Thesaurierung
Thesaurierung verständlich & knapp definiert
Die Thesaurierung beschreibt Prozesse, die dazu führen, dass erwirtschaftete Gewinne nicht ausgegeben oder ausgeschüttet werden. In Fondgesellschaften spielt die Thesaurierung eine besondere Rolle, wenn Gewinne zur Erhöhung des Fondvermögens einbehalten werden.- chevron_right Verwendung von Gewinnen
- chevron_right Vor- und Nachteile der Gewinnthesaurierung
- chevron_right Offene und verdeckte Thesaurierung
- chevron_right Thesaurierende Investmentfonds
- chevron_right Thesaurierung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
Der Begriff Thesaurierung bezeichnet in Finanz- und Wirtschaftsbereichen einen Geschäftsvorgang, bei dem von einer Organisation erwirtschaftete Gewinne einbehalten bzw. nicht ausgeschüttet werden. Für Unternehmen ist die Gewinnthesaurierung damit ein mit Eigenkapital erbrachtes Innenfinanzierungsmittel (Selbstfinanzierung).
Verwendung von Gewinnen
Es gibt grundsätzlich zwei unterschiedliche Strategien, die von einer Organisation erzielten Gewinne zu verwenden: entweder werden die Gewinne an die Anteilseigner ausgeschüttet oder innerhalb der Organisation zur Erhöhung des Eigenkapitals einbehalten. Die thesaurierten Gewinne können anschließend auf verschiedene Arten weiterverwendet werden.
Im praktischen Beispiel sieht dies wie folgt aus: Die Reifenhersteller AG konnte im vergangenen Geschäftsjahr 20,0 Mio. € an Gewinnen erzielen. Anstatt die Gewinne an die Aktionäre auszuzahlen, behält das Unternehmen diese ein und investiert davon 15,0 Mio. € in eine neue Produktionshalle. Die restlichen 5,0 Mio. € werden zur Verbesserung des Verschuldungsgrades als Eigenkapitalerhöhung verwendet, um leichter neue Kredite aufnehmen zu können.
Vor- und Nachteile der Gewinnthesaurierung
Die Vorteile der Gewinnthesaurierung liegen in der Tilgungs- und Zinsfreiheit. Des Weiteren gibt es keine Kapitalbeschaffungskosten (Provision). Das durch die Thesaurierung gebundene Kapital verbessert ggf. die Kapitalstruktur und damit die Bonität des Unternehmens. Das Kapital steht, da es sich um Eigenkapital handelt, auch langfristig zur Verfügung. Der Nachteil der Thesaurierung besteht darin, dass Anteilseignern Gewinne vorbehalten werden.
Offene und verdeckte Thesaurierung
Es wird zwischen der offenen und der verdeckten Thesaurierung unterschieden. Die offene Thesaurierung geht direkt aus der Bilanz hervor. Bei der verdeckten Thesaurierung werden durch Unterbewertung von Passivposten bzw. Überbewertung von Aktivposen in der Bilanz stille Rücklagen gebildet. Nachteil der verdeckten Thesaurierung ist eine fehlende Korrektur des Marktes.
Thesaurierende Investmentfonds
Im Bereich der Investmentfonds hat der Begriff Thesaurierung eine besondere Bedeutung. Werden Anteilseigner nicht durch Ausschüttung am Gewinn beteiligt, so nennt man diese Fonds „thesaurierende Fonds“. Das Gegenstück bilden „ausschüttende Fonds“, die anfallende Gewinne regelmäßig an Anleger ausschütten.
Thesaurierung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Thesaurierung bezeichnet das Einbehalten von erwirtschafteten Gewinnen.
- Es stellt ein günstiges, mit Eigenkapital ermöglichtes Finanzierungsmittel dar.
- Schütten Investmentfonds ihre Gewinne nicht an die Anteilseigner aus, so nennt man diese thesaurierende Fonds.
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