Stille Last
Stille Last verständlich & knapp definiert
Wird das Eigenkapital als zu hoch ausgewiesen als es der Zeitwert zulässt, liegt eine stille Last vor. Das Pendant zur stillen Last ist die stille Reserve.- chevron_right Überbewertung von Vermögen
- chevron_right Unterbewertung von Verbindlichkeiten
- chevron_right Stille Lasten und Steuern
- chevron_right Stille Last - der Überblick:
Eine stille Last liegt vor, wenn Unternehmen in ihren Bilanzen Aktiva überbewerten oder Passiva unterbewerten. Im Ergebnis weisen sie ein zu hohes Eigenkapital aus. Das Gegenteil bilden stille Reserven. Stille Lasten führen zu einer mangelnden Transparenz. Dritte können der Bilanz nicht die wahre, schlechtere wirtschaftliche Situation entnehmen. Kaufinteressenten an einem Unternehmen und Kreditgeber prüfen in der Regel intensiv, ob sich stille Lasten verbergen, welche den Wert der Firma verringern.
Überbewertung von Vermögen
Stille Lasten können durch die zu hohe Bewertung von Vermögensgegenständen entstehen. Als Beispiel dienen Grundstücke und Immobilien, bei denen der aktuelle Buchwert nicht mehr mit dem momentanen Marktwert übereinstimmt. Ein Unternehmen besitzt zum Beispiel ein bebautes Grundstück, dessen Anschaffungswert vor einigen Jahren bei 500.000 Euro lag. Aufgrund einer negativen Entwicklung der Preise für gewerbliche Immobilien und Flächen beträgt der Marktwert heute aber nur noch 400.000 Euro. Stehen weiterhin 500.000 Euro in der Bilanz, handelt es sich um eine stille Last von 100.000 Euro. Diese stille Last können die Verantwortlichen durch eine Umformulierung in der Bilanz auflösen. Eine Auflösung findet spätestens statt, wenn die Firma das Grundstück und die Immobilie verkauft und die tatsächliche Einnahme von 400.000 Euro verbuchen muss.
Unterbewertung von Verbindlichkeiten
Zweitens lassen sich stille Lasten auf eine zu geringe Bewertung von Verbindlichkeiten zurückführen. In der Praxis tritt das oftmals im Zusammenhang mit Pensions-Rückstellungen auf. Unternehmen verpflichten sich, den Mitarbeitern später aus der eigenen Kasse eine Betriebsrente zu zahlen. Sie stellen dafür aber zu wenig Geld zurück.
Stille Lasten und Steuern
Die meisten Unternehmen versuchen, stille Lasten zu meiden. Sie wirken sich steuerlich negativ aus, da sie die Bemessungsgrundlage für die Versteuerung unnötig erhöhen und somit höhere Steuerzahlungen bedeuten. Stattdessen bilden Firmen stille Reserven mit dem gegenteiligen Effekt. Gleichwohl kann es Gründe geben, bewusst und zum Teil illegal stille Lasten zu bilden: Manche schönen auf die Weise die Bilanzen, um zum Beispiel einen höheren Verkaufspreis zu erzielen.
Stille Last - der Überblick:
- - Überbewertung von Aktiva oder Unterbewertung von Passiva
- zu hohes ausgewiesenes Eigenkapital als Folge
- negative steuerliche Effekte
- Gegenteil von stiller Reserve
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