Städtemarketing


Kurz & einfach erklärt:

Städtemarketing verständlich & knapp definiert

Unter dem Begriff "Stadtmarketing" werden alle werbenden Maßnahmen einer Kommune beziehungsweise Großstadt verstanden, die selbige in ein positives Licht rücken sollen. Somit dient das Marketing, wie auch in der freien Wirtschaft, der Profilierung und folgt entsprechend grundsätzlichen Regeln und Zielen. Üblicherweise wird das Stadtmarketing zumindest nicht gänzlich an Agenturen ausgelagert, sondern erfolgt vor allem in Großstädten durch eine eigens betriebene Abteilung der Stadtverwaltung.
notes Inhalte

Sinn und Wichtigkeit vom Städtemarketing

Städtemarketing ist ein wichtiges Instrument
Sinn macht solches Stadtmarketing sowohl für Kommunen, Kleinstädte als auch Mittel- und Großstädte. Gemeinhin lässt sich sagen, dass sich selbige als attraktiver Standort platzieren möchten, zum Beispiel gegenüber der Industrie, Einzelhändlern, Touristen oder möglichen neuen Einwohnern. Bereits existente Einwohner sollen mit dem Stadtmarketing ebenfalls angesprochen werden, wobei diese von einzelnen Maßnahmen profitieren könnten, zum Beispiel indem dadurch neue Facetten oder Orte der eigenen Heimatstadt entdeckt werden.

Durch das Städtemarketing wird die Stadt folglich zu einem "Produkt". Die Menschen und Einwohner rücken deshalb noch stärker in den Fokus der Werbemaßnahmen, da diese natürlich einen großen Teil der Stadt ausmachen und in direkter Verbindung zu dieser stehen. In den meisten Fällen wird ein ganzheitliches Stadtleitbild verfolgt, auch um mit etwaigen Vorurteilen oder aktuellen Entwicklungen aufzuräumen beziehungsweise einen Kontrast zu diesen zu liefern.

Der Term "Städtemarketing" beziehungsweise "Stadtmarketing" ist als Oberbegriff zu verstehen. Die einzelnen erfolgten Maßnahmen können sich in Folge dessen unterschiedlichen Gesichtspunkten widmen oder werden nach Schwerpunkten gegliedert, beispielsweise in das Tourismus-, Verwaltungs-, City- oder Standortmarketing. Speziell das Citymarketing rückt die Innenstadt in den Fokus.

Die Ziele modernen Städtemarketings

Wie bereits angedeutet, sind die Ziele durchaus vielfältig und beschränken sich üblicherweise nicht auf einen bestimmten Bereich. Denkbar ist beispielsweise:

  • Schaffung oder Erhöhung des nationalen und internationalen Bekanntheitsgrades
  • Erhalt oder Steigerung der Einwohnerzahlen
  • Positionierung als idealer Wirtschaftsstandort für zuziehende Unternehmen
  • Steigerung der Zufriedenheit und Identifikation von Anwohnern
Immer wieder lässt sich auch beobachten, wie Städtemarketing an aktuelle Wünsche und Voraussetzungen geknüpft wird. So agiert die Hauptstadt Berlin beispielsweise bereits seit der Jahrtausendwende in einer Form, welche sie vor allem für aus- und inländische Start-Ups als idealen Standort platzieren soll, während die Sächsische Landeshauptstadt Dresden bemüht ist, auf Vorurteile gegenüber den Neuen Bundesländern und politischer Entwicklungen zu reagieren beziehungsweise diese auszuräumen.

Zielgruppen vom Stadtmarketing

Die Zielgruppen vom Stadtmarketing
Vier Zielgruppen werden durch das Städtemarketing erfasst. Insbesondere für Großstädte sind es Touristen, die in den Mittelpunkt rücken, da es sich hierbei um eine zahlungskräftige Zielgruppe handelt, welche auch regionale Einzelhändler und Unternehmen stärkt. Einwohner machen die zweite Zielgruppe aus, gegenüber diesen soll vor allem eine Verbesserung durch aktuelle politische Entscheidungen sowie die Wohn- und Lebensqualität kommuniziert werden.

Unternehmen sollen als dritte Zielgruppe durch das Stadtmarketing überzeugt werden, dass sich eine Umsiedlung oder Eröffnung einer regionalen Außenstelle lohnt und Vorteile mit sich bringt. Ebenso geht es darum, überhaupt erst einmal als Standort/Stadt Bekanntheit bei diesen zu erlangen und somit in die engere Auswahl genommen zu werden, bevor politische Entscheider mitunter weitere Verhandlungen führen. Die vierte Zielgruppe gilt internen Mitarbeitern beziehungsweise Verwaltungen der Stadt und soll die Kommunikationsfähigkeit innerhalb der Verwaltung stärken.

Unterscheidung nach einzelnen Teilbereichen

Da der Begriff "Stadtmarketing" als Oberbegriff dient, findet in der Praxis eine Untergliederung in vier weitere Teilbereiche statt. An dieser Stelle lassen sich teilweise Überschneidungen zu den Zielgruppen feststellen, wie es im Marketing immer der Fall ist.

Das Tourismusmarketing soll Übernachtungen in der Stadt steigern, wobei vor allem Sehenswürdigkeiten und typische Ausflugsziele vermarktet werden. Mit dem Citymarketing ergeben sich Schnittpunkte, da bei diesem speziell die Innenstadt vermarktet wird, welche wiederum im Fokus von Touristen steht. Das Stadtteilmarketing widmet sich einzelnen Stadtteilen und richtet sich an Anwohner, üblicherweise mit dem Ziel den jeweiligen Stadtteil als positiven Wohnort hervorzuheben, um beispielsweise eine Umsiedlung von Stadtteilen mit hoher Einwohnerdichte zu solchen mit Wohnraumleerstand zu fördern. Das Standortmarketing richtet sich an Unternehmen und stellt deren Bedürfnisse in den Fokus, zum Beispiel durch die Infrastruktur, Förderungen oder spezielle Projekte.

Realisierte Maßnahmen beim Stadtmarketing

Die eingesetzten Maßnahmen und Werbemittel umfassen unter anderem:

  • aktualisierte Angebote im Internet sowie die offizielle Webseite der Kommune/Stadt
  • Ausgabe von Flyern und/oder Platzierung von Plakaten
  • Veranstaltungen
  • Sondertarife, beispielsweise bei den öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Restaurierungen und Schaffung von Erholungsgebieten oder Grünflächen
Anders als beim klassischen Marketing, geht speziell das Stadtmarketing daher auch Wege, welche direkt das Stadtbild beeinflussen und durch bauliche Veränderungen realisiert werden.

Zusammenfassung "Städtemarketing"

  • betrieben von der Verwaltung
  • für Unternehmen, Einwohner, Touristen und interne Akteure
  • oftmals mit aktuellem Bezug

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