Steuerparadoxon


Kurz & einfach erklärt:

Steuerparadoxon verständlich & knapp definiert

Das Steuerparadoxon bezeichnet einen Effekt, der besagt, dass der Kapitalwert einer Investition, unter Einbeziehung einer Gewinnsteuer in die Kalkulation, steigt. Das hat zur Folge, dass eine Investition, im Gegensatz zu einer alternativen Geldanlage am Kapitalmarkt, vorteilhafter wird. Das Paradoxe daran ist, dass normalerweise der Kapitalwert durch Einbeziehung der Steuern sinkt.

Das sogenannte Steuerparadoxon bezieht sich in seiner Bezeichnung („paradox“, als scheinbar widersprüchlich) auf den Effekt, den manche Investitionen in Verbindung mit der auf sie fallenden Gewinnsteuer erhalten – nämlich den umgekehrten zum üblichen Sinken des Kapitalwerts: Sie werden gerade durch die Steuer attraktiver als andere Investitionen. Das bedarf natürlich einer stufenweisen Erklärung:

So wie alle Einnahmen sind auch Gewinne aus Kapital steuerpflichtig – wobei allerdings manche Abschreibungsarten eine Steuerstundung begründen. Dabei sind bestimmte Sonderarten gemeint, von deren Existenz man in diesem Rahmen bloß wissen sollte. Im Endeffekt erhält der Anleger hier eine Art „Steuerkredit“ ohne Zinsen.

Die Vorteile ergeben sich aus dem Zinsspareffekt sowie dem Steuerbelastungseffekt, der den Kapitalwert nach Steuern senkt, weil bei einem höheren Grenzsteuersatz auch mehr Steuern fällig werden. Da es aber zur Steuererstattung kommt, mit dem Fremdkapital abgebaut werden kann hat man weniger Aufwendungen an Zinsen und es kommt eine vergleichsweise, das heißt relativen Ersparnis im Vergleich zu anderen Möglichkeiten, wo die Steuern gleich zu bezahlen sind.

Die Voraussetzungen lauten daher: Der positive Zinsspareffekt muss größer sein als die negative Steuer-Belastung und in der betreffenden Periode muss bereits ein Verlust eingetreten sein und selbstverständlich muss tatsächlich damit Fremdkapital abgebaut werden. Bei bloßem Eigenkapital hätte man sich ja nichts an Zinsen erspart.


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