Tilgungsaussetzung
Tilgungsaussetzung verständlich & knapp definiert
Nehmen Kreditnehmer einen Kredit auf, so kann hierbei eine Tilgungsaussetzung vereinbart werden. Dann sind zu Beginn der Kreditlaufzeit oder sogar über den kompletten Zeitraum hinweg keine Tilgungsraten zu zahlen. Zinskosten fallen allerdings trotzdem an.- chevron_right Gründe für eine Tilgungsaussetzung
- chevron_right Vor- und Nachteile einer Tilgungsaussetzung
- chevron_right Tilgungsaussetzung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Die Tilgungsaussetzung wird zwischen dem Darlehensnehmer und dem Darlehensgeber vertraglich vereinbart. Hierbei wird die Tilgung für einen festgelegten Zeitraum vollständig ausgesetzt und nur die für das Darlehen anfallenden Zinsen beglichen.
Die Tilgungsaussetzung findet bevorzugt im Bereich der Kfw-Darlehen und Förderprogramme Anwendung. Der Darlehensgeber sichert hierbei seine Rückzahlungsansprüche häufig durch die Abtretung von Forderungen aus der Kapitallebensversicherung ab.
Gründe für eine Tilgungsaussetzung
Nehmen Kreditnehmer ein Darlehen auf, so wird dieses in der Regel im Rahmen monatlicher Raten wieder abbezahlt. Gleichmäßig werden diese über die komplette Kreditlaufzeit hinweg an den Kreditgeber überwiesen, wodurch die Restschuld kontinuierlich sinkt. Einigen sich beide Vertragsparteien hingegen auf eine Tilgungsaussetzung, so werden zu Beginn der Kreditlaufzeit keine Tilgungsraten bezahlt. Lediglich die Zinsen müssen an den Kreditgeber überwiesen werden. Gründe hierfür:
- Belastung: Müssen zu Beginn der Kreditlaufzeit keine Tilgungsraten überwiesen werden, so senkt dies die Belastung der Liquidität des Kreditnehmers. Wird über das Darlehen beispielsweise eine Immobilie finanziert, so müssen Kreditnehmer oft noch weitere Kosten wie etwa die Baunebenkosten tragen. Damit es nicht zu finanziellen Engpässen kommt, wird die Tilgung zunächst ausgesetzt.
- Erlös in der Zukunft: Auch Unternehmen nutzen die Tilgungsaussetzung. In der Regel geschieht dies, wenn eine mit dem Kredit finanzierte Investition erst in der Zukunft Erträge erwirtschaftet. Beispielsweise könnte das Darlehen insgesamt 10 Jahre laufen, die finanzierte Anschaffung aber erst ab dem 4. Jahr Gewinne erzielen.
Vor- und Nachteile einer Tilgungsaussetzung
Aus Sicht des Kreditnehmers bietet die Tilgungsaussetzung den Vorteil, dass die Kredittilgung nicht unmittelbar nach der Kreditaufnahme erfolgen muss. So wird insbesondere die Liquidität erhöht, wodurch wiederum andere, kurzfristige Forderungen ordnungsgemäß beglichen werden können. Zudem kann die Tilgung den durch die Kreditaufnahme erzielten Erträgen angepasst werden, was vor allem in unternehmerischen Umfeld von Bedeutung ist.
Allerdings sind die Darlehenskosten bei einer Tilgungsaussetzung recht hoch. Auch wenn keine Tilgungsraten an die Bank zu überweisen sind, so fallen die Zinsen trotzdem an. Dabei sinken die zu leistenden Zinszahlungen aber nicht, weil sich die Restschuld aufgrund der fehlenden Tilgung nicht verringert. Daher gilt: Je länger die Tilgungsaussetzung andauert, desto höher fallen die gesamten Kreditkosten aus.
Tilgungsaussetzung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Bei einer Tilgungsaussetzung beginnt die Tilgung des Darlehens erst einige Zeit nach der Kreditaufnahme
- So wird die anfängliche Liquiditätsbelastung reduziert
- Eine Tilgungsaussetzung verteuert das Darlehen für den Kreditnehmer
whatshot Beliebteste Artikel
- chevron_right Selbstschuldnerische Bürgschaft
- chevron_right Disagio
- chevron_right Hypothek
- chevron_right Abzahlungsdarlehen
- chevron_right Kreditor
- chevron_right Dokumenteninkasso
- chevron_right Geldschöpfungsmultiplikator
- chevron_right Fremdkapitalzinsen
- chevron_right Effektivzins
- chevron_right Effektivverzinsung