Vorleistungen
Vorleistungen verständlich & knapp definiert
Unter Vorleistungen versteht man in der Wirtschaftswissenschaft Waren und Dienstleistungen, die im Produktionsprozess verbraucht oder verarbeitet wurden. Sie finden ihre Bedeutung in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.- chevron_right Kaufmännische Sicht von Vorleistungen
- chevron_right Vorleistungen in der Volkswirtschaftslehre
- chevron_right Vorleistungen – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Als Vorleistungen werden alle Güter und Dienstleistungen bezeichnet, die im Rahmen des Produktionsprozesses verarbeitet, verbraucht oder umgewandelt werden. Damit sind sie klar von Investitionen abzugrenzen.
Kaufmännische Sicht von Vorleistungen
Vorleistungen spielen sowohl in der Betriebswirtschaftslehre als auch in der Volkswirtschaftslehre eine Rolle. Betriebswirte meinen mit Vorleistungen in der Regel alle Produkte und Dienstleistungen, die von einem anderen Unternehmen für die Produktion eines bestimmten Gutes erbracht worden sind. Diese Vorleistungen gehen direkt in das Produkt ein, indem sie etwa umgewandelt oder verbraucht werden. Beispielsweise kauft der Bäcker Mehl eines externen Produzenten, um daraus wiederum selbst Brote herzustellen.
Klar abzugrenzen sind die Vorleistungen damit von Investitionen. Denn Investitionsgüter werden von Unternehmen über einen längeren Zeitraum hinweg genutzt. Es handelt sich beispielsweise um einen Ofen, den der Bäcker für die Produktion der Brote nutzt.
Vorleistungen in der Volkswirtschaftslehre
In der VWL haben Vorleistungen insofern Bedeutung, als dass sie in hohem Maße bei der Berechnung des BIP berücksichtigt werden (müssen). Hierzulande nutzt das Statistische Bundesamt das Verfahren der sogenannten Entstehungsrechnung. Dabei wird zunächst der Wert aller in Deutschland während eines Jahres produzierten Güter und durchgeführten Dienstleistungen ermittelt. Aber: Hierin sind Vorleistungen enthalten, die den Wert des BIP verzerren würden. Ein Beispiel:
Ein Forstbetrieb fällt Bäume und verkauft anschließend 1 Tonne Holz an einen Möbelproduzenten. Für diese Tonne Holz verlangt das Unternehmen einen Preis von 1.000 Euro. Damit ist zunächst ein Produktionswert von eben diesen 1.000 Euro entstanden. Anschließend verarbeitet der Möbelproduzent die Tonne Holz zu zwei Schlafzimmern, die für insgesamt 5.000 Euro verkauft werden. Folglich ist ein weiterer Produktionswert in Höhe von 5.000 Euro entstanden. Allerdings beinhaltet der Preis des Möbelproduzenten bereits die Kosten für den Holzkauf in Höhe von 1.000 Euro – die sogenannten Vorleistungen. Effektiv betrug die Wertschöpfung bzw. Zusatzleistung des Möbelproduzenten also nur 5.000 Euro – 1.000 Euro = 4.000 Euro.
Vorleistungen – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Vorleistungen sind Produkte und Dienstleistungen, die für die Produktion eines anderen Guts genutzt werden
- Aus kaufmännischer Sicht stammen Vorleistungen von externen Zulieferern oder Dienstleistern
- Im Rahmen der Entstehungsrechnung des BIP sind diese vom gesamtwirtschaftlichen Produktionswert abzuziehen
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