Umfinanzierung


Kurz & einfach erklärt:

Umfinanzierung verständlich & knapp definiert

Umfinanzierung bedeutet, Schulden durch einen anderen Kredit oder ein anderes Instrument zu finanzieren. Privatpersonen entscheiden sich in der Regel für einen anderen Kreditanbieter und kündigen den bisherigen Kredit. Firmen können zusätzlich auf Instrumente wie Kapitalerhöhungen zurückgreifen.
notes Inhalte

Bei einer Umfinanzierung ersetzt eine Privatperson, ein Unternehmen oder ein Staat ein Finanzierungsmittel durch ein anderes. Oft erfolgt sie aus finanziellen Gründen. Zu unterscheiden sind Umfinanzierungen bei Liquiditätsengpässen oder drohender Insolvenzgefahr und bei wirtschaftlich guter Situation. Im ersten Fall sind sie notwendig, um eine Privatinsolvenz oder eine gewerbliche Insolvenz abzuwenden. Vor allem Unternehmen stehen unterschiedliche Wege offen, so können Gesellschafter durch zusätzliche Einlagen das Bedienen von Krediten gewährleisten.

Gründe für Umfinanzierungen

Vielfach spricht Einsparpotenzial für eine Umschichtung. Ein Verbraucher schließt zum Beispiel einen günstigeren Ratenkredit ab und kündigt den teuren Altkredit. Mit dem neuen Darlehen bezahlt er die Restschuld des bisherigen Vertrags. Im Wirtschaftsbereich finden sich ebenfalls finanzielle Gründe, Entscheidungen können aber auch auf Aspekten wie Unabhängigkeit basieren. Firmen wollen sich mit Finanzierungsalternativen unter anderem unabhängiger von Banken machen.

Umfinanzierung bei Krediten

Mit einem Anbieterwechsel lässt sich aufgrund großer Preisunterschiede oftmals viel Geld sparen. Kreditnehmer dürfen aber nicht nur auf den Zinsunterschied achten, wenn sie die mögliche Ersparnis berechnen. Zugleich müssen sie die Kosten für die Kündigung beachten, die sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung. Bei Verbraucherkrediten hat der Gesetzgeber diese Gebühr gedeckelt: Sie darf höchstens 1 % der Restschuld betragen, bei einer Laufzeit von weniger als 12 Monaten 0,5 %. Bei anderen Kreditarten wie Baudarlehen können die Kosten deutlich höher liegen. Diese Kosten sollten Kreditnehmer in das Verhältnis zur Einsparung setzen. Eine Umfinanzierung ist nicht immer möglich. So gibt es bei Baufinanzierungen in den ersten zehn Jahren der Zinsbindungsfrist kein allgemeines Kündigungsrecht, Kündigungen sind ausschließlich aus besonderen Gründen wie Arbeitslosigkeit oder aus Kulanz der Bank möglich.

Vielfältige Umfinanzierungen im gewerblichen Sektor

Unternehmen haben neben dem Wechsel des Kreditgebers viele weitere Optionen, eine Umfinanzierung vorzunehmen. Sie können beispielsweise an der Börse eine Anleihe platzieren und mit dem Kapital Bankkredite zurückzahlen. Weitere Finanzierungsinstrumente wie Factoring, der Übertragung von Forderungen, kommen ebenfalls infrage. Firmen können zudem Fremdkapital durch Eigenkapital ersetzen. Wenn sie die Kapitaleinlagen erhöhen, können sie damit Kredite ablösen. Bei GmbHs zahlen die Gesellschafter zusätzliches Geld ein, Aktiengesellschaften geben weitere Aktien aus, Genossenschaften lassen mehr Genossenschaftsanteile als momentan zeichnen. Die Erweiterung des Eigenkapitals hat einen gewollten Nebeneffekt, sie stärkt die Kreditwürdigkeit.

Umfinanzierung - Zusammenfassung:

  • bei Privatpersonen meist Wechsel des Kreditanbieters
  • Unternehmen wählen aus zahlreichen Instrumenten
  • Firmen können Fremdkapital durch Eigenkapital ersetzen
  • oftmals finanzieller Vorteil als Grund
  • weitere Gründe zum Beispiel Unabhängigkeit und Bonität

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