Umverteilung


Eine besonders wichtige, aber heikle Aufgabe des Staates ist die Umverteilung, indem Einkommen und Vermögen das Leben für alle Menschen sichern soll. Ansonsten würden die Reichen mit ihrem Kapital immer reicher werden und es könnten nur jene überleben, die für sie einen Wert darstellen.

Beispiel für Umverteilung


Das Paradebeispiel für Umverteilung sind Pensionen oder Krankengeld. Sie kann zu mehr Gleichheit oder zu mehr Ungleichheit führen. Es ist ein sehr komplexes Thema, bei dem es so viel zu berücksichtigen gilt, das ein normaler Bürger ohne nähere Einsicht in die jeweilige Thematik kaum nachvollziehen kann. Darüber hinaus scheiden sich die Geister, welche Maßnahmen welchen Zweck zugutekommen und ob es die jeweilige Gruppe verdient oder nicht.

Arten von Umverteilung


Die Arten der Umverteilung sind sehr unterschiedlich. Sie lassen sich einteilen in Umverteilung durch die Steuerpolitik womit die klassischen Steuerarten gemeint sind. Darunter fallen auch diverse Abgaben. Aktuelles Beispiel: Verschiedene Studien untersuchen die genauen umverteilungspolitischen Effekte der Steuern und Abgaben auf Energie: Die Industrie benötigt am meisten davon und ist aber von vielen Abgaben befreit. Dadurch müssen Privathaushalte viel mehr bezahlen.

Als nächste Gruppe sind Transfers und Subventionen zu verstehen. Sie können direkt ausbezahlt werden, wie zum Beispiel Arbeitslosengeld. Sie finden aber auch in Form von Befreiungen für bevorzugte Gruppen Anwendung, wie etwa Steuerbegünstigungen für Familien.

Auch innerhalb der Sozialversicherungen muss der Gesetzgeber immer wieder für einen Ausgleich sorgen.


In schon selteneren Fällen kann das Eigentumsrecht eingeschränkt sein, das kann zum Beispiel durch ein Urteil passieren. Als zwei gegensätzliche Extrembeispiele zur Umverteilung kann man Norwegen und Nigeria nennen: Im erstgenannten Staat kommt der gesamten Bevölkerung der Umstand zugute, dass dort viel Öl abgebaut werden kann. Im zweiten Fall jedoch begünstigt dies nur sehr wenige Menschen, die dafür mit hohem Wohlstand leben, aber die Masse daneben völlig verarmt. Dort findet keine Umverteilung durch den Staat statt.




Die meisten Staaten liegen irgendwo dazwischen, je nach politischer Lage. Es ist eine Tatsache, dass derjenige mit mehr Geld auch mehr Macht ausüben kann – so auch bis zu einem gewissen Grad in der Politik. Da aber in einer Demokratie die Masse an Wählern benötigt wird, kann das nur beschränkt oder versteckt passieren. Ab einem bestimmten Ausmaß an nicht erfolgter Umverteilung besteht die Gefahr von bürgerkriegsähnlichen Zuständen und ansteigenden Kriminalitätsraten. Damit fällt auch der Wert dessen Staatsanleihen.

Es wird aus internationaler Sicht versucht, Staaten anhand gemeinsamer Nenner dahingehend zu beurteilen, wie hoch ihr Umverteilungsnenner praktisch ist.

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