Umweltzertifikate


Kurz & einfach erklärt:

Umweltzertifikate verständlich & knapp definiert

Erwirbt ein Unternehmen Umweltzertifikate, so darf es bestimmte Schadstoffe in einer festgelegten Menge ausstoßen. Durch diese Zusatzkosten soll die Belastung der Umwelt letztlich reduziert bzw. der technologische Fortschritt erhöht werden.
notes Inhalte

Bei Umweltzertifikaten handelt es sich um ein verbrieftes Recht, natürliche Ressource nutzen zu dürfen. 

ISO Zertifikat als Beispiel fuer Umweltzertifikaten
Bei Umweltzertifikaten handelt es sich um ein verbrieftes Recht, natürliche Ressource nutzen zu dürfen.

In der Praxis ist unter der Begrifflichkeit der Umweltzertifikate in aller Regel das Recht zur Emission einer bestimmten Menge eines festgelegten Schadstoffes gemeint. Diese auch als sogenannte Emissionsrechte bezeichnete Umweltzertifikate beschränken sich häufig nur auf eine bestimmte Region. Sie gelten nicht weltweit. 

Das Umweltzertifikat gilt als umweltpolitische Maßnahme zur Reduzierung des Schadstoffausstoßes insgesamt. Es dient somit dem Schutz der Umwelt. Ziel der Politik ist es dabei, den durch diese Schutzmaßnahme für die Volkswirtschaft entstehenden Schaden möglichst gering zu halten.

Funktionsweise von Umweltzertifikaten

Bei der Produktion von Gütern stoßen Unternehmen zwangsweise Schadstoffe aus, welche die Umwelt belasten. Um den Ausstoß zu verhindern bzw. möglichst stark einzudämmen, kann der Staat sogenannte Umweltzertifikate emittieren. Nur wenn ein Unternehmen im Besitz der Zertifikate ist, darf es den Schadstoff bei der Produktion abgeben. Sofern weniger Zertifikate vorhanden als nachgefragt sind, bildet sich ein Preis für eben diese Umweltzertifikate. Folgende Möglichkeiten bieten sich jetzt für die Unternehmen:

  • Sie kaufen die Umweltzertifikate am Markt, weil der Preis für die Reduktion des Ausstoßes höher ist als der Preis für die Zertifikate
  • Die Unternehmen führen Maßnahmen zum Umweltschutz durch, weil dies kostengünstiger ist als der Kauf der Zertifikate.


Aus volkswirtschaftlicher Sicht kann das Ziel des Klima- bzw. Umweltschutzes so zu minimalen Kosten erreicht werden. Allerdings ist die Voraussetzung hierfür, dass die Menge an emittierten Umweltzertifikaten möglichst knapp gehalten wird.

Volkswirtschaftliche Begründung der Emission von Umweltzertifikaten

Aus ökonomischer Sicht stellen Umweltzertifikate nicht zwangsweise einen staatlichen Eingriff in die Marktwirtschaft dar, der zu Wohlfahrtsverlusten oder Wettbewerbsverzerrungen führt. Der Grund hierfür sind sogenannte negative externe Effekte, die bei der Produktion von Gütern auftreten. Beispiele:

  • Ein Unternehmen produziert Autos und stößt dabei viel CO2 aus. Dieses belastet vor allem die heimischen Fischer, die deutlich geringere Fangquoten haben.
  • Ein Chemiekonzern lässt Produktionsabfälle in Teile des Grundwassers fließen. Mehrere Bauern können daher kein Grundwasser mehr nutzen, um ihre Äcker zu bewässern, und müssen eine teure Wasserleitung verlegen lassen.


Die Produktion des Umweltverschmutzers hat also einen negativen Einfluss auf andere Wirtschaftssubjekte. Aber: Genau dieser Einfluss ist nicht im Preis des Guts des Umweltverschmutzers enthalten, weshalb der Staat die Umweltzertifikate emittiert. Diese gleichen die bei den Geschädigten entstandenen Kosten und damit den negativen externen Effekt aus.

Umweltzertifikate – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Umweltzertifikate berechtigen zum Ausstoß von Schadstoffen in einer bestimmten Höhe
  • Durch die Emission möchte der Staat die Umwelt schützen
  • Umweltzertifikate gleichen negative externe Effekte aus

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