunfteien


Kurz & einfach erklärt:

Wirtschaftsauskunfteien verständlich & knapp definiert

Wirtschaftsauskunfteien sammeln und speichern wirtschaftlich relevante Informationen über Verbraucher und Unternehmen. Anschließend können Vertragspartner der Wirtschaftsauskunftei diese Informationen einsehen bzw. abfragen. So können die Partner vor einem Vertragsabschluss überprüfen, wie wahrscheinlich es ist, dass der Gegenpart seinen aus dem Vertrag resultierenden Forderungen in Zukunft nachkommen wird.
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Wirtschaftsauskunfteien sind privatwirtschaftliche Unternehmen, die wirtschaftsrelevante Daten von Personen und Unternehmen sammeln, speichern und anschließend an Vertragspartner weitergeben. Dabei müssen sich die Wirtschaftsauskunfteien allerding strikt an Regelungen zum Datenschutz halten.

Was sind Wirtschaftsauskunfteien?

Eine Wirtschaftsauskunftei schließt Informationslücken bezüglich des Zustandekommens von Vertragsgeschäften. Konkret geben Wirtschaftsauskunfteien auf Anfrage hin Daten bezüglich der wirtschaftlichen Kraft von Unternehmen oder Personen an Vertragspartner weiter. Auf Basis dieser Informationen kann der Vertragspartner der Wirtschaftsauskunftei dann wiederum entscheiden, ob er mit dem Unternehmen oder der Person einen Vertrag abschließt.

Banken sind in Deutschland vor dem Abschluss von Kreditverträgen sogar dazu verpflichtet, die sensiblen Daten einzuholen. Andernfalls wäre das Risiko zu groß, dass Darlehen an Personen oder Unternehmen vergeben würden, bei denen ein hohes Kreditausfallrisiko besteht. Insofern erfüllen Wirtschaftsauskunfteien – entgegen ihrem teils schlechten Ruf – eine enorm wichtige Funktion in einer Wirtschaft. Ohne sie würden deutlich weniger Vertragsabschlüsse zustande kommen, weil die Informationsunsicherheit für alle Beteiligten zu hoch wäre – obwohl der Vertragsabschluss an sich sinnvoll wäre.

Info: Schufa

Die bekannteste Wirtschaftsauskunftei in Deutschland ist die Schufa. Sie hat kreditrelevante Daten von über 60 Millionen Privatpersonen gespeichert, die sie auf Anfrage an Vertragspartner herausgeben darf. Gesammelt werden die Informationen selbstverständlich nicht willkürlich, sondern durch Weitergabe der Daten durch andere Vertragspartner (Banken, Online-Händler, Mobilfunkbetreiber).

Welche Daten speichern die Auskunfteien genau?

Im Prinzip speichern die Auskunfteien letztlich zwei verschiedene Arten von Daten:

  • Allgemeine Informationen: Hierzu gehören beispielsweise die Anschrift, der Name oder auch Wohnortswechsel eines Verbrauchers.
  • Kreditrelevante Daten: Deutlich interessanter sind natürlich die kreditrelevanten Daten, die die Bonität von Verbrauchern betreffen. Dazu gehören insbesondere Informationen über Kontoeröffnungen, Kreditanträge, laufende Darlehen oder auch Mobilfunkverträge.


Auf Basis dieser Daten können Wirtschaftsauskunfteien einen sogenannten Score berechnen. Dieser zeigt letztlich an, wie wahrscheinlich es ist, dass der Verbraucher seinen Zahlungsverpflichtungen bei künftigen Vertragsgeschäften nachkommen kann. Insbesondere sogenannte Negativeinträge wirken sich sehr drastisch auf den Score aus.

Wirtschaftsauskunfteien – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Wirtschaftsauskunfteien speichern wirtschaftlich relevante Daten von Verbrauchern und Unternehmen
  • Dazu gehören beispielsweise Informationen über Kreditverträge, allgemeine Merkmale (Anschrift, Alter, Name) oder anderweitige Vertragsgeschäfte
  • Vertragspartner der Wirtschaftsauskunftei können die Daten vor dem Abschluss von Vertragsgeschäften einsehen

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