Verkehrswirtschaft

Die Verkehrswirtschaft stellt einen Wirtschaftszweig dar, der in jeder Volkswirtschaft eine zweifache Bedeutung hat. Erstens erwirtschaftet er einen relevanten Anteil am Bruttoinlandsprodukt und zeichnet sich durch eine hohe Beschäftigungszahl aus. Zweitens organisiert er unverzichtbare Dienstleistungen für Unternehmen, Konsumenten und staatliche Akteure.

Die Teilbereiche der Verkehrswirtschaft

Zur Verkehrswirtschaft zählen sämtliche Betriebe, die Personen und Waren transportieren. Das gilt für die Beförderung auf Straßen, Schienen, auf dem Wasser und in der Luft. Einen Beitrag leisten auch alle Unternehmen, welche die erforderliche Infrastruktur wie Flughäfen, Bahnhöfe und das Schienennetz betreiben. Die Verkehrswirtschaft beschränkt sich nicht auf den Personen- und Güterverkehr, folgende Bereiche gehören ebenfalls dazu:

• das Postwesen
• Wasser- und Energieversorgung: die Beförderung von Wasser, Strom und Gas vom
• Hersteller zum Abnehmer
• Telekommunikation

Dienstleistungen: Bedeutung für die Gesamtwirtschaft

Unternehmen der Verkehrswirtschaft treten gegenüber anderen Firmen als Dienstleister auf. Sie befördern national und international Waren an den jeweiligen Bestimmungsort. Angesichts der fortschreitenden Globalisierung fällt das Transportwesen mit einem hohen Grad an Internationalisierung auf. Die zuverlässige Belieferung mit Energie ermöglicht eine reibungslose Produktion. Aufgrund der sich rasant entwickelnden Digitalisierung kommt der Bereitstellung zuverlässiger und sicherer Telekommunikationsnetze ebenfalls eine große Bedeutung zu. Auch indirekt profitieren die Unternehmen. So bringen Verkehrsbetriebe die Mitarbeiter zu ihrem Arbeitsplatz.

Verkehrsunternehmen als Abnehmer

Zugleich fungiert die Verkehrswirtschaft als Auftraggeber. Das Beispiel Deutsche Bahn verdeutlicht das. Sie gibt unter anderem in folgenden Bereichen enorme Summen aus:

• neue Züge
• Signalanlagen
• Gleisbau
• Bauaufträge für Bahnhöfe
• Software für den Bahnbetrieb
• Catering für die Fahrgäste
• Versorgung mit Strom

Die Rolle des Staates

Der Staat greift traditionell stark in die Verkehrswirtschaft ein. Ein funktionierendes Verkehrswesen ist eine Voraussetzung für eine funktionsfähige Volkswirtschaft. Zudem dient es der Daseinsvorsorge. Staaten wollen zum Beispiel sicherstellen, dass Bürger sich in allen Teilen des Landes mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen und sie telefonieren sowie surfen können. Die konkreten staatlichen Eingriffe differieren:

• Staatliche Unternehmen übernehmen diese Leistungen, meist als Monopolist.
• Staaten begnügen sich mit Teilaufgaben innerhalb eines Felds. Sie verantworten beispielsweise das Schienennetz, die Beförderung bieten private Betriebe an.
• Sie überlassen den Markt der Privatwirtschaft, regulieren ihn aber streng. Als Mittel dienen die staatliche Preisregulierung, andere gesetzliche Beschränkungen und staatliche Lizenzvergaben.

In den letzten zwei bis drei Jahrzehnten lässt sich in vielen Staaten ein Trend zur Privatisierung und Liberalisierung beobachten.

Verkehrswirtschaft - Zusammenfassung:

• eigenständiger Wirtschaftsbereich
• Beförderung von Personen, Gütern, Nachrichten und anderem
• Dienstleister für Unternehmen und Konsumenten
• Abnehmer von Gütern und Dienstleistungen
• staatliche Eingriffe in diesen Wirtschaftszweig