Unelastische Nachfrage
Unelastische Nachfrage verständlich & knapp definiert
Von unelastischer Nachfrage spricht man, wenn der Preis kaum einen Einfluss auf die Nachfrage hat. Preiserhöhungen oder -senkungen führen nur zu geringen Veränderungen der Nachfrage.- chevron_right Berechnung der unelastischen Nachfrage
- chevron_right Gründe und Beispiele für eine unelastische Nachfrage
- chevron_right Unelastische Nachfrage – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Die Elastizität der Nachfrage verdeutlicht, wie empfindlich Marktteilnehmer in einer Volkswirtschaft auf mögliche Preisänderungen reagieren.
Je nachdem, um welches Gut es sich handelt, kann die Reaktion durchaus sehr unterschiedlich sein. Bei bestimmten Waren und Dienstleistungen reagieren Verbraucher relativ unempfindlich.
Ein klassisches Beispiel dafür ist der Kraftstoff für Fahrzeuge. Da die meisten Menschen zwingend auf ihr Auto angewiesen sind, sinkt die Nachfrage bei steigenden Preisen nur äußerst geringfügig. Liegt eine solche Situation vor, spricht man von einer unelastischen Nachfrage. Reagieren Verbraucher hingegen sehr empfindlich auf Preisänderungen, liegt eine elastische Nachfrage vor. Ein Beispiel dafür sind Luxusgüter.
Berechnung der unelastischen Nachfrage
In der Volkswirtschaft wird allgemein davon ausgegangen, dass die Nachfrage nach einem Produkt maßgeblich vom Preis abhängt. Steigt der Preis für ein Gut, so sinkt in der Regel die Nachfrage. Allerdings fällt dieser Verlust an Nachfrage bei verschiedenen Gütern unterschiedlich stark aus. Genau diese Stärke kann mit der sogenannten Preiselastizität der Nachfrage ermittelt werden. Die Formel:
((M2 – M1) / M1) / ((P2 – P1) / P1)
Dabei bezeichnet M1 die Menge des Guts, die beim aktuellen Preis P1 nachgefragt wird. Hingegen ist M2 die nachgefragte Menge, die die Konsumenten beim erhöhten Preis P2 kaufen würden. Grundsätzlich ist die Nachfrage als unelastisch zu bezeichnen, wenn die so errechnete Elastizität bei einem Wert von unter 1 liegt. Der Grund: Eine Preiserhöhung von 1 Prozent bewirkt dann, dass die Nachfrage um weniger als 1 Prozent zurückgeht. Trotz der höheren Preise kaufen die Konsumenten das Gut also weiterhin ein. Weitere Möglichkeiten:
- Elastizität von 1: Die Nachfrage reagiert weder elastisch noch unelastisch auf die Preiserhöhungen, sondern in einem exakt gleichen Verhältnis.
- Elastizität von 0: Liegt die Elastizität bei 0, so ist von einer starren Nachfrage zu sprechen. Selbst wenn der Preis vervielfacht wird, würde sich die Kauffreudigkeit der Konsumenten nicht verändern.
- Elastizität größer 1: In diesem Fall reagieren die Nachfrager flexibel auf Preiserhöhungen und konsumieren überproportional weniger Güter.
Gründe und Beispiele für eine unelastische Nachfrage
Unelastische Nachfragen sind immer dann zu beobachten, wenn die Nachfrager das Wirtschaftsgut dringend benötigen und sich keine Substitute finden lassen. Brot wäre ein gutes Beispiel hierfür. Selbst wenn sich die Preise über Nacht verdoppeln würden, so würde die Nachfrage nicht vollkommen zum Erliegen kommen, sondern möglicherweise nur leicht zurück gehen. Denn es finden sich kaum Substitute für Brot, auch wenn Konsumenten vielleicht auf Müsli umsteigen könnten. Zudem müssen die Nachfrager Brot konsumieren, um nicht zu verhungern, sie können der Preiserhöhung also kaum ausweichen.
Unelastische Nachfrage – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Eine unelastische Nachfrage reagiert unterproportional auf Preiserhöhungen
- Steigt der Preis des Guts um 1 Prozent, geht die Nachfrage um weniger als 1 Prozent zurück
- Schuld hieran ist ein hoher Bedarf des Guts und eine geringe Substituierbarkeit
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