Target Costing
Target Costing verständlich & knapp definiert
Target Costing, im Deutschen oft Zielkostenrechnung genannt, ist die Kalkulation von Produktpreisen, die vom maximal zulässigen Marktpreis ausgeht. Basierend auf dem Preis, den ein Produkt quasi kosten "darf", werden die maximalen Selbstkosten für die Produktion hergeleitet.- chevron_right Herkunft von Target Costing
- chevron_right Traditionelle Kalkulation
- chevron_right Grundidee von Target Costing
- chevron_right Zusammenfassung Target Costing
Target Costing (deutsch: Zielkostenrechnung) ist eine ganzheitliche Managementmethode, die sich als strategische Entscheidungshilfe auf hart umkämpften Märkten bewährt hat. Die Grundidee von Target Costing basiert auf der Frage, was ein Produkt kosten darf.
Herkunft von Target Costing
Das Prinzip wurde in den 1960er-Jahren von Toyota entwickelt und wird seit den 1970er-Jahren in vielen japanischen Unternehmen umgesetzt. In dieser Zeit entstanden durch die Begrenztheit der Ressourcen im wirtschaftlich schwachen Japan viele weitere fundamentale Prinzipien, die allesamt eine Vermeidung von Verschwendung von Ressourcen zum Ziel hatten und im Toyota-Produktionssystem gebündelt wurden. In den 1980er-Jahren schwappten die Ideen aus Fernost nach Europa und in die USA, wo sie die dort ansässige Automobilindustrie zum Umdenken verleiteten. Wichtige Prinzipien wie Kanban, Just-in-Time, Poka Yoke, Target Costing oder Kaizen werden heute erfolgreich von sämtlichen Automobilherstellern angewendet.
Traditionelle Kalkulation
Im traditionellen Kostenmanagement wird der Angebotspreis aus den Selbstkosten und dem Gewinnaufschlag gebildet. In der in der Praxis weit verbreiteten Zuschlagskalkulation werden auf diese Weise Materialeinzel- und Fertigungseinzelkosten sowie Materialgemein- und Fertigungsgemeinkosten, unter Zuhilfenahme von Zuschlagssätzen zur Umlage der Gemeinkosten in der Kostenstellenrechnung, verrechnet. Die so ermittelten Herstellkosten werden durch Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten ergänzt, wodurch sich die Selbstkosten eines Kostenträgers ergeben. Zu diesen Selbstkosten wird ein angemessener Gewinnaufschlag addiert und das Produkt schließlich für den ermittelten Preis am Markt angeboten.
Grundidee von Target Costing
Beim Target Costing wird zunächst gefragt, was ein Produkt überhaupt kosten darf. Target Costing beginnt demnach immer mit einer Marktanalyse, in der sämtliche am Markt operierenden Unternehmen mit ihrem Marktanteil und ihrer Marktmacht sowie insbesondere der am Markt vorherrschende Target Price und die Präferenzen der Kunden analysiert werden.
Ausgehend von diesen Daten wird eine retrograde Kalkulation durchgeführt. Nun wird die Gewinnmarge festgelegt, woraus sich die maximal erlaubten Kosten (Allowable Costs) ergeben. Diese Allowable Costs werden den im Unternehmen standardmäßig prognostizerten Kosten, den sogenannten Drifting Costs, gegenübergestellt. Ist die Abweichung beider Kosten zu groß, stellt sich die Frage, ob die Produktion der Güter aus rationaler Sicht überhaupt durchgeführt werden sollte. Wird eine Produktion erwogen, werden für einzelne Prozesse Zielkosten festgelegt, die für eine Realisierung des Zielgewinns von den einzelnen Abteilungen einzuhalten sind.
Zusammenfassung Target Costing
- Target Costing entstand in den 1960er-Jahren in Japan
- Ab Ende der 1980er-Jahre schwappte das Prinzip nach Europa
- Die Grundidee bildet eine retrograde Kalkulation ("Was darf ein Produkt kosten?")
- Auf Basis der Allowable Costs werden Zielkosten für einzelne Prozesse definiert
- Die Einhaltung der Zielkosten wird für die Realisierung des Zielgewinns ständig kontrolliert
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