Variabler Zinssatz
Variabler Zinssatz verständlich & knapp definiert
Kreditnehmer und Kreditgeber können sich darauf verständigen, einen variablen Zinssatz für ein Darlehen bzw. eine Anleihe zu vereinbaren. Dann verändert sich dieser Zins meist alle drei Monate in Abhängigkeit vom aktuellen Marktzinsniveau.- chevron_right Funktionsweise und Anpassung eines variablen Zinssatzes
- chevron_right Variabler Zins – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- chevron_right Höhe des variablen Zinssatzes
Wird ein Kredit oder ein Darlehen mit einem variablen Zinssatz gewährt, dann erfolgt keine Zinsfestschreibung. Wird keine entsprechende Zinsbindungsfrist vereinbart, dann kann der variable Zinssatz während der gesamten Laufzeit angepasst werden.
Die Anpassung erfolgt regelmäßig und wird durch Schwankungen des Marktzinsniveaus beeinflusst. Der Kreditnehmer wird bei einer Zinsanpassung entsprechend informiert.
Funktionsweise und Anpassung eines variablen Zinssatzes
Nimmt ein Wirtschaftssubjekt Fremdkapital auf, so sind hierfür in aller Regel Zinsen zu bezahlen. Dabei existieren wiederum zwei verschiedene Modelle bezüglich der Anpassung der Zinsen. Gängig ist ein fixer Zinssatz, der über die komplette Laufzeit hinweg konstant bleibt. Hingegen verändert sich ein variabler Zinssatz während der Laufzeit, wobei der Wert meist alle drei Monate angepasst wird. Somit profitieren die Kreditgeber direkt von einem Anstieg der Marktzinsen wohingegen der Kreditnehmer in diesem Fall Verluste erleidet.
Ob der Kredit- oder Anleihezins steigt bzw. sinkt, entscheidet nicht etwa der Kreditgeber. Vielmehr wird der variable Zins an einen Referenzzinssatz gekoppelt, bei dem es sich oft um den Euribor oder den Libor handelt. Steigt der Euribor in einem Quartal etwa um 0,5% an, so fallen auch die für den Kredit zu zahlenden Darlehenszinsen im nächsten Quartal um einen halben Prozentpunkt höher aus als zuvor.
Höhe des variablen Zinssatzes
Obwohl die Entwicklung des variablen Zinssatzes an einen Referenzzinssatz gebunden ist, gleichen sich die beiden Werte nicht. Bei der Aushandlung der Kredit- oder Anleihezinsen spielen verschiedene Faktoren eine Rolle:
- Marktzins: Der Marktzins bildet in die Regel die Basis für die Vereinbarung über die Zinsen.
- Bonität: Zusätzlich zum Marktzins zahlen Kreditnehmer bzw. Emittenten einer Anleihe einen Risikoaufschlag, der sich an der Bonität bemisst. Je wahrscheinlicher die vollständige Rückzahlung des Kapitals ist, desto geringer ist dieser Aufschlag.
- Art des Zinses: Vereinbaren Kreditnehmer einen Fixzins, so ist hierfür meist ein weiterer Aufschlag zu zahlen. Entsprechend fällt die Verzinsung eines variabel verzinslichen Kredits zum Zeitpunkt 0 bei sonst gleichen Voraussetzungen geringer aus, als wenn ein herkömmlicher, fixer Zins vereinbart wird.
Um das Risiko für beide Vertragsparteien etwas einzuschränken, werden meist Caps und Floors festgelegt. Der Floor begrenzt den zu zahlenden Zins nach unten hin, so dass der Kreditgeber immer mit einem bestimmten Mindestzins kalkulieren kann. Entsprechend stellt das Cap eine Obergrenze dar, die wiederum einen Maximalzins festlegt, den der Kreditnehmer bei stark steigenden Marktzinsen zahlen muss.
Variabler Zins – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Ein variabler Zins verändert die zu zahlenden Kredit- oder Anleihezinsen in festen Zeitabständen
- Dabei ist der Fremdkapitalzins in der Regel an den Euribor oder Libor gekoppelt
- Meist wird der variable Zins durch Floor und Cap begrenzt
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