Wechselbürgschaft

Mit einer Wechselbürgschaft erklärt eine dritte Partei, für die Wechselverbindlichkeiten eines Bezogenen oder Wechselausstellers einzustehen. In Deutschland kommt diese Art der Bürgschaft nur selten zum Einsatz, bescheinigt sie dem Bezogenen doch eine schlechte Bonität.

Was ist eine Wechselbürgschaft?

Ein Wechsel ist ein Wertpapier, mit dem sich der Aussteller des Wechsels dazu verpflichtet, eine festgelegte Summe zu einem bestimmten Zeitpunkt an eine spezifische Person oder Organisation zu zahlen. Etwas einfacher gesprochen hat sich der Wechselaussteller so indirekt Geld beim Begünstigten des Wechsels geliehen, das er natürlich zurückzahlen muss.

Die Wechselbürgschaft kommt jetzt zum Einsatz, um eben diese Rückzahlung des Wechsels abzusichern:

• Es ist vergleichsweise wahrscheinlich, dass der Wechselaussteller seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann.
• Die Bürgschaft wird in der Regel schon im Vorfeld der Ausstellung des Wechsels abgeschlossen, um die Bonität des Austellers zu verbessern.
• Als Bürge tritt eine Bank ein.
• Sie erhält für das Eingehen der Bürgschaft eine Provision vom Wechselaussteller.

Ohne die Wechselbürgschaft würde der Begünstigte die Ausstellung des Wechsels in der Regel nicht akzeptieren. Zu schlecht fällt die Bonitätsbewertung des Wechselausstellers aus. Weil die Bank die Bonität meist deutlich besser einschätzen kann und zudem eine Prämie für die Ausstellung der Bürgschaft erhält, tritt sie entsprechend als Bürge ein. Dabei haftet sie selbstschuldnerisch, also nur für die Höhe des Wechsels, dafür aber unmittelbar, wenn der Aussteller seinen Verpflichtungen nicht nachkommen kann.

Wirtschaftliche Bedeutung der Wechselbürgschaft

In Deutschland werden Wechselbürgschaften nur selten ausgestellt. Schließlich signalisiert eine solche Bürgschaft, dass der Wechselaussteller über keine allzu hohe Bonität verfügt. Andernfalls wäre die Bürgschaft der Bank ja gar nicht notwendig. Anwendung findet sie heute in der Regel nur noch als sogenannter Bankaval im Handelsverkehr.

Handeln Unternehmen miteinander, die aus unterschiedlichen Nationen kommen, besteht eine gewisse Informationsunsicherheit. Aufgrund der verschiedenen, rechtlichen Bestimmungen in den Nationen fällt eine Einschätzung der Bonität des jeweiligen Geschäftspartners schwer. Damit das Geschäft trotzdem zustande kommt, verbürgt sich eine Bank für die Zahlung der Lieferungen und Leistungen. Das macht sie in diesem Fall allerdings nur, wenn das Unternehmen über eine hohe Bonität verfügt.

Wechselbürgschaft – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

• Eine Wechselbürgschaft sichert die Zahlung eines Wechsels durch eine Bankbürgschaft ab
• Zum Einsatz kommt diese Form der Bürgschaft nur selten, weil sie dem Begünstigten eine schlechte Bonität bescheinigt
• Nur im internationalen Handel sind Wechselbürgschaften noch vergleichsweise gängig