Streubesitz
Streubesitz verständlich & knapp definiert
Streubesitz bezeichnet den nicht in festen Besitz befindlichen Aktienanteil einer Aktiengesellschaft. Hoher Streubesitz ist gleichbedeutend mit vielen kleinen Anlegern, während ein niedriger Streubesitz aussagt, dass nur wenige Anteilsinhaber am Unternehmen beteiligt sind- chevron_right Lock Up Aktien sind kein Streubesitz
- chevron_right Nachteile bei Hauptversammlungen
- chevron_right Effekte des Streubesitzes
- chevron_right Streubesitz – Zusammenfassung
Für den Börsenhandel bestimmte Aktien nennt man Streubesitz, der in Prozent angegeben wird. Nicht alle Aktien eines Unternehmens sind für den Handel verfügbar. Aktien mit einem hohen Streubesitz sind oftmals in den Händen von Anlegern mit kurzfristigem Interesse an einem Unternehmen, währenddessen Großaktionäre sich langfristig an ihm orientieren.
Lock Up Aktien sind kein Streubesitz
Wird mit dem Anleger ein Lock Up vereinbart, dass er die Aktien länger als sechs Monate halten muss, zählen diese Aktien nicht mehr zum Streubesitz. Gehen diese Aktien nach der Haltefrist wieder in den Börsenhandel über, werden sie wieder dem Streubesitz hinzugerechnet.
Nachteile bei Hauptversammlungen
Vorstände sehen in Unternehmen mit einem sehr großen Streubesitz den Nachteil, bei Hauptversammlungen keine klaren Abstimmungen zu erreichen. Ist der Streubesitz jedoch sehr niedrig, sind also die meisten Aktien im Besitz von Großanlegern, können Abstimmungen leichter zu Entscheidungen führen.
Effekte des Streubesitzes
Neben den charakteristischen Merkmalen:
- Steigerung des Aktionärswerts, also des Eigenkapitals des Unternehmens
- Umverteilung von Gewinnen und
- Verschiebung von Machtbeziehungen der Manager
hat der Streubesitz noch einen weiteren Effekt. Ist der Streubesitz eines Unternehmens sehr klein, weil viele Aktien in der Hand von Großanlegern sind, reichen schon kleine Aufträge aus, um Kursveränderungen zu bewirken. Bei einer Aktie, die zu einem sehr hohen Anteil im Streubesitz ist, müssen größere Aktienkäufe oder Verkäufe stattfinden, um Auswirkungen auf den Kurs zu haben. Die Volatilität (Risikoquote einer Aktie) einer Aktie steigt daher, je kleiner die Streubesitzquote ist.
Im umgekehrten Fall ist ein kleiner Streubesitz weniger anfällig für Trends als ein hoher, da bei einem hohen Streubesitz Berichterstattungen über eine Aktie einen Herdentrieb auslösen können. Viele Anleger kaufen oder verkaufen ihre Aktien und führen damit eine Kursveränderung herbei.
Streubesitz – Zusammenfassung
- Je größer der Streubesitz, desto schwieriger gestalten sich Abstimmungen bei Hauptversammlungen.
- Volatilität einer Aktie steigt, je geringer die Streubesitzquote ist.
- Ein zu geringer Streubesitz führt zu einer Marktenge der Aktie und kann unter Umständen verboten werden.
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