Sondertilgung
Sondertilgung verständlich & knapp definiert
Von einer Sondertilgung ist zu sprechen, wenn ein Kreditnehmer außerplanmäßig eine Tilgungsrate an die Bank überweist. Hierdurch ist es möglich, sowohl die Kreditlaufzeit als auch die Kreditkosten zu senken. Allerdings muss das Recht auf eine Sondertilgung im Kreditvertrag vereinbart sein.- chevron_right Wie funktioniert eine Sondertilgung?
- chevron_right Kann ich immer eine Sondertilgung durchführen?
- chevron_right Sondertilgung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

Die Möglichkeit der Sondertilgung kann als feste oder optionale Vereinbarung getroffen werden. Bei der festen Sondertilgung werden sowohl der mögliche Tilgungsbetrag als auch der Tilgungszeitpunkt schriftlich festgehalten.
Die optionale Tilgung wird zu einem frei wählbaren Termin in variabler Höhe durchgeführt, hierbei wird eine Begrenzung vereinbart die den höchstmöglichen Sondertilgungsbetrag definiert.
In die Berechnung des effektiven Zinssatzes werden mögliche Sondertilgungen einbezogen. Sondertilgungen im Bereich des Verbrauchdarlehens sind gesetzlich geregelt. Auch die Höhe einer geforderte Vorfälligkeitsentschädigung bei einer frühzeitigen Tilgung ist hier gesetzlich begrenzt.
Wie funktioniert eine Sondertilgung?
Nehmen private Kreditnehmer ein Darlehen auf, so wird dieses in der Regel in festen Monatsraten abbezahlt. Auch die Laufzeit dieser Raten ist genau festgelegt, um für beide Vertragsparteien Planungssicherheit zu schaffen. In einigen Fällen ist es für den Kreditnehmer allerdings möglich, sogenannte Sondertilgungen durchzuführen. Dabei wird ein bestimmter Geldbetrag zusätzlich zu den monatlichen Tilgungsraten für die Abbezahlung des Kredits an die Bank überwiesen. Die Folgen:
- Laufzeit: Weil die monatlichen Tilgungen in der Regel konstant bleiben, verkürzt sich die Laufzeit des Kredits durch die Sondertilgung.
- Kreditkosten: Zudem sinken die Kreditkosten, weil sich die zu zahlenden Zinsen verringern, die sich immer an der Restschuld bemessen.
Rein technisch gesehen funktioniert eine Sondertilgung immer so, dass der Kreditnehmer einen bestimmten Betrag an die Bank überweist. Dabei gibt er im Verwendungszweck seine Kreditdaten an, woraufhin die meisten Kreditinstitute das Geld automatisch verrechnen.
Kann ich immer eine Sondertilgung durchführen?
Ob eine Sondertilgung überhaupt möglich ist, hängt vom Kreditvertrag ab. Sofern es sich um einen herkömmlichen Verbraucherkredit handelt, sind Sondertilgungen fast immer ohne Aufpreis durchführbar. Auch die Anzahl und die Höhe sind nicht begrenzt, so dass sogar komplette Darlehensablösungen möglich sind.
Etwas anders gestaltet sich die Lage meist im Falle von Bau- oder Immobilienkrediten. Hier legen Banken in aller Regel fest, dass pro Jahr nur eine einzige Sondertilgung durchgeführt werden kann. Auch die Höhe ist meistens auf einen prozentualen Anteil der Darlehenssumme begrenzt. Ein Beispiel:
- Kredithöhe:000 Euro
- Sondertilgung: einmal pro Jahr; max. 1% der Kreditsumme
Folglich kann der Kreditnehmer in diesem Fall eine jährliche Sondertilgung über 2.500 Euro durchführen. Es ist allerdings nicht möglich, das Recht hierzu „anzusparen“ und in einem Jahr die in den Vorjahren nicht genutzten Sondertilgungen abzuwickeln.
Sondertilgung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung
- Als Sondertilgung wird eine außerplanmäßige Tilgungsrate bezeichnet
- Eine solche Tilgung senkt die Kreditlaufzeit und die Kreditkosten
- Es besteht kein gesetzliches Recht auf die Möglichkeit zur Sondertilgung
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