Vollkommene Konkurrenz


Kurz & einfach erklärt:

Vollkommene Konkurrenz verständlich & knapp definiert

Vollkommene Konkurrenz herrscht dann vor, wenn alle Marktteilnehmer zu jederzeit wissen, zu welchem Preis ein Gut gehandelt wird. Dadurch wird das Gut immer zum Preis der Grenzkosten der Produzenten gehandelt.
notes Inhalte

Die vollkommene Konkurrenz ist eine Idealannahme, die niemals wirklich erreicht sein kann. Die Existenz der Theorie ist aber wichtig. Dabei geht man davon aus, dass immer alle Marktteilnehmer, Käufer und Anbieter, vollständig wissen, welche Güter gerade gehandelt werden und wie deren Qualität und Preis ausgestaltet ist. Auch sonstig relevante Details, wie Lieferkosten und diverse Bedingungen, sind von diesem Wissensstand erfasst.

Preisbildung und Marktstruktur bei vollkommener Konkurrenz

Vorab: Vollkommene Konkurrenz kann nur in der Theorie und nicht in der Praxis erreicht werden. Dennoch liefert das Modell der vollständigen Konkurrenz wichtige Ableitungen für in der Praxis zu beobachtende Markstrukturen.

Aus rein theoretischer Sicht ist die vollkommene Konkurrenz nur im Polypol möglich, es gibt also unendlich viele Anbieter und Nachfrager für das Produkt. Zudem verfügen alle Marktteilnehmer über vollständige Informationen, sie kennen also jederzeit alle Preise, Kosten, Lieferbedingungen und andere Details eines Guts. Folglich bildet sich ein Preis für das angebotene Gut, der genau bei den Grenzkosten der Produzenten liegt. Der Grund:

Angenommen, die Grenzkosten für ein Gut liegen bei 5 Euro. Ein Unternehmen versucht, Gewinne zu erzielen und bietet das Gut für 5,10 Euro am Markt an. An dieser Stelle ist es für einen Konkurrenten möglich, das Gut zu einem günstigeren Preis anzubieten – schließlich wird bis zum Grenzkostenpreis noch ein marginaler Gewinn erzielt (bzw. Nullgewinn). Weil alle Nachfrager stets alle angebotenen Preise kennen, werden sie das Gut nicht für 5,10 Euro, sondern beim zweiten Unternehmen für den günstigeren Preis kaufen. Allerdings können die Anbieter das Gut auch nicht für 4,99 Euro anbieten, weil sie dann einen Verlust erwirtschaften würden. Daher gilt bei vollkommener Konkurrenz immer: Preis = Grenzkosten.

Beispiel für vollständige Konkurrenz aus der Praxis

Bereits angesprochen worden ist, dass es sich bei der vollkommenen Konkurrenz um ein idealtypisches Modell handelt. In der Praxis kommen folgende zwei Märkte den Annahmen sehr nahe:

  • Finanzmärkte
  • Einige internationale Rohstoffmärkte


Gerade bei Aktien großer Unternehmen, die sich im Streubesitz befinden, gibt es täglich zehntausende An- und Verkäufe. Dank der Publizierung der aktuellen Kurse in Echtzeit haben alle Anleger direkten Zugriff auf den derzeitigen Marktpreis und (kaum) Informationsdefizite.

Vollkommene Konkurrenz – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Die vollkommene Konkurrenz ist ein idealtypisches Modell
  • Dank der vollkommenen Konkurrenz ergibt sich ein Preis für ein Gut, der genau bei den Grenzkosten der Produzenten liegt
  • In der Praxis sind die Finanzmärkte mit Abstrichen als vollkommener Markt zu bezeichnen

 


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