Überschuldung


Kurz & einfach erklärt:

Überschuldung verständlich & knapp definiert

Vom Fall der Überschuldung ist zu sprechen, wenn ein Schuldner seinen laufenden Verbindlichkeiten nicht mehr nachkommen kann. Bei Unternehmen tritt die Überschuldung ein, wenn die Verbindlichkeiten nicht mehr durch das Unternehmensvermögen gedeckt sind.
notes Inhalte

Überschuldung bezeichnet den Zustand, in dem ein Schuldner seinen Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern nicht mehr pünktlich nachkommen kann. Laut Insolvenzordnung ist dies bei bestimmten Personengesellschaften ein Insolvenzgrund.

Überschuldung von Unternehmen

Bei rund zwei Drittel aller Insolvenzanträge durch Unternehmen ist die bilanzielle Überschuldung der Grund für die Unternehmenspleite. Dabei liegt dieser Fall genau dann vor, wenn das Vermögen des Schuldners die bestehenden Verbindlichkeiten nicht mehr deckt. Eine Ausnahme hiervon besteht nur für den Fall, dass die Fortführung des Unternehmens nach den gegebenen Umständen überwiegend wahrscheinlich ist.

Festgestellt wird die Überschuldung zunächst dadurch, dass die Bilanz entsprechende Hinweise liefert. Daraus wird dann noch einmal eine spezielle Überschuldungsbilanz abgeleitet, in der unter anderem stille Reserven und Rangrücktritte berücksichtigt werden. Fällt die Beurteilung dieser Bilanzart ebenfalls negativ aus, muss das Unternehmen ein Insolvenzverfahren einleiten.

Überschuldung von Privatpersonen

Umgangssprachlich wird der Begriff der Überschuldung auch dann verwendet, wenn Privatpersonen ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Auch hier tritt dieser Fall erst dann ein, wenn das Vermögen kleiner ist als die Verbindlichkeiten. Anders als Unternehmen stellen Privatpersonen jedoch keine Bilanz auf, sondern können die eigenen Vermögenswerte aufgrund der geringen Anzahl recht einfach berechnen. Hauptgründe für die Überschuldung von Privatpersonen sind laut einer Studie der Schufa die folgenden:

  • Arbeitslosigkeit und die damit verbundenen Einbußen beim Einkommen
  • Unwirtschaftliches Konsumverhalten (zu hohe Ausgaben)
  • Erkrankung, Unfälle oder Süchte
  • Änderung der eigenen Lebensumstände etwa durch Trennung, Scheidung oder Tod des Partners
  • Gescheiterte Selbstständigkeit und Existenzgründung

Überschuldung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Im Rahmen einer Überschuldung kann ein Schuldner den Forderungen von Gläubigern nicht mehr nachkommen
  • Dabei ist das Vermögen kleiner als die Verbindlichkeiten
  • Für bestimmte Personengesellschaften stellt die Überschuldung einen Insolvenzgrund dar

Weiterführende Artikel:

Absatz: Mit dem Terminus Absatz wird die durch ein Unternehmen von einem Gut oder einer Dienstleistung in einer bestimmten Zeitspanne ...


Vermögen: Unter den Begriff Vermögen fallen alle Güter und Rechte, die Unternehmen, Privathaushalte und der Staat besitzen. Diese Kategorie ...


Abgrenzung (zeitlich): Eine Abgrenzung in zeitlicher Hinsicht erfolgt, um die Erfolgsermittlung (Gewinne, Verluste) periodengerecht durchführen zu ...


Accounting: Unter Accounting ist die systematische Erfassung und Überwachung der in einem Unternehmen entstehenden Geld- und Leistungsströme ...


Akkordlohn: Der Akkordlohn wird auf Basis des Mengenergebnisses pro Zeiteinheit vergeben. Dabei ist zwischen Zeit- und Geldakkord zu unterscheiden, ...


Aktivkonto: Mit dem Begriff Aktivkonto wird in der Betriebswirtschaftslehre ein Bestandskonto bezeichnet, das sich aus einer Unternehmensbilanz ableiten ...

whatshot Beliebteste Artikel